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Couponing – ein altbekanntes Marketinginstrument in neuem Stil. Anfang der 1960er-Jahre trat die Rabattmarke auf den Plan. In Deutschland durch das Rabattgesetz ausgebremst, gelangte sie vor allem in den USA zu voller Blüte und gewährte begeisterten Kunden geldwerte Vorteile in Form einer Preissenkung oder einer Zugabe beim Kauf eines vom Herausgeber festgelegten Produkts.

Das Rabattgesetz ist Geschichte und mit ihm auch die Restriktion der Rabattgestaltung auf dem deutschen Markt. Als Kommunikationsinstrument der Werbung ist die Rabattmarke heute fester Bestandteil eines umfassenden Marketingplans.

Wurden Rabattmarken früher in erster Linie ausgegeben um Kunden ins Geschäft zu locken und Mehrumsätze zu generieren, liegt die Bedeutung modernen Couponings vor allem in der Gewinnung von Kundendaten und der Intensivierung der Kundenbindung. Dazu steht dem Einzelhandel eine Reihe von Couponing-Maßnahmen zur Verfügung:

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1. Maßnahmen der Kundensteuerung

Der Rabatt

Mit klassischen Rabattgutscheinen wird dem Kunden ein Preisvorteil angeboten, falls dieser sich entscheidet, das mit dem Coupon beworbene Produkt beim entsprechenden Händler zu kaufen. Rabattgutscheine werden in der Regel auf einen Aktionszeitraum beschränkt oder gelten erst ab einer bestimmten Mindestabnahme.

Als Initial-Coupon soll der Rabattgutschein neue Kunden ins Geschäft oder den Online-Shop locken und die Kaufentscheidung begünstigen. Je nach Warenwert werden absolute Vorteile (z. B. 10 Euro günstiger) oder eine relative Ersparnis (z. B. Rabatt von 5 %) beworben.

Es gilt: Absolute Vorteilsmechanismen bei hochpreisigen Produkten und relative Angaben im Niedrigpreissegment.

Die Zugabe

„3 kaufen, 2 zahlen!“, so funktioniert der Warengutschein, bei dem der Kunde beim Erwerb eines bestimmten Produkts ein weiteres kostenneutral dazubekommt. Wie der Rabattgutschein dient auch der Warengutschein der Generierung von Mehrumsätzen und der Situierung auf dem Markt.

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2. Maßnahmen der Kundenbindung

After-Sales-Marketing

Um Kunden nach dem Kauf eines Produktes zu einem erneuten Besuch des Geschäfts oder Online-Shops zu motivieren, bietet es sich an, zusammen mit der Quittung sogenannte After-Sales-Coupons auszugeben. Als Belohnungsmechanismus wirkt der After-Sales-Coupon wie ein Treuebonus und wird gezielt eingesetzt, um Stammkunden zu generieren.

Eine Variante des After-Sales-Coupons ist die Sammelaktion, die den Sammeltrieb des Kunden ansprechen soll. Der Bonus kommt hier erst zum Tragen, wenn die Sammlung (z. B. Klebemarken) vervollständigt ist.

Pre-Sales-Marketing

In Kombination mit Kundenkarten-Systemen lassen sich Rabatt- oder Warengutscheine in Form von Pre-Sales-Coupons zur Kundenbindung einsetzen. Dazu werden die Coupons postalisch oder per E-Mail an den Kundenkarteninhaber verschickt, um diesem einen Treuebonus zu offerieren. Einen ähnlichen Effekt erzielen Coupons zum Ausschneiden auf Produktverpackungen.

Um das Leistungsspektrum von Couponing-Strategien voll auszuschöpfen, bietet sich eine logische Integration verschiedener Coupon-Systeme in einen Marketingplan an.

EXTRA: 6 klassische Marketingstrategien, die heute noch wirken

Online-Coupons: Potenziale und Herausforderungen

Großes Potenzial wird dem Couponing im Online-Handel zugeschrieben. Immer mehr Internetnutzer sind sich der Rabattmöglichkeiten bewusst, die ihnen Online-Coupons bieten.

Viele Kunden suchen im Internet gezielt nach dem Begriff Gutschein in Kombination mit gewünschten Marken oder Produkten.

Onlineshop-Betreiber müssen sich hier der Herausforderung stellen, den richtigen Mittelweg zwischen verkaufsförderndem Coupon-Marketing und der Reduzierung der Margen zu finden. Eine Möglichkeit, Öffentlichkeit für die eigene Coupon-Aktion zu schaffen, bieten Gutschein-Communities wie z.B.:

  • Groupon
  • DailyDeal
  • mydealz.de
  • gutscheine.de
  • Sparheld.de

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2 Comments

  • Die erwähnten Gutschein-Communitys sind seit Jahren etabliert. Einige Händler haben sich dadurch jedoch die Schnäppchenjäger herangezüchtet, die den Händlern keinen nachhaltigen Umsatz beschert haben.

    Einen anderen Ansatz verfolge ich mit RetailQR.com. Im Vordergrund steht hier eine Umfrage via Kassenbon, bei der Kunden einen Gutschein gewinnen können. Händler erhalten so Feedback um ihr Business zu verbessern und honorieren dieses mit einem Gutschein.

    Also eher ein Offline-Ansatz, bei dem Ladenbesucher mit echtem Kauf-Interesse angesprochen werden.

  • Marco Popp sagt:

    Interessanter Überblick über den Einsatz von Gutscheinen im Rahmen von Promotions. Besonders finde ich noch zu erwähnen, dass der Einsatz von solche Prämien besser wirkt im Hinblick auf die langfristige Kundenbindung als reine Rabattschlacht. Liegt daran, weil Letzteres nur auf das kurzfristig angelegte Belohnungszentrum im Gehirn einwirkt. Auch hier gut nachzulesen: http://www.bonago.de/consumer-promotions-attraktiv-hochwertig-zielfuhrend/
    Was ich mir noch gewünscht hätte im Artikel, wäre eine klarere Trennung von Coupons (mit EInschränkungen wie Mindestbestellwert, Gültigkeit etc.) und echten Gutscheinen (nur gesetzliche Gültigkeit, keine Einschränkungen auf Produktgruppen etc.). Dies wird von vielen vermischt, obwohl der Wertigkeit und Einsatzgebiete sehr unterschiedlich sind.

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