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Pressearbeit: Publizieren Sie Ihre Fachartikel erfolgreich! (Teil I)Fachartikel sind ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, mit denen sich Unternehmensberatungen in der einschlägigen Fachpresse als Themenführer etablieren können. Doch viele scheitern an der Hürde „Publikation“. Ihre Beiträge finden einfach nicht den Weg in die Presse. Woran es liegt und wie es richtig geht, zeigt ein fiktiver Praxisfall.

B. ist Geschäftsführer einer Unternehmensberatung. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl an neuen Klienten zu steigern, möchte dafür aber kein teures Geld für Werbung ausgeben und hochpreisige Anzeigen schalten. Irgendwann wurde B. deshalb in einem Newsletter auf das Thema Pressearbeit mit Fachartikeln aufmerksam. Die Möglichkeiten, die diese Form der PR-Arbeit bietet, nämlich die Sichtbarkeit seines Unternehmens in ausgewählten Fachmedien und damit den Bekanntheitsgrad zu steigern, überzeugte ihn. B. wurde Fachautor.

Laien-Strategie: Erst schreiben, dann anbieten

Durch zahlreiche Kunden-Projekte hat sich B. mittlerweile eine fundierte Problemlösungskompetenz im Bereich Projektmanagement angeeignet. Es brennt ihm unter den Nägeln, diese Kompetenz nun auch in einem Fachbeitrag zu demonstrieren. Die Aussicht auf eine Veröffentlichung in renommierten Fachzeitschriften lässt ihn fortan nicht mehr los. So arbeitet er eine Themenskizze aus, recherchiert Quellen mit entsprechenden Fakten und beginnt zu schreiben.

Nach vier Wochen – B. musste seine Arbeit wegen wichtiger Kundenprojekte immer wieder unterbrechen – steht der Fachartikel. B. stellt darin ein seiner Ansicht nach elementares Problem im Projektmanagement dar, gibt fachliche Hintergrundinfos, schätzt die negativen Folgen dieses Problems ab und bietet eine entsprechende Lösungsmöglichkeit als Fazit an. Am Ende steckt B. noch Zeit und Mühe ins Erstellen einer Grafik und einer Info-Tabelle und sitzt stolz vor seinem ersten Fachartikel.

Recherche von Zielgruppenmedien und Redaktionskontakt

Jetzt soll seine Arbeit natürlich auch Früchte tragen und mit einer Veröffentlichung gekrönt werden. B. macht sich an den nächsten Schritt in der Prozesskette „Fachartikel-Publikation“: die Medienrecherche. Zunächst überlegt er, welche Zielgruppe(n) er mit seinem Beitrag überhaupt ansprechen will, denn die, die seinen Fachartikel am Ende lesen, sollen im besten Fall ja auch irgendwann seine neuen Kunden werden.

B. wird klar, dass es Medien sein müssen, die von Führungskräften im Projektmanagement gelesen werden. In mühevoller Suchmaschinen-Recherche – B. kann zwar mit Google gut umgehen, kennt jedoch die einschlägigen Quellen zum Auffinden geeigneter Fachmedien nicht – hat er am Ende des Tages drei Fachzeitschriften ausfindig gemacht, die seiner Ansicht nach für eine Veröffentlichung in Frage kommen.

B.s Aufregung wächst. Nun würde es nicht mehr lange dauern, und seine Unternehmensberatung ist zum ersten Mal mit einem Fachartikel in einer Fachzeitschrift präsent. B. recherchiert in einem nächsten Schritt die Kontaktdaten der jeweiligen Fachredakteure und setzt eine E-Mail mit folgendem Wortlaut ab:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

im Anhang sende ich Ihnen einen Fachartikel zum Thema „Projektmanagement“ für eine Veröffentlichung in Ihrer Fachzeitschrift. Bitte teilen Sie mir mit, ob mein Beitrag für eine Veröffentlichung in Frage kommt.

Mit freundlichen Grüßen“

Ergebnis: Publikationsstrategie gescheitert

Die Wochen gehen ins Land. B. checkt so oft es geht seine E-Mails, um zu sehen, ob ihm die Fachredakteure antworten. Nichts passiert. Nach vier Wochen ohne eine einzige Rückmeldung entschließt er sich nochmals eine E-Mail zu schreiben. Darin erinnert er an seinen zugesandten Fachartikel und bittet höflich um Antwort. Etwa eine Woche später melden sich tatsächlich alle drei Redakteure. Aufgeregt öffnet B. die Nachrichten – und erblasst:

Ein Redakteur behauptet, B.s Fachartikel passe vom Thema her in absehbarer Zeit nicht in die redaktionelle Planung. Der zweite hat seine E-Mail wohl gar nicht erst erhalten und der dritte bittet darum, B. möge ihm doch zunächst ein ausführliches Exposé zusenden. Erst dann könne er sagen, ob der Beitrag für eine Veröffentlichung in Frage kommt. Außerdem verweist er B. noch auf bestimmte Richtlinien, an die sich jeder externe Autor zu halten habe. Danach sollten Fachartikel nicht mehr als 8.000 Zeichen umfassen.

Thema verfehlt, Exposé, Autorenrichtlinien… B. ist verzweifelt. Er hat keine Zeit, um noch einmal ein Exposé zu formulieren. Warum auch? Er hatte den fertigen Fachartikel doch schon verschickt. Hatte ihn der Redakteur denn nicht gelesen? Außerdem umfasst sein Beitrag rund 15.000 Zeichen. Wie soll er den denn bitteschön auf 8.000 Zeichen kürzen, ohne wesentliche Inhalte zu streichen? Und für ein komplett neues Thema bleibt nun wirklich keine Zeit. Was bilden sich diese Redakteure eigentlich ein?! B. fasst den Entschluss, das Projekt „Fachartikel-Publikation“ zunächst auf Eis zu legen. Am Wochenende will er sich die Anzeigenpreise der lokalen Tageszeitung ansehen.

Welche Fehler B. begangen hat und wie Sie erfolgreich Fachartikel für Ihre PR nutzen, lesen Sie im zweiten Teil des Artikels.

Was gibt es noch zum das Thema Pressearbeit?

(Bild: © mhp – Fotolia.com)

David Wolf

www.textwolf.de - David Wolf unterstützt Unternehmen bei ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Tätigkeitsschwerpunkte: Themenfindung, Fachartikel-Ghostwriting sowie die Vermittlung der Beiträge an die einschlägige Fachpresse.

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