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Die Deutschen sind online! Laut einer Studie von AGOF e.V. waren im Jahr 2010 rund 50 Millionen Internetnutzer online unterwegs. Das entspricht knapp 72 Prozent der deutschen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren (vgl.: AGOF e.V.: internet facts 2010-II) und diese Gruppe nimmt stetig zu. Seit 2001 ist die Anzahl der User um rund 35 Prozent gestiegen (vgl.: Initiative D21: (N)ONLINER Atlas 2010, Kernergebnisse, S. 5.).

Das Internet bietet dabei vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Die meisten Internetnutzer geben an, private E-Mails zu schreiben und zu empfangen. Gefolgt von Recherchieren in Suchmaschinen und Webkatalogen sowie dem Lesen von Nachrichten zum Weltgeschehen. Shopping belegt Platz vier: Rund zwei Drittel der User haben in den vergangenen drei Monaten online eingekauft (vgl.: AGOF e.V.: internet facts 2010-III). Die Online-Umsätze steigen weiter deutlich an, somit wird das Internet auch zunehmend für Händler attraktiv. Das E-Commerce-Center Handel (ECC Handel) stellt in der diesjährigen Multi-Channel-Studie heraus, dass ein Online-Shop nicht nur eine Konkurrenz zum stationären Handel ist, denn 81,5 Prozent der Umsätze im Online-Shop stellen einen echten Zusatzumsatz dar (vgl.: Abb. 1).

Abb. 1: Zusammenfassung der zentralen Multi-Channel-Kennzahlen am Beispiel eines Online-Shops als zusätzlicher Vertriebskanal zu stationären Geschäftsstellen. Erläuterungen: Mit (O) gekennzeichnete Anteile beziehen sich auf den Umsatz im Online-Shop, mit (St) gekennzeichnete Anteile auf den Umsatz in stationären Geschäftsstellen.

Die steigende Tendenz der Online-Käufe wirkt sich auch auf das Werbebudget für den Handel aus. Der OVK Online-Report 2011/02 – der Online-Vermarkterkreis (OVK) ist das zentrale Gremium der deutschen Online-Vermarkter. Unter dem Dach des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. haben sich 19 der größten deutschen Online-Vermarkter zusammengeschlossen – stellt in Zusammenarbeit mit AGOF e.V. heraus, dass das Internet den Vorsprung als zweitstärkstes Werbemedium im Jahr 2010 weiter ausbauen konnte (Vgl. Abb. 2). Über fünf Milliarden Euro wurden im Jahr 2010 allein für den Bereich Online Marketing ausgegeben. Mehr als die Hälfte (58,82 Prozent) werden in die klassische Online-Werbung investiert.

Abb. 2: OVK Werbestatistik 2008 bis 2010 mit Prognose für 2011 (Datenstand Juli 2011, Angaben für den deutschen Markt)

Damit steigt der Anteil des Internetmarketings am Bruttowerbekuchen insgesamt weiter an. Für das Jahr 2011 geben die Unternehmen an, circa 22 Prozent der Werbekosten für das Internet auszugeben. Damit liegt die Online-Werbung auf dem zweiten Platz (Vgl. Abb.3).

Abb. 3: Prognose des Bruttowerbekuchens für 2011 (Datenstand Juli 2011, Angaben für den deutschen Markt)

Die Bereitschaft, in die Online-Werbung zu investieren, ist da, aber viele Unternehmen stellt dies vor neue, anspruchsvolle Herausforderungen. Bevor der Onlinevertrieb beginnen kann, müssen zunächst ein ansprechender Internetauftritt und zielgerichtete Marketing-Konzepte umgesetzt werden. Online-Marketing ist viel mehr als nur eine gute Angebots- und Produktpräsentation. Es geht darum, die Zielgruppe zu erreichen, das Angebot verständlich darzustellen, sich dem Preisgefüge anzupassen und sich wettbewerbsorientiert zu präsentieren.

Klassische Online-Marketing-Instrumente sind dabei Suchmaschinenmarketing (SEM), Suchmaschinenoptimierung (SEO), E-Mail- und Newsletter-Marketing, Bannerwerbung, Display-Advertising sowie Affiliate Marketing und Partnerprogramme. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Social Media-Marketing und die damit verbundenen Themen der Online-Communities, Foren, Blogs und Co. Alle diese Bereiche bedürfen der regelmäßigen Pflege und Aktualisierung. Die Kontrolle der Konversions-Trichter (Landingpages) und die Erfolgskontrolle (Web-Controlling) sind unabdingbar.

Die Artikelserie „Marketing und Vertrieb in Online-Shops“ beschäftigt sich daher mit Themen wie der veränderten Vertriebsstruktur durch das Internet, einem anspruchsvollen Online-Kunden und erfolgreichen Online-Angeboten durch professionelle Marketing- und Vertriebs-Lösungen. Im Fokus des nachfolgenden Artikels stehen zunächst SEO und SEM – denn es bedarf keines Vertriebs, wenn der Online-Shop gar nicht erst gefunden wird.

Weitere Artikel dieser Serie:

Marketing & Vertrieb in Online-Shops (Teil II): SEM und SEO

(Bild: © Sean Gladwell – Fotolia.de)

Sonja Rodenkirchen

Dipl.-Kff. Sonja Rodenkirchen ist Projektmanagerin beim ECC Handel Institut für Handelsforschung (ECC Handel) in Köln.

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6 Comments

  • Hallo Sonja,

    am Ende schreibst du „Konversations-Trichter (Landingpages)“. Meintest du vielleicht Konversions-Trichter? => Conversions?

    • michaela sagt:

      Hallo Herr Pustkuchen,

      es muss natürlich Konversions-Trichter heißen. Wir haben den Fehler ausgebessert. Vielen Dank für den Hinweis.

      Beste Grüße,
      Michaela Wolf (Redaktion Unternehmer.de)

  • Daniel sagt:

    Der Onlinewerbemarkt wird auch in Zukunft noch weiter wachsen. Vor allem, weil Fernsehen/Filme, Musik und Software mit dem Netz verschmelzen werden. Aber auch, weil Netzverweigerer im wahrsten Sinne des Wortes aussterben und junge Netznuter nachwachsen. Das Wachstum wird meiner Schätzung nach vor allem auf Kosten des Print- und TV-Werbemarktes geschehen.

  • Vielen Dank für den überaus interessanten Artikel.
    Ich denke in dem Abschnitt zwischen den beiden Infografiken müsste es 5 Milliarden, statt „Über fünf Millionen Euro wurden im Jahr 2010 allein für den Bereich Online Marketing ausgegeben.“

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