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Wer seine Firma als unterscheidbare Unternehmens-Marke positioniert, erarbeitet sich strategische Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. KundInnen und Stakeholder assoziieren mit der Firma Produktnutzen, Wohlfühlqualitäten und weitere Faktoren, die das Unternehmen in ihrer Wahrnehmung wenn nicht als einzigartig, so doch zumindest als klar differenzierbar erscheinen lassen. Eine weitere Option, sich dem Status der Einzigartigkeit anzunähern, liegt bei dir, in deiner Person. Oder genauer: in deiner Persönlichkeit.

Persönlichkeit als Differenzierungsmerkmal

Das gilt insbesondere für Unternehmen, die Commodities anbieten. Das sind Produkte – oder Dienstleistungen –, die sich von Konkurrenzprodukten nicht oder kaum unterscheiden. Die Folge:

Es fällt schwer, mithilfe des Produkts aus der Masse hervorzustechen.

Das artet oft in einen Preiskampf aus, weil Euro und Cent als einzige Möglichkeit verbleiben, sich zu differenzieren.

Wird ein Produkt von der überwiegenden Mehrheit der KundInnen als austauschbar wahrgenommen, droht die 0815-Gefahr. Der Unternehmer sollte über einen tollen Service und mithilfe kundenorientierter MitarbeiterInnen, die positive Kundenerlebnisse prägen, den Prozess der De-Commoditisierung einleiten:

Topservice und Mitarbeiterleistungen sorgen für die Unterscheidbarkeit des Produkts vom Wettbewerb.

Und jetzt kommst du ins Spiel: Wer sich als Unternehmerpersönlichkeit präsentiert und etabliert, unterstützt den Prozess der De-Commoditisierung.

Alleinstellungsmerkmale etablieren

Mit deiner Persönlichkeit steht dir ein wirkmächtiger Hebel zur Verfügung, um dem Unternehmen, den Produkten und Dienstleistungen ein unterscheidbares Gepräge zu verleihen. Wenn es gelingt, deine Person mit Charaktereigenschaften zu verknüpfen, die von KundInnen und Stakeholdern tatsächlich wahrgenommen werden, kannst du das Unternehmen und dich nachhaltig in den Gedächtnissen der Menschen verankern. Trotz ähnlicher Produkte klappt es mit der Differenzierung und dem Aufbau von unterscheidbaren Alleinstellungsmerkmalen.

EXTRA: USP: Alleinstellungsmerkmale für dein Unternehmen

Natürlich – das kann und will nicht jeder. Darum musst du die Grundsatzentscheidung fällen, ob und inwiefern du dich exponieren willst – oder auch nicht. Allerdings: Wenn die Entscheidung für die klare Positionierung fällt, solltest du nicht nur deine (fachlichen) Leistungen, Erfolge, Stärken und Kompetenzen ins rechte Licht rücken, sondern vor allem deine Persönlichkeit.

Fragen zur Selbstreflexion

Es ist und wirkt authentisch, wenn du dich als der zeigst, der du wirklich bist. Es geht nicht darum, sich zu inszenieren, in eine Rolle zu schlüpfen, den Jahrmarkt der Eitelkeiten zu bedienen und einer Erwartung zu entsprechen, die von der Außenwelt an dich herangetragen wird. Du kommst authentisch und glaubwürdig rüber, wenn du dich auf eine Reise zu deinem wahren Ich begibst und versuchst, deinen Persönlichkeitskern zu identifizieren. Voraussetzung ist ein intensiver Selbstreflexionsprozess. Dabei helfen Fragen wie:

  • Unter welchen Umständen kannst du dein Leben als gelungen bezeichnen?
  • Worauf bist du stolz in deinem Leben?
  • Was hast du geleistet?
  • Was sollen andere Menschen in zehn Jahren über dich denken und äußern?
  • Was musst du tun, um die in dir innewohnenden Ziele zu erreichen?

Zeige Ecken und Kanten

Wer eine Haltung entwickelt, kann anderen Menschen Halt geben.

Eine Haltung oder klare Position führt dazu, dass wir ein unterscheidbares Profil mit scharfen Konturen ausbilden. So entstehen Ecken und Kanten, an denen sich andere festhalten wollen und festhalten können. Aber natürlich wird es dann auch Menschen – dazu zählen KundInnen und MitarbeiterInnen – geben, die sich durch jene Ecken und Kanten abgestoßen fühlen. Die Frage jedoch ist, ob du mit diesen Menschen überhaupt zusammenarbeiten solltest und es nicht zielführender für beide Seiten ist, getrennte Wege zu gehen.

Was nutzt es, KundInnen gewinnen und MitarbeiterInnen binden zu wollen, mit denen es keine gemeinsame Wertebasis gibt?

Starke Führung fördert starke Persönlichkeiten

Menschen, die nicht wissen, was sie wollen und keine klare Haltung haben, lehnen die Zusammenarbeit mit starken Persönlichkeiten häufig ab, weil sie sich durch den starken Charakter bedroht fühlen. Fokussierte Unternehmerpersönlichkeiten mit stabilem Wertegerüst hingegen besitzen oft die Stärke, sich gegen Widerstände standfest und mit aufrechter Haltung zu behaupten und durchzusetzen. Sie verfügen über die Kraft und Energie, andere Persönlichkeiten neben sich zu akzeptieren. Ja, sie fördern sie sogar, weil sie wissen, dass es die starken Führungspersönlichkeiten sind, die das Unternehmen voranbringen. Daher ist es enorm wichtig, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. 

EXTRA: Vom Kollegen zum Chef: 5 Tipps für frische Führungskräfte

Dr. Anke Nienkerke-Springer

Dr. Anke Nienkerke-Springer ist Inhaberin und Geschäftsführerin von Nienkerke-Springer Consulting und Expertin für Top-Managementcoaching. Mit ihrem radikal neuen evolutionären Ansatz zeigt sie auf, wie sich Unternehmen Zukunftsfähigkeit sichern. Ihr Buch „Evolution statt Revolution. Unternehmerische Zukunft verantwortungsvoll gestalten“ ist 2020 im GABAL-Verlag erschienen.

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