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3. Lernen braucht Zeit

Es gibt nicht die richtige Social Media Strategie. Auch wenn die meisten den gleichen grundlegenden Prinzipien folgen, so muss doch jedes Unternehmen und jede Fachkraft für sich selbst herausfinden, welche Methoden und Techniken individuell am Besten funktionieren. Man findet unendlich viele Informationen (Erfolgsgeschichten, Beispiele und Meinungen) darüber, wie effizient die verschiedenen Netzwerke sind; damit kann man die Grundlagen lernen. Am Ende des Tages, muss man dann aber doch selbst heraus finden, was, wie funktioniert und durch Ausprobieren lernen – und das braucht Zeit. Aus den eigenen Erfahrungen und Ergebnissen kann man dann Schlüssen ziehen, welche Netzwerke sich am besten mit der eigenen Einstellung, Denkweise und Online-Aktivität vertragen, auf welche Art von Beiträgen Nutzer der Netzwerke am Positivsten reagieren und wo man genau die Personen finden kann, mit denen man wirklich in Kontakt treten möchte.

Wenn man nach schnellen Ergebnissen sucht, dann wird Social Media und Content Marketing im Zweifel nicht das Mittel der Wahl sein. Es braucht Zeit, die Netzwerke zu verstehen, zu interagieren und herauszufinden, wie das eigene Unternehmen am besten Sichtbarkeit aufbauen kann. Man darf die Geduld nicht verlieren. Auf dem langen Weg zum Erfolg, kann man über bezahlte Anzeigen in den Netzwerken nachdenken, um den Start und den Aufbau einer Grundsichtbarkeit zu beschleunigen.

4. Einige Social Media Prozesse passen nicht zum allgemein anerkannten Umgang

Bei den ersten Schritten in Social Media sind viele verunsichert und haben das Gefühl, Personen zu belästigen. Man muss lernen, wie weit man gehen kann, ohne aufdringlich zu sein, und wie viel natürliche Schüchternheit nicht weiter bringt. Das muss jeder für sich selbst heraus finden, denn auch hier gibt es keine allgemein gültige Antwort. Denn die Befindlichkeiten werden durch Alter, Regionen, Länder, Netzwerke, Industrien und Branchen beeinflusst. Es gibt viele Faktoren, die Online-Prozesse und Verhaltensregeln beeinflussen.

5. Warum ist der Start in Social Media für kleine Unternehmen schwerer?

Kleine Unternehmen haben im Normalfall keine etablierte Marke, die automatisch die ersten Interessenten, Fans und Follower in den Netzwerken anzieht. Einige der großen und bekannten Marken (z.B. Ferrari) haben den Luxus, dass Kunden, Käufer und Fans die Marke alleine am Namen erkennen und sich so eine Grundsichtbarkeit in den Netzwerken nahezu von alleine aufbauen lässt.

Kleine Unternehmen sprechen im Allgemeinen auch eine kleinere und ausgewähltere Zielgruppe an. In Social Media verliert man so den großen Vorteil der nahezu unendlichen Reichweite, die für die großen Marken oft eine wichtigere Rolle spielt. Für kleine Unternehmen kann es daher durchaus sinnvoll sein, auch kleinere und fokussiertere Netzwerke in die Social Media Strategie einzubeziehen, wenn die gewünschte Reichweite und Zielgruppe in den großen Netzwerken nicht erreicht werden kann.

Zudem sind die Marketing-Budgets in kleineren Unternehmen meist nicht so großzügig bemessen, wie in manch großem Unternehmen. Erfolge müssen sich schneller einstellen, Misserfolge können schlechter abgefangen werden. Einige der sozialen Netzwerke (z.B. Facebook, StumbleUpon, Twitter) bieten die Möglichkeit von bezahlter Werbung an. So kann man sich die ersten Follower und Fans “kaufen”, anstatt sie zu erarbeiten.

Bei all den Problemen gibt es durchaus auch Vorteile für kleine Unternehmen: Social Media ist persönlich. In kleinen Unternehmen sind die Personen in Social Media oft auch Führungskräfte und Experten aus dem Unternehmen – anstelle von externen Social Media Beratern. So finden Diskussionen in Social Media mit den echten Experten aus dem Unternehmen statt, eine riesige Chance wirkliche Beziehungen aufzubauen! Welcher potentielle Kunde möchte nicht lieber eine Beziehung zu der Person aufbauen, mit der er auch das Geschäft abschließen würde, als mit einem externen und teilweise recht anonymen Repräsentanten? Ist eine Aussage eines PR-Profis etwa glaubhafter als die Erklärung durch eine wirkliche Fachkraft?

… kann es leichter sein?

Die kurze Antwort ist: vielleicht. Kleine Unternehmen sehen sich vor andere Herausforderungen gestellt, die die Großen teilweise umschiffen können. Dennoch gibt es einige Anregungen, die das Leben vereinfachen könnten: Stellen Sie Fragen. Auch wenn es auf Deutsch kein so ausgereiftes „Frage und Antwort“-System wie quora gibt, so kann man doch auch in Xing- oder Facebook-Gruppen Fragen stellen und Antworten von Personen erhalten, die sich vor genau den gleichen Herausforderungen sahen. Hat man für sich selbst einmal herausgefunden, wie die Dinge funktionieren, kann man diese Fragen auch beantworten und sich gleich wieder ins Gespräch bringen.

Nutzen Sie auch kleinere Netzwerke, die sich auf Unternehmen spezialisieren oder auf bestimmte Branchen fokussieren. In diesen ist es für den Anfang meist einfacher, sich zurecht zu finden. Die kleinen Netzwerke können vielleicht nicht die grandiosen Nutzerzahlen der Platzhirsche vorzeigen, aber die Spezialisierung erlaubt meist viel zielgerichtetere Aktivitäten und kann daher auch schneller und einfacher Ergebnisse bringen.

Für welche Netzwerke man sich auch entscheidet, wichtig ist vor allem die Qualität der eigenen Beiträge. Man sollte darauf achten, dass in all dem Wirrwarr an Informationen und Inhalten im Netz, die eigene Persönlichkeit, Erfahrungen und Geschichten die eigenen Inhalte erst einzigartig machen.

Mit zunehmendem Erfolg und größer werdender Zuhörerschaft, sollte man dennoch beachten: Interaktion und Kommunikation bleibt ein zentraler Bestandteil von Social Media. Dann wird sich über kurz oder lang auch Erfolg einstellen!

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Dr. Susanna Gebauer

Dr. Susanna Gebauer ist international anerkannte Social Media und Content Marketing Expertin. Gemeinsam mit ihrem Bruder berät sie unter dem Markennamen "The Social Ms" Unternehmen bei Fragen zu Social Media und Online Marketing. Ihre Erfahrungen im Online Marketing gibt sie auf ihrem Blog blog.thesocialms.com an ihre Leser weiter.

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