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Die Automobilkonzerne Volkswagen und Ford wollen zukünftig gemeinsame Schritte in Richtung Elektromobilität gehen, um sich langfristig gegen aufstrebende Techgiganten aus den USA und China durchzusetzen.

Der größte europäische Autobauer und die Nummer zwei in den USA arbeiteten bereits in der Vergangenheit zusammen. Damals betrieben sie bis 1995 ein gemeinsames Unternehmen zur Fahrzeugentwicklung und -montage in Südamerika.

Beginn einer globalen Allianz

Im Zuge der Detroiter Automesse gaben Volkswagen und Ford bekannt, in Bereichen wie der Entwicklung von Transportern und Pick-ups, sowie bei Plänen zu Eletromobilität und selbstfahrenden Autos gemeinsame Wege zu gehen. Die Autobauer versprechen sich dadurch kurzfristige Einsparungen und eine Allianz gegen den zunehmenden Wettbewerbsdruck.

Es ist kein Geheimnis, dass unsere Branche einen tiefgreifenden Wandel durchläuft.

Herbert Diess, VW-Chef 

Zu diesem Vorhaben wurden bereits Absichtserklärungen unterzeichnet, jedoch ist eine Kapitalverpflechtung beider Konzerne nicht geplant. Sowohl VW-Chef Herbert Diess, als auch Ford-Boss Jim Hackett ist bewusst, dass weltweit Milliarden investiert werden, um das Fahrzeugangebot umzustellen und Modellzyklen zu verkürzen. Hackett betont: ,,Das kann man nicht alleine stemmen.“

Gemeinsam gegen den Druck

Hier zeichnet sich für Experten mit Blick auf die Autobranche ein zunehmender Trend ab:

Zusammenarbeit bei Zukunfsthemen, statt Übernahmen oder Fusion.

Zwar ist einer der Hauptgründe der Unternehmen, Geld zu sparen, allerdings profitieren sie auch in anderen Aspekten von der Zusammenarbeit.

Kampf gegen die Konkurrenz

Jessica Caldwell, Analystin bei Edmunds, macht deutlich, worauf der Fokus in der heutigen Welt liegt:

Die Automobilhersteller stehen nicht mehr nur im Wettbewerb miteinander, sie stehen unter dem intensiven Druck von gut finanzierten Technologieunternehmen.

Ford will unter anderem den Rückstand zum Konkurrenten General Motors aufholen. Das Unternehmen testet demnächst unter der Marke Cruise einen computergesteuerten Wagen, während auch die Google-Schwester Waymo den Fortschritt in Sachen E-Mobilität deutlich macht. Deren Fahrzeuge schafften es bei Tests in den USA bereits mehrere Kilometer zurückzulegen.

Durch eine Zusammenarbeit ergeben sich unter anderem Kosteneinsparungen bei der Nutzung gemeinsamer Fahrzeugarchitekturen und Produktionsanlagen.

CO2-Ziele der EU

Eine weitere Herausforderung stellen die EU-Forderungen zu schärferen Klimavorgaben dar. Gerade VW steht unter besonderem Druck, die Ziele zur Senkung des Schadstoffausstoßes einzuhalten.

Kein Wunder also, dass Volkswagen vermehrt in die Elektromobilität investiert und die rein batteriebetriebenen Wägen in großer Stückzahl produzieren und anbieten will. Mit Unterstützung von Ford könnte die von VW entwickelte Elektroplattform MEB gemeinsam genutzt werden und es wird im Umkehrschluss möglich, die Elektrofahrzeuge bei einer höheren Stückzahl, günstiger auf den Markt zu bringen.

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Erwartungen der Investoren

Ford dagegen sitzen die Investoren im Nacken, die nach einem defizitärem Europageschäft, auf Erfolge und schwarze Zahlen hoffen. Zwar sind bereits Restrukturierungen angekündigt und der Automobilkonzern plant Tausende Stellen zu streichen, die Investoren hoffen allerdings auch auf weitere Deals im Zuge der Zusammenarbeit, um größere Kostenvorteile zu ermöglichen.

Der VW-Chef nannte noch keine konkreten Deals, kündigte allerdings für die kommenden Wochen weitere Verhandlungen an.

Kooperation bei Pick-ups und Vans

Ab 2022 sollen von Ford für beide Unternehmen entwickelte, mittelgroße Pick-ups auf den globalen Markt kommen. Schon ein Jahr später würden beide Unternehmen von einer jährlichen operativen Ergebnisverbesserung profitieren. Auch die Entwicklung und Produktion von Transportern für den europäischen Markt nimmt Ford in die Hand.

Volkswagen plant dagegen für beide Unternehmen einen City Van anzubieten. Wie Insider berichten, interessiert sich VW darüber hinaus auch verstärkt für Investitionen des Partnerunternehmens in der Sparte autonomes Fahren. Ford sei derzeit auf der Suche nach Investoren für das Tochterunternehmen Argo, das Systeme für Roboterautos entwickelt, so aus Unternehmenskreisen.

Quelle: Reuters

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