Skip to main content

Pressing buttonsKennen Sie das? Sie sitzen vor dem Bildschirm und müssen einen Artikel für die Firmenzeitung oder einen Bericht an den Vorstand verfassen. Der Cursor blinkt, die Zeit drängt, doch Ihnen fehlen einfach die Worte. Sie sind wie gelähmt – eine Schreibblockade hält Sie gefangen.

Aber dagegen können Sie etwas tun. Oft bringen schon ein paar Tricks und Kniffe die Gedanken wieder in Fluss und das Schreiben geht Ihnen wieder leichter von der Hand. Hier einige Tipps:

  • Lassen Sie sich inspirieren

Nie war es so leicht, sich vom Schreibtisch aus zu verschiedenen Themen inspirieren zu lassen. Wenn Sie bei einem Text nicht weiterkommen, besuchen Sie Blogs, Online-Foren und die Webseiten von Fachmagazinen.

Beschränken Sie sich dabei nicht auf die deutschsprachigen Medien – lesen Sie, was amerikanische, britische, französische Fachleute zu sagen haben. Nutzen Sie dabei auch Online-Übersetzungstools. Stöbern Sie ein wenig in Google Books. Suchen Sie im Internet nach Musterbriefen. Oder rufen Sie einen alten Studienfreund an und holen Sie sich seine Meinung zu Ihrem Thema.

  • Betrachten Sie das Schreiben als Handwerk

Auch mit einem Perspektivenwechsel können Sie den Druck vom Schreiben nehmen: Betrachten Sie das Schreiben als Handwerk, nicht als Kunst. Denn wenn Sie beispielsweise einen Geschäftsbericht verfassen, müssen Sie nicht wie begnadeter Autor mit ausgeklügelten Metaphern jonglieren.

Sehen Sie sich einfach als Handwerker, der die Worte und Sätze ähnlich wie Ziegel und Mörtel zusammensetzt. Wenn Sie sich dabei auf die wichtigsten Handwerksregeln konzentrieren (z. B. Zeit- statt Hauptwörter, wenig Fremdwörter, eher kurze Sätze), erhalten Sie einen angenehm zu lesenden Text.

  • Stellen Sie Fragen

Sie müssen Ihren Bericht, Ihren Artikel oder Brief nicht auf die „normale“, lineare Weise verfassen. Sie können sich auch Fragen überlegen, die Ihre Leser interessieren, wie zum Beispiel:

Was ist das Ungewöhnliche an diesem Produkt? Welchen Nutzen hat es? Warum wurde das Thema des Berichts nicht schon früher behandelt? Wie sieht die weitere Entwicklung aus? Welche Trends werden die Umsatzentwicklung beeinflussen?

Fragen Sie auch Kollegen und Bekannte, welche Aspekte des Themas sie spannend finden. Die Antworten auf diese Fragen ergeben dann bereits einen interessanten Text, den Sie nur mehr strukturieren und textlich verfeinern müssen.

  • Seien Sie nicht zu hart mit sich

Eine Schreibblockade entsteht oft aus übertriebenen Ansprüchen an sich selbst. Viele Menschen versuchen, schon bei der ersten Niederschrift einen eloquenten Text aufs Papier zu bringen.

Machen Sie‘s besser: Schreiben Sie einen ersten Entwurf, ohne sich zu zensieren. Und schalten Sie den kritischen Teil Ihres Gehirns erst dann ein, wenn er wirklich gebraucht wird: beim Überarbeiten des Rohtextes. Hier haben Sie genügend Zeit, Ihren Text mit frischen, spritzigen Wendungen anzureichern.

  • Schreiben Sie für einen lieben Menschen

Manche Leute fühlen sich beim Schreiben blockiert, wenn sie an den Leser denken: Was wird der Vorstand zu meinem Bericht sagen? Wird der Werbebrief den erhofften Umsatz bringen? Wird mein Chef mit diesem Anzeigentext einverstanden sein?

Solche Gedanken setzen Sie nur unnötig unter Druck. Denken Sie beim Schreiben lieber an einen guten Freund, der Ihnen wohlwollend zuhört. Erzählen Sie ihm in Gedanken von dem Produkt, das Sie bewerben wollen oder vom Thema des Berichtes. Das lässt den Text leichter fließen – den Strukturen und Feinheiten können Sie sich dann beim Überarbeiten widmen.

  • Tun Sie etwas Ungewöhnliches

Wenn Sie gedanklich feststecken, verändern Sie etwas: Nehmen Sie Ihren Laptop und setzen Sie sich in den Park vor Ihrer Firma oder in die leere Kantine oder in die Besenkammer. Laufen Sie die Treppen ein paar Mal rauf und runter. Packen Sie Ihren Schreibblock ein und genehmigen Sie sich eine Tasse Tee im neuen Café gegenüber.

Wenn Sie zu Hause arbeiten: Nehmen Sie eine Dusche oder ziehen Sie andere Kleidung an. Machen Sie einen kleinen Spaziergang, lösen Sie mathematische Aufgaben oder hören Sie Barockmusik.

Beschäftigen Sie sich gedanklich mit etwas völlig Neuem: der Entwicklung von Schiffsschrauben, der Aufbereitung von Erdölsand oder vatikanischen Verschwörungstheorien. So bringen Sie sich nicht nur auf andere Gedanken, sondern entspannen sich und stellen neue, kreative Verknüpfungen in Ihrem Gehirn her.

  • Verschieben Sie‘s auf morgen

Wenn Sie sich bereits seit Stunden mit einem Text quälen, werden Sie nicht mehr viel zustande bringen. Verschieben Sie deshalb das Schreiben lieber auf den nächsten Tag und machen Sie es zu Ihrer ersten Aufgabe am Morgen.

Beginnen Sie mit dem Texten, noch bevor Sie Ihre E-Mails checken oder andere Dinge erledigen. Verfallen Sie nicht in den allmorgendlichen Reaktions-Modus, sondern bleiben Sie proaktiv und widmen Sie sich Ihrer komplexen Schreibaufgabe.

  • Reden Sie mit Ihrem „Inneren Kritiker“

Jeder von uns kennt sie – diese kritische innere Stimme, die unsere Handlungen sofort bewertet. Dieser „Innere Kritiker“ ist für eine gewisse Qualitätskontrolle unumgänglich, blockiert uns aber oft bei kreativen Tätigkeiten.

Machen Sie sich diesen unsichtbaren Kritiker deshalb zum Freund. Danken Sie ihm in einem inneren Gespräch für seine Hilfe, aber weisen Sie ihn auch darauf hin, dass er Sie beim Schreiben hindert. Bitten Sie ihn um genügend Zeit für den ersten Entwurf und sichern Sie ihm zu, dass er Ihr Werk danach kritisieren darf. Auf diese Weise halten Sie Ihre innere kritische Stimme in Schach.

  • Zu guter Letzt

Nutzen Sie diese Tipps als Anregung und entwickeln Sie Ihre ganz persönlichen Techniken bei Schreibhemmungen. Probieren Sie verschiedene Dinge aus und seien Sie dabei ruhig ein wenig verrückt. Die Hauptsache ist schließlich, dass Ihr Schreibfluss wieder in Gang kommt.

(Bild: © pressmaster – Fotolia.com)

Dr. Doris Doppler

Dr. Doris Doppler arbeitet seit 2001 als freie Werbetexterin und Fachautorin in Innsbruck. Die promovierte Betriebswirtin ist für Unternehmen und Agenturen im gesamten deutschsprachigen Raum tätig. Daneben verfasst sie Bücher über Werbetext und Marketing (erhältlich auf Amazon) und schreibt regelmäßig Fachartikel für renommierte Expertenmedien.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

One Comment

  • Eva Scholl sagt:

    Ergänzung:

    Die Frage/Aufgabe mit in den Traum nehmen. Oft habe ich die Antwort/Lösung beim Aufwachen ganz klar im Kopf. Allerdings brauch ich dann gleich Papier und Bleistift und Zeit (Spiel-Raum), am besten beim Bett.

    Danke für die wertvollen Tipps !

Leave a Reply