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Der Google-Sprint: Mit SEO die Website zum Sieger im Netz machenSuchmaschinen-Optimierung (SEO, von engl. search engine optimization) ist in aller Munde, sobald es um Internet-Seiten geht. Es scheint kein Weg daran vorbei zu führen. Dabei wird das World Wide Web (zukünftig vereinfacht Internet genannt) doch vor allem von Menschen benutzt und nicht von Suchmaschinen. Warum optimieren wir denn nicht in erster Linie für die menschlichen Besucher?

Natürlich hat es einen Grund für Websites, Webshops, BLOGs und alles, was Besucher im Internet anziehen soll (zukünftig einfach Website genannt), SEO zu betreiben, und zwar insbesondere für die Suchmaschine Google. Es ist der bevorzugte Zugangsweg für fast jeden Inhalt, den wir im Internet finden mochten. Trotzdem sollte das Thema SEO, oder verallgemeinert die Optimierung einer Website, breiter als das Schlüsselwort-getriebene Schreiben von Texten, Überschriften, Seiten-Titeln und URLs betrachtet werden.

Vorgehen

Sollten Sie mit einer geschäftlichen Website zu tun haben, müssen Sie eine zentrale Frage wirklich konkret klären.

Warum existiert diese Website?

Sie können auch fragen: Welchen Zweck hat die Website für mich und was sollen die Besucher dort tun? Schreiben Sie die Antwort auf und formulieren Sie konkret! Natürlich wird es um Kundengewinnung und Kundenbindung gehen. Sollten Sie einen Webshop betreiben, geht es weiterhin um Bestellungen und Umsatz. Unterhalb dieser Kategorien müssen sich die spezifischen Ziele einer Website formulieren lassen. Am besten mit quantifizierten Größen, also z. B.: „Das Kontaktformular zum Thema X soll 30 Mal pro Monat von interessierten Besuchern ausgefüllt werden“.

Mit diesen Zielvorgaben können folgende Aspekte im Kontext von SEO berücksichtigt und umgesetzt werden:

Website als Basis

  • Domain, URL, Struktur, Navigation
  • Inhalt auf den Seiten
  • Kontaktpunkte und Interaktion

Suchmaschinen-Optimierung

  • Schlüsselworter
  • Landingpages
  • Technik
  • Erfolgsmessung

Die Website ist die Basis

Zu den Basis-Überlegungen gehören mindestens folgende Elemente: Domainname, URLs (also insbesondere die Pfade zu jeder einzelnen Seite), Struktur, Navigation, grafische Gestaltung, Inhalt, Kontaktpunkte und Interaktion. Diese Elemente adressieren das Spektrum, mit dem Sie sich beim (Re-)Launch einer Website beschäftigen müssen.

An dieser Stelle seien dazu einige praktische Gesichtspunkte genannt. Der Autor Steve Krug hat in seinem Buch sehr pragmatische Erkenntnisse und Empfehlungen zusammengefasst. Folgende Erkenntnisse über die Besucher einer Website aus vielen Beobachtungen sollten wir uns bewusst machen:

  • Keiner liest, jeder überfliegt schnell.
  • Wir treffen keine optimale Wahl, wir raten (beim Verfolgen von Links).
  • Wir wursteln uns durch.

Daraus lässt sich vor allem eine Empfehlung ableiten: Seien Sie klar, naheliegend, selbsterklärend!

Die Suchmaschinenoptimierung

Erst wenn die Basis steht, macht es Sinn, SEO und evtl. weitere Online-Marketing-Aktivitäten einzusetzen. Die wichtigsten Kriterien für ein gutes Ranking in den Suchergebnissen sind Häufigkeit und Position der Schlüsselwörter (Keywords). Dies gilt für die Texte, aber insbesondere auch für URLs, Seiten-Titel, Überschriften, Bildbeschreibungen und Links. Die richtigen Keywords und deren korrekte Anwendung sind der wichtigste Erfolgsfaktor für SEO. Es müssen also zunächst die richtigen Keywords gefunden werden. Es hilft dabei eine Keyword-Analyse zum Themenumfeld der Website (Google stellt dazu das Keyword-Tool zur Verfügung), um herauszufinden, welche Schlüsselwörter in welcher Häufigkeit gesucht werden. Diese Erkenntnisse sollten in die Erstellung einer Keyword-Liste einfließen, in der die Schlüsselwort-Kombinationen festgehalten sind. Damit lassen sich dann die Texte auf den Seiten gezielt formulieren.

Neben den Schlüsselwörtern hilft eine hohe Aktualität der Inhalte, also eine hohe Änderungsfrequenz der Inhalte auf der Website. Websites mit hoher Änderungsfrequenz werden typischerweise auch häufiger von den Suchmaschinen-Programmen durchsucht, d. h. eine Änderung auf der Seite ist auch schneller im Suchergebnis zu finden.

Landingpages sind ein Instrument, das sich im SEOKontext gut eignet, um Besucher „zu fangen“, die zu speziellen Themen suchen. Meist handelt es sich um einzelne Seiten, die auch außerhalb der allgemein zugänglichen Navigations-Struktur stehen können und ein spezielles Thema behandeln. Eine Landingpage ist auf Keywords zu diesem Thema optimiert und es wird versucht, mit der Landingpage möglichst hoch ins Ranking des Suchergebnisses zu gelangen.

Seit April hat Google auch in Europa seinen Suchalgorithmus angepasst (Google Panda-Update). Dies führte zu Veränderungen der Suchergebnisse. Jetzt ist es noch wichtiger, qualitativ hochwertigen Inhalt mit korrekter Orthographie und nicht zu viel Werbung auf seiner Website anzubieten. Google bewertet durch Videos oder andere Inhalte angereicherte Seiten besser und es fließt das Benutzerverhalten stärker in die Bewertung ein. Eine lange Verweildauer der Besucher auf den Seiten, eine hohe Anzahl aufgerufener Seiten und geringe Absprungraten steigern die Position im Suchergebnis.

Schließlich ist SEO auch (aber sicherlich nicht hauptsächlich) ein technisches Thema. Optimierter HTMLCode, korrekte Sitemaps, Ladezeit der Seiten und Verfügbarkeit des Webservers spielen eine wichtige Rolle. Diese Aspekte sind durchaus komplex und mindestens einen eigenen Artikel wert. Deshalb wird hier nicht tiefer darauf eingegangen.

Abschließend muss der Erfolg von SEO und von Websites allgemein gemessen und dann bewertet werden. Das Tool Google Analytics oder ein ähnliches Werkzeug eines anderen Herstellers sollte in die Website integriert sein. So kann genau verfolgt werden, wo die Besucher herkommen, mit welchen Keywords sie die Website gefunden haben, was sie wie lange auf der Website tun, und wo sie die Seite wieder verlassen. Diese Informationen sollten kontinuierlich beobachtet werden und die Erkenntnisse in einen Verbesserungsprozess der Website einfließen.

Weitere Maßnahmen

Neben den genannten Aspekten macht es durchaus Sinn, über weitere Aktivitäten des Online-Marketing-Mix nachzudenken, die hier nur im Überblick genannt sein sollen:

  • Inhalte außerhalb der eigenen Website
  • Google Places (und Google Maps)
  • Profile in Verzeichnissen
  • Video-Plattformen
  • Affiliate-Marketing („Marketing-Partnerschaften“)
  • Online-Werbung (Suchmaschinen-Werbung/SEM & Banner-Werbung)
  • Social-Media

Fazit

Erst nach der Umsetzung der Basis-Arbeiten an einer Website sollte man sich intensiv mit SEO und weiteren Online-Marketing-Maßnahmen beschäftigen. Dann sollten die SEO-Aktivitäten gezielt geplant und mit den richtigen Schritten realisiert werden. Falls Sie sich nicht selbst mit allen Aspekten dieses Themas auseinandersetzen wollen, lassen Sie sich helfen, die passende Lösung für Ihre spezielle Situation zu finden. Pflücken Sie dann zunächst die tief hängenden Früchte. Häufig lässt sich auch mit kleinen Maßnahmen eine deutliche Verbesserung für Ihre Website und das Suchmaschinen-Ranking erreichen.

(Bild: © mediendesign.de)

Jörg Meier

Jörg Meier ist Informatiker und Vorstand der mediendesign AG, die sich mit Interface-Design, Online-Marketing und Software-Entwicklung beschäftigt.

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17 Comments

  • Jörg Meier sagt:

    Liebe Leser,

    es ist schön zu sehen, dass den meisten unten Ihnen der Artikel gefällt.

    Man kann hier natürlich das Thema nur grob umreißen. Ich verstehe, dass es für viele kleine Unternehmen eine Herausforderung ist, erstens das richtige Problembewusstsein zu etablieren, zweitens die eigenen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Aufgaben zu erledigen und drittens evtl. Dienstleister einzubeziehen und diese zu bezahlen.

    Es ist wie immer, jeder Unternehmer muss für seine Situation das richtige Vorgehen finden. Tatsache ist aber auch, dass jemand, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und auf eine Website anwendet, relativ schnell kleine Erfolge feiern kann.

    Beste Grüße
    Jörg Meier

  • Simone sagt:

    Gern möchte ich auch noch etwas lesenswertes zu diesem Thema beitragen. Um zum Beispiel, eine sehr gelunge Art Links im Internet zu verteilen und dazu noch das Suchmaschinenergebnis positiv für seine Webseite zu beeinflussen, ist das Einstellen auf unterschiedlichsten Presseportalen eine gelungene alternative. Hier kann man geziehlt seine Keywörter mit der Pressemeldung in Verbindung bringen und den ausgehenden Link als sehr positiv werten. Auch zwei seperat Links auf unterschiedliche Unterseiten in den unterschiedlichen Pressemeldungen wirken sich sehr positiv aus. Ich hoffe der Beitrag konnte auch etwas dazu beitragen. Hier noch der Link zu den unterschiedlichen kostenlosen Presseportalen.

  • Bei uns in der Gegend ist es genauso. Viele „kleinere“ Unternehmen sehen keinen Sinn in SEO und Online Marketing. Sie geben lieber Geld für Zeitungsanzeigen und Gelbe Seiten aus! Natürlich sollte die Offline-Werbung nicht komplett abgestellt werden, sondern ein guter Mix aus Online- und Offline-Marketing bringt wahrscheinlich das Optimum.

  • Ein sehr schöner Artikel, danke. Nur ist das Ganze leider für kleine Unternehmen nicht einfach umzusetzen, denn für die Vergabe fehlen meist die finanziellen Mittel und um es selbst zu machen leider die Zeit.

  • Hallo, was das wissen bei den KMUs angeht würde ich das wohl so unterschreiben: Onlinemarkting ist wichtig!
    Wir werden doch mit dem Firmennamen und der Branche plus Ort gefunden. Den meisten reicht das. Beim Bäcker, Dachdecker und Maler kann ich das auch verstehen. Aber selbst viele Onlineshops beschäftigen sich gar nicht mit dem Thema, sondern kaufen einfach Adwords ein.

    Danke für die kleine Einführung!

  • Der Artikel ist wirklich gut geschrieben und sollte von allen KMU’s beherzigt werden.

    Wenn die KMU allerdings das Pech hatten, nur einen HTML-Handwerker für die Erstellung der eigenen HP genutzt zu haben, werden ihnen (den KMU) die drei Zauberbuchstaben -SEO- weiterhin fremd bleiben.

    Da trifft @w.wirtz den Nagel mitten ins Gesicht.

    Wie man aber an der Anzahl der Insider-Kommentaren mit weiteren nützlichen SEO-Aspekten ablesen kann, scheint die Branche noch nicht voll ausgelastet zu sein.

    Nur ein Schelm würde hier an Eigenreklame denken. ;-)

  • Klar und verständlich geschrieben. Wer ein wenig Ahnung von dieser Materie hat, wird sehen, dass es funktioniert. :-)

  • Frank Party sagt:

    Vielen Dank für den tollen Artikel, ich habe ihn direkt an die EDV-Abteilung weiter gegeben, die haben sich auch gefreut ;-)

  • Ein gutgeschriebener Artikel. Sehr strukturierte Informationen. Danke dafür.
    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die „paar“ Tipps ein voller Sack mit Arbeit sind, die sich, wenn man sich auch noch um das Tagesgeschäft zu kümmern hat, nur mit Geduld und einem langen Planungszeitraum realisieren lassen.

  • Schöne Übersicht zum Thema SEO. Indess wird klar, professionell gemacht ist SEO ein recht komplexes Thema. Was sich natürlich auszahlen kann, je nach Konkurrenzumfeld aber auch entsprechend Zeit bzw. Geld benötigt. Gerade für kleinere Unternehmen geht das dann zumeist nur, wenn entsprechendes Wissen im Hause vorhanden ist. Da gebe ich @Martin Reti völlig Recht.

  • Ein sehr guter, informativer und lesenwerter Artikel.
    Ich möchte hier zum Aspekt Online-Marketing-Mix noch folgendes ergänzen. Zum Punkt „Inhalte ausserhalb der eigenen Webseite“ empfiehlt es sich zum Beispiel auch regelmäßig Pressemitteilungen, Fachbeiträge oder Online-Artikel auf entsprechenden Portalen zu veröffentlichen. Eine Pressemeldung veröffentlichen auf einem der vielen Presseportale ist in den meisten Fällen kostenlos und bringt neben der Eigenwerbung auch wertvolle Backlinks, sofern man denn einen Link zur eigenen Webseite hinzufügt bzw. es vom Presseportal unterstützt wird.
    Diese Backlinks sollten sich dann in aller Regel auch wieder positiv auf die Suchmaschinenplatzierung auswirken.

  • Martin Reti sagt:

    Sehr schöner, übersichtlicher Artikel. Vielen Dank für die Tipps.
    Klar wird aber auch, dass die wenigsten lokal oder regional agierenden Unternehmen, sich die Zeit oder das Engagement leisten werden, Ihren Auftritt so zu optimieren. Da ist wohl eher die „Mach mal was mit Internet“-Menatlität im Vordergrund. Und Glück hat, wer einen Junior im Hause hat, der sich gerne in so was reinkniet ;-)

    Beste Grüße
    Martin Reti
    bera.eu

  • Gerade für regionale Unternehmen lohnt es sich, von Beginn auf die Optimierung der Google Places (Branchenbuch) Einträge zu achten. Die entsprechenden Maßnahmen dazu sollten schon bei der Basisarbeit (Website-Erstellung) eingeplant werden.

  • Guter und interessanter Artikel, besonders für Leute die noch nicht genau etwas mit SEO anzufangen wissen.

    Wichtig finde ich auch, dass den Leuten klar wird, dass SEO ein kontinuierlicher Prozess ist, der nicht mit einer einmaligen Optimierung abgeschlossen ist.

  • NWA sagt:

    Es ist gut zu wissen, dass man so viele Möglichkeiten anweden kann, um Webseiten weiter nach vorne zu bringen. Mal sehen, ob Google da auch mitspielt ;-)
    Ich habe es ja mit meiner Webseite probiert und warte noch auf den großen Boom auf die ersten Seiten zu gelangen. So leicht, wie manchmal dargestellt, ist es aber wohl doch nicht.

    Vielen Dank

  • Matthias sagt:

    Hallo Jörg,

    ein guter Artikel über die Optimierung des eigenen Webauftritts.
    In wenigen Worten viel Information verpackt. Werde ein paar Sachen davon bald umsetzen.

    Danke und Gruß

  • w. wirtz sagt:

    Eine wirklich gute Zusammenfassung des Themas SEO. Allerdings kann ich Ihnen hinsichtlich Ihrer Einschätzung nicht zustimmen, Suchmaschinenoptimierung sei „in aller Munde“…
    Meiner Erfahrung nach ist exakt das Gegenteil richtig – zumindest bei Kleinunternehmen. Zwar haben die meisten Firmen inzwischen eine Website. Aber die wenigsten Firmenchefs wissen nicht, dass diese Seiten optimiert werden müssen, um bei Google gefunden zu werden. Sehr häufig ist noch nicht einmal die Erkenntnis vorhanden, dass es nicht ausreicht, wenn eine Seite lediglich über den Firmennamen gefunden wird.
    Wenn man sich Internetseiten anschaut, kommt man zudem zum Ergebnis, dass selbst viele Webagenturen nicht wissen, dass (und wie) Seiten optimiert werden müssen, damit sie Erfolg haben.

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