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Das menschliche Auge reagiert auf bestimmte Reize besonders stark. Durch Experimente mit Kameras, die am Kopf der Probanden befestigt werden und dessen Kopf- und Augenbewegungen verfolgen, kann aufgezeichnet werden, welche Reize besonderen Einfluss auf den Menschen haben.

Not only sex sells

Bekannt ist z.B., dass der Mensch auf sexuelle Reize wie ein Dekolleté besonders stark reagiert, selbst wenn ihm das nicht bewusst ist. Die Formulierung „sex sells“ kommt nicht von ungefähr, aber mit sexuellen Reizen zu werben, passt nun mal nicht in jeden Kontext. Gut, dass es noch viele weitere visuelle Köder gibt, die man sich in einem Werbeschreiben zunutze machen kann.

Typische Stilelemente zum Hervorheben besonders wichtiger Informationen

Ein guter Trick, damit Text gelesen wird, sind auch Bildlegenden bzw. Bildbeschriftungen.

Leserichtung beeinflussen

In unserer westlichen Welt ist die typische Leserichtung von oben links nach unten rechts. Dies sollte man berücksichtigen, wenn man vermeiden will, dass Werbeschreiben innerhalb von wenigen Millisekunden, nach einem ersten prüfenden Blick in den Papierkorb wandern.

Setzt man z.B. ein Bild an den rechten Rand eines Textes, so leitet man das Auge direkt an diese Stelle und der Text links davon geht möglicherweise unter. Man kann die Augenbewegung aber auch geschickt lenken:

Marketing-Experten wie Google und Amazon zeigen, wie man es richtig macht, und setzen den Text rechts neben das Bild. Auf diese Weise ist die Chance höher, dass der Text nach Sichtung des Bildes gelesen wird, weil die natürliche Leserichtung beibehalten wird.

Genauso sollten Bilder immer über dem dazugehörigen Text stehen, weil ein erklärender Text unter einem Bild oft noch gelesen wird, während der Text darüber untergeht, weil das Auge sofort zum Bild springt. Um den Rezipienten zum Lesen oder zumindest zum längeren Hinschauen zu animieren, ist es wichtig, einige Grundlagen über das menschliche Leseverhalten zu kennen.

5 Tipps für den richtigen Einsatz von Bildern

1. Kontraste einsetzen

Das muss nicht heißen, dass man immer mit Neonfarben auf schwarzem Hintergrund arbeiten muss, aber schon ein vernünftig belichtetes Foto erhält mehr Aufmerksamkeit als ein zu dunkles oder ein überbelichtetes Foto.

2. Größe zählt doch

Nicht sehr verwunderlich, aber auch nicht immer bewusst eingesetzt – große Bilder werden eher vom Auge erfasst als kleine Bilder. Wenn man räumlichen Spielraum hat, sollte man die relevanten Elemente möglichst groß darstellen.

Zum Beispiel einen Banner mit der relevanten Werbebotschaft oder einem Spruch, der neugierig macht und den Rezipienten zum Lesen der restlichen Botschaft anregt.

3. Belebt vs. Unbelebt

Sind die Bilder gleich groß, so nehmen wir Lebewesen eher wahr als unbelebte Dinge.

Obwohl das rechte Bild vom Lesefluss her später dran wäre, kleben unsere Augen förmlich daran, weil unser Gehirn die Menschen auf dem Bild einfach interessanter findet als das leere Büro, sie möglicherweise evolutionär gesehen sogar als Gefahrenpotenzial einstuft.

4. Bildausschnitt

Bei gleich großen Bildern mit Personen, ist für uns das Bild auffälliger, auf dem die Personen größer dargestellt sind.

Psychologisch lässt sich das damit begründen, dass die größer dargestellten Personen näher wirken und damit die Gefahr größer ist.

5. Rund vs. eckig

Da Texte in aller Regel rechteckig angelegt sind, bilden runde Elemente einen Kontrast zu dieser Form und ziehen automatisch unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Fazit: Visuelle Reize clever nutzen

Natürlich reagieren nicht 100% aller Menschen gleich auf die beschriebenen visuelle Reize, aber viele eben schon. Macht man sich das geschickt zunutze, kann man die Lesekurve des Rezipienten bewusst steuern. Mit entsprechend platzierten Elementen muss genug Aufmerksamkeit und Interesse erzeugt werden, dass der Rezipient den Rest des Textes lesen möchte.

Anett Witke

Anett Witke schreibt regelmäßig Gastartikel für Address-Base, den innovativen Online-Shop für Firmenadressen. In Ihrer Position als Marketingbeauftragte bei Address-Base begleitet sie täglich Kunden bei der Planung unterschiedlichster Werbeaktionen. Von der grundlegenden Umsetzbarkeit der Idee bis zur Auswertung des Feedbacks ist sie mit Fachwissen und viel Praxiserfahrung dabei.

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2 Comments

  • Laura Heimisch sagt:

    Eine Freundin von mir arbeitet im Bereich Strategie und Marketing und hat mir erklärt, dass eine sehr gute Strategie für einige Firme ist, die Aufmerksamkeit von Kunden mit einer Fahrzeugbeschriftung zu wecken. Die Stilelemente, die Sie im Artikel beschrieben haben können auch sehr hilfreich sein. Sehr interessant!

  • Simone sagt:

    Als Verkaufstexterin für Landeseiten gehören die Stilelemente wie Fettungen, Schlagzeilen usw. zum Handwerk. Doch die Kniffe zu den Grafiken kannte ich noch nicht. Danke für den klasse Beitrag!

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