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Blind Booking: Innovation des ReisensDie Reisebranche ist heute vielseitiger denn je und neben immer mehr und immer unterschiedlicheren Angeboten, entwickeln sich auch ständig neue Buchungskonzepte. Die Kunden erwarten immer günstigere Reiseangebote und Hotels versuchen ihre Ressourcen bestmöglich zu nutzen und eine möglichst hohe Auslastungsquote zu erreichen, um die Fixkosten zu decken.

Eines der neuesten Modelle, welches all das zu erfüllen vermag, nennt sich Blind Booking. Und wie so viele Trends, kommt auch das Blind Booking Konzept, zu deutsch “Blindes Buchen”, aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten – aus den USA.

Blind Booking – was ist das?

Die Bezeichnung Blind Booking steht für ein neues Buchungssystem, über welches der Gast die Möglichkeit hat, von besonders günstigen Preisen zu profitieren. Dafür jedoch, erfährt der Kunde erst nach der Buchung, wohin die Reise eigentlich genau geht, welcher Flug und welches Hotel reserviert wurden.

Wie bereits erwähnt, wurde das Blind Booking Prinzip in Amerika entwickelt, erstmals angeboten und zum ersten Mal erfolgreich umgesetzt. Eines der größten Reisebüros der USA, Expedia, wagte den Anfang und brachte die ersten Blind Booking Angebote auf den Markt.

Genau wie Expedia machten auch andere Reiseportale Blind Booking zu ihrer Profession. Jüngst launchte beispielsweise eine HRS Tochtergesellschaft mit einer eigenen Plattform und auch andere deutsche Reiseveranstalter wagten mittlerweile diesen Schritt.

Hotwire, Hipaway und Co. – die Anfänge

Expedia bot schon kurz nach der Jahrtausendwende Blind Booking an und vermarktete es unter dem Namen Hotwire. Zum Angebot gehörten vorwiegend Hotelzimmer. Sie wurden deutlich günstiger als zum Normalpreis angeboten.

Neben Hotwire gab es in der Vergangenheit auch schon Blind Booking Angebote anderer Reiseveranstalter – beispielsweise vom Berliner Anbieter Hipaway. Dieser stellte vor etwa zehn Jahren erstmals seine Blind Booking Hotelangebote online zur Buchung bereit. Nach nur kurzer Zeit wurde der Service jedoch eingestellt.

Heute kann zwischen Blind Booking für Hotels und für Flüge unterschieden werden. Doch wie funktioniert Blind Booking im Detail?

Blind Booking – so funktioniert das Konzept

Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach erklärt: Beim Blind Booking verzichten Kunden auf bestimmte Informationen zum Hotel oder Flug und können dafür deutlich günstigere Preise nutzen. Wer ein Hotel auf einem Blind Booking Onlineportal buchen möchte, kann zwar viele relevante Daten dazu abrufen, erfährt den Hotelnamen und die genaue Adresse jedoch erst nach erfolgter Buchung. Je nach Anbieter, werden zum Beispiel Fotos des Hotels oder Informationen zur Verpflegung, Kundenbewertungen und umliegende Sehenswürdigkeiten bekannt gegeben.

Im Falle eines Blind Booking Flugangebots bleibt das Flugziel bis zur Buchung unbekannt. Dafür kann man jedoch aus verschiedenen Urlaubskategorien wählen.

Eine Stornierung der Buchung ist beim Blind Booking definitiv nicht möglich. Außerdem müssen Flüge und Hotels im Vorhinein bezahlt werden.

Diese Vorgehensweise bringt für beide Seiten Vorteile und sorgt vor allem bei den Hotelleriebetrieben für eine gewisse Planungssicherheit und Liquidität. Dadurch, dass die Angebote anonym verkauft werden, müssen trotz der Preisreduktion keine Imageschäden befürchtet werden. Die teilnehmenden Hotels und Fluggesellschaften haben durch Blind Booking die Möglichkeit

  • voraussehbare “Flauten” abzusichern
  • und eine bestmögliche Auslastung zu erzielen.
  • Fixkosten können auf diese Weise besser abgedeckt
  • und die Bilanzierungskennzahlen am Ende des Geschäftsjahres deutlich besser ausgewiesen werden.

Um den Kunden trotz aller Anonymität eine gewisse Qualität zusichern zu können, werden in der Regel nicht alle Hotelleriebetriebe von den Portalen aufgenommen. Meist sind es Hotels ab einer Ausstattungsklasse von drei Sternen, die im großen Pool der Blind Booking Zimmer mitmischen. Abgesehen davon wird den Kunden bei den meisten Anbietern auch eine Selektion in Bezug auf die Hotelkategorie ermöglicht, was zusätzlich für Sicherheit sorgt.

Wo steht Blind Booking in der Zukunft?

Ähnlich, wie bei Last Minute Reisen der Fall, erlebten auch die Anbieter des neuen Buchungskonzepts Blind Booking schon kurze Zeit nach der Markteinführung eine sehr große Nachfrage. Wie bei anderen Discount-Buchungsvarianten, beispielsweise bei Lastminute oder Frühbucher, kann auch beim Blind Booking Konzept von einem längerfristigem Erfolg ausgegangen werden.

Dadurch, dass Blind Booking Buchungen nicht storniert werden können und im Voraus bezahlt werden, ergeben sich für die Hotelleriebetrieben nicht nur Vorteile in der Auslastung sondern auch in der Planung. Es ist davon auszugehen, dass sich auch in den kommenden Monaten und Jahren immer mehr Hotelleriebetriebe und Fluggesellschaften anschließen werden.

Besonders attraktiv für die Anbieter ist natürlich auch die Anonymität, die eine Rechtfertigung vor “Normalzahlern” ausschließt und eine gewisse Flexibilität in der Preisgestaltung ermöglicht.

Noch mehr Lust auf Reisen?

Wojciech Dziedzic

Der Gastautor Wojciech Dziedzic arbeitet im Online-Marketing bei dem Hotel Blind-Booking Portal SURPRICE Hotels.

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