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Neben der gesetzlichen Versicherung zur Berufsunfähigkeit innerhalb der Rentenversicherung gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Vor allem für Personen, die nach dem 2. Januar 1961 geboren sind, ist eine private Versicherung sinnvoll, da für diese Bürger kein gesetzlicher Schutz besteht.

Glaubt man den Statistiken, kann jeder vierte Bundesbürger bereits vor dem Rentenalter seinen Beruf nicht mehr vollständig ausüben. Am stärksten gefährdet sind körperlich anstrengende Berufe.

Neben Handwerkern sind auch Feuerwehrmänner und die Krankenpfleger vorbelastet. Aber auch der geistig leidvolle Lehrerberuf weist eine hohe Quote zur Berufsunfähigkeit auf.

Was sind die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit?

Der häufigste Grund für eine Beeinträchtigung bei der Berufsausübung sind psychischen Erkrankungen. Auf Platz zwei rangieren Schäden am Bewegungsapparat. Sind Sie Dachdecker oder Fliesenleger, haben Sie mit einem erhöhten Verschleiß Ihrer Gelenke zu rechnen.

Auch die Wirbelsäule, Muskeln und Knochen werden in den Handwerksberufen sehr beansprucht. Auf Platz drei der häufigsten Gründe folgt die Krankheit Krebs. Mit deutlichem Abstand rangieren Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Schäden im Nervensystem auf den hinteren Plätzen.

Wer kann sich gegen eine Berufsunfähigkeit versichern?

Grundsätzlich kann jeder, der einer Arbeit nachgeht, sich durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Verrichten Sie eine unbezahlte Arbeit, die ohne finanziellen Aufwand nicht zu ersetzen ist, ist es auch möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Fällt eine Hausfrau einen längeren Zeitraum aus, benötigt die Familie eine Hilfskraft, um die Wohnung sauber zu halten oder die Kinder zu betreuen. Diese zusätzlichen Kosten können Sie über die Berufsunfähigkeitsversicherung einfordern.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Wie wird die Höhe der Beiträge bestimmt?

Wie bei der privaten Krankenversicherung wird auch hier das Individualprinzip angewendet. Die meisten Versicherungen teilen die Kunden in vier verschiedene Kategorien ein, je nachdem wie risikoreich Ihr Beruf ist. Oft hängt neben dem Beitrag auch der Tarif von diesen Kategorien ab.

Ein Lehrer muss höhere Beiträge einzahlen als ein Verwaltungsbeamter, der in einem relativ risikoarmen Berufsfeld arbeitet. Für risikoreiche Berufe gibt es meistens eine Höchstversicherungsgrenze oder die zulässige Versicherungsdauer ist bis zum 60. Lebensjahr begrenzt. Ähnlich wie bei der privaten Krankenversicherung spielen Alter und Gesundheitszustand eine Rolle. Sind Sie Raucher oder haben andere Vorerkrankungen, müssen Sie mit einem höheren Beitrag rechnen.

Grundsätzlich sollten Sie eine Rente, die mindestens 75 Prozent Ihres derzeitigen Nettoeinkommens beträgt, abschließen. Nur in diesem Fall können Sie auch nach der Erkrankung Ihren Lebensstandard beibehalten.

Wann beginnt die Versicherung mit der Auszahlung?

Wenn Sie mindesten 6 Monate lang Ihren Beruf zu mehr als 50 Prozent nicht mehr ausüben können, haben Sie ein Recht auf Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung. Meistens zahlt die Versicherung in diesem Fall die monatlich vereinbarte Rente. Einige Versicherungen sprechen in ihren Verträgen jedoch von einem dauerhaften Zeitraum. In einem solchen Fall wird die Versicherung oft erst nach 3 Jahren Berufsunfähigkeit ausgezahlt.

Zudem kann die Versicherung die Zahlung verweigern, wenn Sie in einem anderen Beruf, der ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht, arbeiten können. Allerdings darf hier das Gehalt maximal 20 Prozent unter Ihrem ehemaligen liegen.

Ähnlich wie bei der privaten Krankenversicherung ist auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung eine sogenannte Staffelregelung möglich. In diesem Fall zahlt die Versicherung bereits bei einer geringen Berufsunfähigkeit einen Anteil aus. Mit der kompletten Rente können Sie allerdings erst bei einer 75 prozentigen Invalidität rechnen.

(Bild: © Sara Benauer – Fotolia.de)

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