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Fehlgriffe bei der Personalsuche können Unternehmen teuer zu stehen kommen. Hier lesen Sie, wie Sie mit einem professionellen Auswahlverfahren die besten Kandidaten finden.

Der Personalberater Dr. Joachim Kolbert gibt auf dem IT-Portal computerwoche.de Tipps für die Personalauswahl:

1. Anforderungsprofil erstellen

Um den geeigneten Kandidaten zu finden, sollten Sie wissen, wen Sie überhaupt suchen. Erstellen Sie daher vor der Personalsuche ein Anforderungsprofil an den neuen Mitarbeiter. Dazu gehören neben fachlichen Anforderungen auch charakterliche Eigenschaften.

2. Gespräch vorbereiten

Bereiten Sie das Auswahlgespräch gut vor – am besten mit einem Leitfaden. Lesen Sie dazu noch einmal sorgfältig die Bewerbungsunterlagen und strukturieren Sie das Gespräch: Begrüßung, kurzer Smalltalk, beruflicher Werdegang und Fragen zum Lebenslauf.

3. Arbeit teilen

Ziehen Sie zum Gespräch einen Kollegen hinzu, am besten aus dem Fachbereich des Bewerbers. So erhalten Sie eine bessere Beurteilung der fachlichen Eignung. Zudem können Sie die Arbeit aufteilen: Einer spricht, der andere achtet auf die nonverbale Kommunikation des Bewerbers und macht Stichworte für die Nachbereitung.

4. Konkret fragen

Klopfen Sie nach dem Lebenslauf die beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten des Bewerbers ab. Fragen Sie möglichst konkret und vermeiden Sie Standardfragen, etwa nach Stärken und Schwächen. Haken Sie bei Selbstbeschreibungen wie „teamfähig“ oder „entscheidungsstark“ nach: In welchen Situationen zeigt sich das? Woran merken die Kollegen dies?

5. Nicht zu viel preisgeben

Geben Sie im Vorstellungsgespräch nicht gleich zu viele Informationen über Ihr Unternehmen und die vakante Stelle preis. Ansonsten kann der Bewerber seine Antworten an die Erwartungen anpassen. Fragen Sie lieber zunächst nach, wie sich der Kandidat seine künftige Tätigkeit vorstellt und welche speziellen Herausforderungen er erwartet.

6. Handlungsoptionen abfragen

Schildern Sie dem Bewerber typische Situationen und Herausforderungen seines künftigen Aufgabenbereiches. Fragen Sie ihn beispielsweise, wie er auf eine Kundenbeschwerde reagieren würde. Konfrontieren Sie ihn auch einmal mit einer anderen Meinung – und sehen Sie, wie er das wegsteckt.

7. Gespräch nachbereiten

Bereiten Sie das Bewerbungsgespräch sorgfältig nach und ergänzen Sie hinterher Ihre Notizen – am besten auf einem vorgefertigten Formblatt mit dem Anforderungsprofil. Dann können Sie die Kandidaten am Ende besser miteinander vergleichen. Erstellen Sie ein Ranking der besten Bewerber und diskutieren Sie mit dem Kollegen darüber, der beim Gespräch dabei war. Gehen Sie dabei auch auf persönliche und intuitive Eindrücke ein.

8. Entscheidung absichern

Sichern Sie Ihre Entscheidung bei Schlüsselpositionen noch einmal ab – etwa anhand eines Experten-Tests. Dabei werden individuelle Leistungs- und Persönlichkeitsmerkmale des Kandidaten in Beziehung gesetzt zu den Durchschnittswerten einer entsprechenden Vergleichsgruppe. Daran können Sie erkennen, in welchen Bereichen die Fähigkeiten des Kandidaten tatsächlich über dem Durchschnitt liegen. (uqrl)

www.computerwoche.de

(Bild: © khz – Fotolia.com)

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One Comment

  • Leila Z. sagt:

    Von Punkt 5. rate ich aus der Bewerberperspektive einem Unternehmen ab.
    Als Bewerber nähme ich sogar von einer Bewerbung Abstand, wenn:

    – eine telefonische Rückfrage zur Stelle und Aufgabe vorab nicht möglich ist,
    – eine Gehaltsangabe als Bedingung für eine Bewerbung zwingend eingefordert wird, ohne dass man mir etwas zur Situation des Unternehmens, zur Zahl unterstellter Mitarbeiter mitteilen möchte,
    – darauf bestanden wird, dass ich meine Daten in ein elektronisches System des Unternehmens eintragen muss.

    Als Besitzer meiner persönlichen Daten entscheide ich, wie ich diese an ein Unternehmen übertragen möchte, nicht das Unternehmen. Ein Unternehmen, das vorab keine Fragen beantwortet, hat wohl kein ernsthaftes Interesse und es ist vielleicht eine Fake-Anzeige.

    Wenn ich in einem Gespräch sitze und das Unternehmen lässt nur mich reden, hält sich aber mit Informationen weiterhin zurück, denke ich, das Unternehmen forscht mich aus, ohne tatsächlich eine Vakanz zu haben. Das Gespräch würde ich sehr schnell beenden. Ist dem Unternehmen damit geholfen? Ich meine Nein, wenn es wirklich sucht.

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