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Trotz Wirtschaftskrise und steigender Arbeitslosigkeit stellt der Fachkräftemangel in vielen Branchen und Unternehmen ein Problem dar. Einem altbewährten Weg der Personalsuche wird daher wieder größere Bedeutung beigemessen. Laut einer Studie des Instituts Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) nutzen 40 Prozent der Unternehmen die eigenen Mitarbeiter und deren persönlichen Kontakte bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.

Kein Wunder, denn diese Methode der Personalsuche vereint eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote mit geringen Kosten.

Personalsuche im Netzwerk: Die Vorteile

Für den geworbenen Mitarbeiter liegt der Vorteil im Informationsvorsprung bezüglich des Unternehmens, den er durch seinen Bekannten erhält, und im Vertrauensvorschuss, den er bei der Sichtung der Bewerbungsunterlagen und im Bewerbungsgespräch bereits genießt.

Der werbende Mitarbeiter wird in der Regel Gleichgesinnte ins Spiel bringen. Gute Mitarbeiter arbeiten gerne mit anderen guten Leuten zusammen. Viele Unternehmen zahlen auch Prämien an den werbenden Mitarbeiter im Falle einer erfolgreichen Vermittlung, einige haben ein spezielles Programm dafür.

Für das Unternehmen ist dies – selbst wenn eine Prämie gezahlt wird – in der Regel ein kostengünstiges Suchverfahren. Die Vorauswahl erfolgt bereits über die eigenen Mitarbeiter. Vor dem Hintergrund einer gesunden Firmenkultur mit leistungsfähigen Mitarbeitern kann man davon ausgehen, dass Kandidaten mit ähnlichen Eigenschaften vorgeschlagen werden.

Normalerweise will sich der eigene Mitarbeiter mit seiner Empfehlung nicht blamieren und überlegt sich vorab gut, wen er vorschlägt.

Mitarbeiter wirbt Mitarbeiter: Mögliche Nachteile

Die Vielfalt der Belegschaft (Diversity) kann leiden. Es werden mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder Mitarbeiter aus der gleichen Altersklasse und sozialen Schicht eingestellt.

Das wirkt in der Regel zwar stabilisierend  auf das Betriebsklima, allerdings können bei zu häufigem Gebrauch wichtige Impulse für das Unternehmen verloren gehen.

Der Mix aus Jung und Alt, Männern und Frauen, verschiedenen familiären Situationen und Kulturen sowie unterschiedlichen Denkweisen und Anschauungen fördert nachweislich die Innovationskraft jedes Unternehmens.

Bedingungen und Regeln

Um die Nachteile auszugleichen und die Vorteile dieser Suchmöglichkeit voll zu nutzen, sollten daher folgende Bedingungen erfüllt sein:

  1. Die durch die eigenen Mitarbeiter vor­geschlagenen Kandidaten durchlaufen denselben Rekrutierungsprozess wie jeder andere Kandidat.
  2. Der Werbende und der Geworbene sollten nicht zu eng zusammenarbeiten, um Seilschaften zu vermeiden.
  3. Der Werbende wird nicht zur Verant­wortung gezogen, falls der neue Mitarbeiter sich nicht bewährt. Die Leistung des anderen kann er schließlich nicht beeinflussen.
  4. Halten Sie den werbenden Mitarbeiter auf dem Laufenden und sagen Sie ihm  auch, warum Sie sich gegebenenfalls gegen den von ihm vorgeschlagenen Kandidaten entschieden haben. Er hat ein Recht darauf.

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(Bild: © Cmon – Fotolia.de)

Andreas C. Fürsattel

Der Dipl. Betriebswirt Andreas C. Fürsattel unterstützt und begleitet seit nunmehr 20 Jahren eine Vielzahl von KMU und Franchisesysteme bei deren Unternehmens- und Mitarbeiterentwicklung. Nach beruflichen Stationen als Vertriebsleiter in der Finanzdienstleistungsbranche und kaufmännischer Geschäftsführer einer regionalen Linienfluggesellschaft, ist er seit 2002 Geschäftsführender Gesellschafter von BEITRAINING® International. Im Dezember 2016 erschien sein erstes Buch mit dem Titel "Mitarbeiter im Fokus".

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