Skip to main content

IKT-Dienstleister nutzen E-Commerce kaum zum Vertrieb ihrer ProdukteRund zwei Drittel der Deutschen nutzen das Internet inzwischen – zunehmend zum Kauf oder um sich vor dem Kauf im Ladengeschäft online zu informieren. Andererseits informieren sich viele Konsumenten im stationären Handel, bevor sie online kaufen. Wie stark sind diese Wechselwirkungen tatsächlich?

Eine aktuelle Studie des E-Commerce-Center Handel, die von Karstadt unterstützt wurde, kommt zu klaren Ergebnissen: Internetnutzer informieren sich bei jedem vierten Kauf im stationären Handel vorab in Online-Shops.

Bei jedem zehnten Kauf wird vorher sogar der Online-Shop des Anbieters, bei dem letztlich im stationären Handel gekauft wird, aufgesucht.

Umgekehrt sind die Wechselwirkungen ebenfalls sehr stark: Bei mehr als jedem vierten Online-Kauf haben sich Konsumenten vorab im stationären Handel informiert, jedoch nur bei jedem zwölften Kauf im Ladengeschäft des Anbieters, bei dem letztlich der Kauf online getätigt wurde.

Kaufimpulse nutzen

Es zeigt sich, dass über einen Online-Shop erhebliche Kaufimpulse für andere Vertriebskanäle ausgelöst werden können: Mehr als zehn Prozent der Ausgaben im stationären Handel und über 20 Prozent der Ausgaben bei Katalogbestellungen sind auf eine Informationssuche im Online-Shop des Anbieters zurückzuführen!

Stationäre Händler, die keinen Online-Shop anbieten, verzichten somit auf erhebliche Umsätze.

Der Zeitvergleich mit früheren Studien des ECC Handel zeigt, dass die Bedeutung von kanalübergreifenden Kaufimpulsen zugenommen hat, bei denen sich die Kunden nur aufgrund der Informationssuche im Online-Shop dazu entscheiden, im stationären Handel bei einem bestimmten Anbieter zu kaufen.

Händler sollten ihre Vertriebskanäle gezielt aufeinander abstimmen, um diese vertriebskanalübergreifenden Kaufimpulse auszulösen, beispielsweise durch Online-Coupons, die im Ladengeschäft eingelöst werden können.

Die Verknüpfung des eigenen Online-Shops mit dem Ladengeschäft wird für Einzelhändler zunehmend zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

(Bild: © vege – Fotolia.de)

Dr. Kai Hudetz

Dr. Kai Hudetz ist Geschäftsführer des IFH Köln und Gründer des ECC Köln. Eingebunden in das renommierte IFH Köln ist das ECC Köln erster Ansprechpartner für Analysen und Beratung in puncto progressiver Strategie – rund um Trends und Entwicklungen in der digitalen Handelswelt. Das ECC Köln entwickelt und erstellt individuelle Forschungsarbeiten und Studien zu weltweit wichtigen Zukunftsthemen des Handels wie zum Beispiel Cross-Channel-Management, Mobile Commerce oder Payment.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply