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Marketing via E-Mail: Tipps für einen ansprechenden TextE-Mail-Marketing ist mittlerweile ein echter Klassiker im Marketing-Mix. Neben Telefonmarketing und Werbebriefen ist die E-Mail ein ideales Medium, um den Erstkontakt anzubahnen. Auch für die Kundenpflege wird die E-Mail gerne eingesetzt: In Form von Newslettern kann sich ein Unternehmen bei seinen Bestandskunden immer wieder elegant in Erinnerung rufen.

Ja, gelungene Mailing-Kampagnen können erfolgreich sein. Doch E-Mails haben ihre Tücken. Wer wahllos Mails raushaut, die Anschreiben nicht personalisiert, die Layoutregeln missachtet oder gar falsche Infos verbreitet, erreicht mit seiner Mailingkampagne schnell das Gegenteil: einen irreparablen Imageschaden.

Was muss eine E-Mail haben, damit sie nicht nur rechtlich korrekt ist, sondern auch tatsächlich geöffnet und gelesen wird? Und wie entkommen Sie mit Ihren Mails dem gefräßigen Löschmonster? Diese und andere Fragen beantworten Ihnen die folgenden Texter-Tipps.

Tipp-Nr. 1: Der Betreff muss treffen. Sonst geht alles daneben

Mal ehrlich: Täglich prasseln dutzende, vielleicht hunderte E-Mails auf uns ein. Wir öffnen und überfliegen nur, was uns wirklich interessiert. Eine interessante Betreffzeile ist also das Allerwichtigste für Ihre E-Mail-Kampagne. Investieren Sie hier die meiste Zeit. Am besten führen Sie hier im Telegrammstil die wichtigsten Faktoren auf: Zeit (z. B. bis „Nur bis 20. Mai!“), Ware (z. B. „Herrenhemden“). Marke, Vorteil (z. B. „Tiefpreis“). Die Nennung des Markennamens ist wichtig. Denn selbst wenn der Empfänger die E-Mail nicht öffnet, hat er eine Brand-Impression – er hatte Kontakt mit Ihrer Marke.

Tipp-Nr. 2: Wie beim Fußball: Der Aufbau macht das Tor

Denken Sie vorab über den Aufbau Ihrer Mail nach. Viele Mailprogramme zeigen die ersten drei Zeilen der E-Mail an. Viele Mobilgeräte auch. Das bedeutet: Die größte Aufmerksamkeit in einem Mailing bekommen genau die ersten drei Zeilen. Dort müssen die wichtigsten Infos stehen. Gleiches gilt für die Sätze: Relevantes gehört in den Satzanfang: „30 % Prozent Sonderrabatt – wir hauen alles raus“, statt „Wir hauen alles raus – 30 % Prozent Sonderrabatt“. Doch übertreiben Sie nicht. Natürlich müssen Sie, wie in jedem guten Text, Sätze variieren, um nicht einzuschläfern.

Tipp-Nr. 3: Halleluja! Am Anfang war das Schlüsselwort

Die markanten Keywörter sollten auch am Anfang auftauchen. Das gilt für die Betreffzeile genauso wie für die gesamte Mail. Während Sie Ihr Mailing konzipieren, stellen Sie sich immer wieder folgende Frage: „Was wird meinen Leser wirklich interessieren? Welche Wörter locken ihn hinter dem Ofen hervor?“ Die Relevanzentscheidungen werden so schnell getroffen, dass Sie keine Zeit für Geplänkel haben. Übrigens: Hier können Sie auch gerne mal die Regeln der Grammatik brechen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Tipp-Nr. 4: Layout mies? Löschen garantiert!

Sie kennen das: Sie öffnen eine Mail und kilometerlange Zeilen wandern über Ihren Bildschirm. Lust zum Lesen? Null. Nur wenn der Chef persönlich schreibt, quälen Sie sich notgedrungen durch die Buchstabenwüste.

Da viele Mailprogramme lange Zeilen vorgeben, erzwingen Sie den Zeilenumbruch besser händisch. Teilen Sie die Mail in appetitliche Absatzhäppchen. Fetten Sie die wichtigsten Infos. Kurz: Machen Sie es dem Leser so einfach wie möglich, Infos zu verarbeiten. Das gilt für Ihre Verkaufskampagne genauso wie für jede einfache Geschäftsmail.

Übrigens: Eine Signatur mit Kontaktinfos gehört dazu. Am besten die Telefonnummer so formatieren, dass sie vom Smartphone für einen direkten Anruf genutzt werden kann.

Tipp-Nr. 5: Sind Sie eine anonyme Nummer? E-Mails gehören personalisiert

Studien sind da eindeutig: Eine personalisierte Mail hat viel größere Kontaktchancen. Viele Newsletterprovider bieten heute Komplettlösungen an, mit denen Sie die Daten Ihrer Kunden speichern und personalisierte E-Mails verschicken können. Denn nichts erzeugt mehr positive Emotionen wie der eigene Name – nicht wahr, Frau Wagner? Deshalb gehört es sich auch von selbst, dass die Namen gut recherchiert und korrekt geschrieben sind. Tipp: Wenn Sie die Geburtsdaten des Empfängers haben, können Sie zum Geburtstag gratulieren. Das macht Eindruck.

Tipp-Nr. 6: iPhone? Ja, schon! E-Mails für mobile Endgeräte

Beim Aufsetzen Ihrer Kampagne sowie beim Schreiben von Mails sollten Sie, wie oben schon angedeutet, jetzt auch immer daran denken, dass E-Mails von mobilen Endgeräten abgerufen werden. Das bedeutet: Ihre E-Mails sollten für den crossmedialen Einsatz gerüstet sein. Testen Sie also auch, wie Ihr Maillayout auf einem iPhone, einem Android oder einem Tablet wirkt. Optimieren Sie Ihre Newsletter für Mobile Devices und natürlich für alle gängigen E-Mail-Clients wie Gmail, Yahoo usw.

Tipp-Nr. 7: Mangelhafte Rechtschreibung? Rächt sich!

Moderne Mail- und Schreibprogramme machen es einem ja wirklich leicht: Ein Klick auf die Rechtschreibprüfung – und schwupps werden alle fragwürdigen Buchstabendreher rot gefärbt. Das Überprüfen von Rechtschreibung und Grammatik ist absolute Pflicht! Denn selbst bei kleinen Fehlern ziehen die Leser Rückschlüsse. „Falsch geschrieben? Dann muss auch das Produkt mangelhaft sein!“ Für groß angelegte Kampagnen sollten Sie also unbedingt ein Werbelektorat in Auftrag geben.

Tipp-Nr. 8: Was sonst noch Recht ist: Bestimmungen für E-Mails

Datenschutz ist ein heikles Thema. Ein sensibler Umgang mit den Daten ist unerlässlich. Wenn Sie ein seriösen Unternehmen sind, schicken Sie E-Mails nicht blind raus – sondern holen Sie selbstverständlich vorab das Einverständnis des Empfängers.

Ein Newsletter hat eine deutlich gekennzeichnete Abmeldefunktion, die auch wirklich funktioniert. Und in Geschäftsmails gehört nicht nur aus Kontaktgründen eine Signatur. Für Unternehmen ist die Angabe von Rechtsform, Sitz, Registergericht und Geschäftsführung mittlerweile Pflicht.

Tipp-Nr. 9: Zum Schluss: Greifen Sie doch mal zum Hörer

Gerade weil die E-Mail eine niedrige Hemmschwelle hat und per Verteiler verbreitet werden kann, ist ein Telefonat oft eine sinnvolle Alternative. In Konfliktsituationen oder bei wichtigen Rückfragen ist der Griff zum Telefonhörer angebracht – das verhindert Missverständnisse, pflegt den Kontakt und kann sogar Spaß machen!

(Bild: © Visual Concepts – fotolia.de)

Stephan Rau

Stephan Rau arbeitet als freier Werbetexter, Textcoach und Sprecher in Hamburg und Berlin. Er studierte Germanistik, Romanistik, Linguistik und Sprachphilosophie in Berlin, Freiburg und Barcelona. In PR-Agenturen und Marketingabteilungen ließ er sich zum Werbetexter und Textspezialisten ausbilden. Er ist zertifizierter KfW-Textcoach und Vorstandsmitglied im Texterverband Deutschland – dem Fachverband für freie Werbetexter. Mehr Infos: www.stephanrau.de.

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