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Der FC Bayern München kann vor Kraft kaum laufen. Mit 1,2 Mrd. Euro die wertvollste Fußball-Marke und mit mehr als 250.000 Mitgliedern jetzt auch der größte Verein der Welt. Wirtschaftlich kerngesund und in der Bundesliga von den Gegnern wieder mal nur mit dem „Fernrohr“ zu sehen. Man kann zum „Stern des Südens“ und den handelnden Personen stehen wie man will, aber speziell deren Markenführung ist wirklich „Meisterhaft“. Dabei kann man hier den Begriff MEISTER wie folgt „übersetzen“:

M = Mission und Motivation

„Ich habe keine Lust, immer Zweiter zu werden. Das ist kein Zustand, den ich akzeptieren kann. Wenn ich 2009 als Manager aufhöre, dann höre ich nicht als Vierter auf.“ Das war die Aussage vom „Mr. FC Bayern“ schlechthin, Uli Hoeneß.

Er wusste genau, dass ehrgeizige Ziele und sich ständig mit den Besten messen zu wollen, nicht nur hohe Aufmerksamkeit schaffen (nach dem „AIDA“-Prinzip), sondern auch alle Beteiligten fokussieren und potentielle Geschäftspartner anlocken.

Und natürlich sind viele Menschen lieber Fans eines erfolgreichen Unternehmens als eines „Absteigers“, wobei im Fußball natürlich die Markentreue zur eigenen Mannschaft bei weitem ausgeprägter ist, als im Kaufhaus.

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E = Emotionen wecken und zeigen

Kein künstlicher „Plastik-Club“ sein, sondern Menschen begeistern und mit Leidenschaft und Freude agieren. Zugegebenermaßen ist dies „auf dem Platz“ einfacher als im Büro, aber wer versucht, nur mit nichtssagenden Produkt-Features, oder ständigen „Schweinebauch-Anzeigen“ zu punkten, hat schon vor dem Anpfiff verloren.

Dass aber auch Niederlagen (zumindest im Sport) die Marke noch attraktiver machen und die Fans noch stärker anziehen können, war gerade beim FC Bayern nach dem dramatisch verlorenen Champions-League-Finale „dahoam“ im Mai 2012 und mit dem Gewinn des „Triples“ und des Weltpokals 2013 eindrucksvoll festzustellen.

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I = Identität in den Mittelpunkt

Das muss ein erfolgreicher Marktauftritt darstellen:

  • Schlüssiger und harmonischer Aufbau,
  • Darstellung der eigenen Wurzeln,
  • das Besondere und den Anspruch in den Mittelpunkt stellen

Bei den Münchnern ist das eindeutig und glasklar nachvollziehbar: Hohe Identifikation mit der Region, auf Erfolg programmiert und wir lassen uns nicht reinreden.

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S = Starke Partner

Mit großem strategischen Weitblick werden Geschäfts- und Sponsoring-Partner ausgewählt. Auf jeden Fall Marktführer im entsprechenden Gebiet (siehe z.B. Allianz, DHL oder Telekom) und idealerweise mit hohem regionalem Bezug wie Hypo-Vereinsbank, Siemens oder Adelholzener.

Hier ergibt 1+1 tatsächlich 3

Der Markenglanz strahlt auf alle Beteiligten ab, man bildet eine eigene Liga der Erfolgreichen und erzeugt den gewünschten Nachfrage-Effekt. Und dass im Aufsichtsrat der FC Bayern München AG neben ausgewählten Vorständen der oben aufgeführten Unternehmen auch Vertreter der Politik, der Finanzbranche oder der Massenmedien vertreten sind bzw. waren, ist bestimmt auch kein Zufall.

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T = Team an der Spitze

Gute Freunde kann niemand trennen. Dieser „Welthit“ von Franz Beckenbauer aus dem WM-Jahr 1966 steht exemplarisch für die Führungskultur und handelnden Personen seines Clubs. Keine „rundgeschliffenen“, blassen Persönlichkeiten in der Verantwortung, die das Geschäft nur aus der Theorie oder vom Hörsaal kennen und welche keine persönliche Beziehung zu ihrem Unternehmen haben.

Kompetenz & Kontinuität als elementarer Faktor

An der Säbener Straße in München ist das anders. Hohe Kontinuität und Geschlossenheit bei den handelnden Personen, jeder für sich ist eigentlich schon eine eigene Marke, aber alle „zahlen auf das Konto“ des FC Bayern ein.

Wobei speziell der „Kaiser“, Paul Breitner, Karl-Heinz Rummenigge und natürlich speziell Uli Hoeneß das Gesicht des Vereins seit Jahrzehnten prägen, „jeden Grashalm auf dem Trainingsplatz beim Namen kennen“ und sich auch am Verhandlungstisch „kein X für ein U“ vormachen lassen.

Gerade diese Fußball-Kompetenz, Kontinuität in den verantwortlichen Positionen und das Führen mit „ruhiger Hand“ sind Garanten für einen erfolgreichen Markenaufbau. Teure „Zick-Zack-Kurse“ werden vermieden, welche nicht nur die Kunden verwirren, sondern auch den Markenwert nachhaltig beschädigen.

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E = Einzigartiger Slogan: Mia san Mia

Die Königsdisziplin im Marktauftritt. Nicht kompliziert, langweilig und austauschbar (wie z.B. „Unser Unternehmen kommt aus Bayern und ist ganz toll…“), sondern die eigene Positionierung kurz, knackig, authentisch und einprägsam zusammengefasst:

So setzt der FC Bayern die Marketing-Strategie KISS um:

„Mia san Mia“ – Besser kann man den Marketing-Lehrsatz KISS (Keep It Simple and Short) nicht umsetzen, eigentlich nur noch vergleichbar mit der „Echten Liebe“ der Schwarz-Gelben aus Dortmund.

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R = Richtung geben

Wo wir sind, da ist der Erfolg. Das ist die klare Positionierung von Bayern München. Natürlich schwingt hier eine Menge Arroganz mit, man ist nicht „everybody’s darling“, aber die gewonnenen Titel und erreichten Ergebnisse sprechen für sich.

Das zeichnet einen selbstbewussten Marktauftritt aus:

  • Stark
  • Authentisch
  • Polarisierende Botschaft

Ein selbstbewusster Marktauftritt hilft, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und sich im Kampf um neue Fans (nicht bloß „normale“ Kunden) durchzusetzen. Für den nachhaltigen Geschäftserfolg – egal ob auf dem Platz, oder im Büro – ist eine starke Marke als Leuchtturm unverzichtbar, vielleicht heißt deswegen ja auch die Vereinshymne des FC Bayern „Stern des Südens…“.

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Ernst Holzmann

Schon immer hat Ernst Holzmann das Rezept für erfolgreiche Führung von Menschen & Teams aus seinem Beruf in seine zweite Leidenschaft - Fußball - eingebracht. Er trug knapp 30 Jahre Verantwortung (Geschäftsführer Vertrieb & Marketing; Leiter Unternehmensstrategie) in Unternehmen der IT-Industrie und hat als Trainer & Vorstand bei verschiedenen Vereinen gewirkt. Aktuell agiert er als Referent bei Seminaren, Dozent an Hochschulen und Veranstaltungs-Redner. Mehr Infos unter www.ernstholzmann.com.

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