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Feedback-Regeln: Was muss beachtet werden?

Feedback ist ein zweischneidiges Schwert. Wird es konstruktiv erteilt, kann es die persönliche Entwicklung sehr fördern – vorausgesetzt der Betroffene nimmt es auch an. Falsch hervorgebrachtes Feedback jedoch, das nicht fachlich bleibt und persönlich wird, erschüttert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – und in die Arbeitsbeziehung.

Es spielt also eine große Rolle, wie Feedback:

  • formuliert wird
  • auf welchen Kanälen es uns erreicht
  • auf was es sich bezieht

Was genau ist Feedback? Eine wissenschaftliche Antwort

Sowohl Sozial- als auch Kommunikationswissenschaftler beschäftigen sich mit dieser Frage, denn richtiges Feedback ist der Schlüssel zur Weiterentwicklung des Menschen. Und wie es in der Wissenschaft üblich ist, gibt es keine einfache Erklärung. Kurz gesagt:

Feedback ist eine eigene Kommunikationsform.

Aber das reicht lange nicht aus, denn man kommuniziert sowohl verbal als auch nonverbal, zu zweit oder innerhalb der Gruppe. Wichtig bei dieser Art der Kommunikation ist das Ziel. Es soll eine Verhaltensänderung eines Individuums innerhalb einer Gruppe erreicht werden.

Feedback dabei als reine Kritik am Selbst zu verstehen, wäre jedoch falsch, denn es geht nicht um Ursachen und Wirkungen, sondern um Wechselwirkungen zwischen den beiden Gesprächsteilnehmern. Das Gespräch funktioniert nicht ohne die Selbstmitteilung und eine konkrete Antwort darauf, wie das Feedback wahrgenommen wurde.

Um deshalb Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu verhindern, sollte ein solches Gespräch nie zwischen Tür und Angel durchgeführt werden. Befolgt man hingegen gewisse Regeln, egal, ob man Rückmeldung gibt oder diese erhält, entsteht eine offene und sehr fruchtbare Debatte, aus der jede Partei viel mitnehmen kann. Kurz gesagt: Feedback ist wichtig. Für dich selbst und dein Unternehmen.

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Regeln für den Feedback-Geber

Die Feedback-Regeln sind sehr umfassend und nahezu universell einsetzbar. Manch einer könnte behaupten, dass sich solche Regeln einfach aus dem gesunden Menschenverstand ergeben und dass Profis und Erwachsene solche Rahmenbedingungen nicht nötig hätten.

Aber weit gefehlt, denn hier kann man viel falsch machen. Schließlich handelt es sich um ein sensibles Thema: Um einen direkten Vergleich des Selbstbildes mit dem Fremdbild. Schließlich wird niemand gerne mit Fehlverhalten oder Schwächen konfrontiert – auch nicht auf professioneller Ebene. Deshalb sollte man diese Regeln sehr ernst nehmen:

Feedback-Regeln: Was muss beachtet werden?

Regeln für den Feedback-Empfänger

Auch der Feedback-Empfänger sollte sich bestimmte Regeln zu Herzen nehmen. Seine Situation ist ja nicht gerade einfach: Er sieht sich „Vorwürfen“ passiv ausgesetzt und muss sie über sich ergehen lassen. Bist du in dieser Rolle, kann es helfen, dir folgende Regeln vor Augen zu halten, ruhig zu atmen und keine körperliche Abwehrhaltung einzunehmen:

Feedback-Regeln: Was muss beachtet werden?
Dennoch solltest du als Empfänger nicht alles unkritisch akzeptieren, was dir salopp gesagt „vor den Latz geknallt“ wird. Prüfe dein eigenes Verhalten in ähnlichen Situationen nach:

  • Bestätigt sich das Feedback?
  • Wurde dir vielleicht schon einmal ähnliches gesagt? Und bleib dir selbst gegenüber auch kritisch.
  • Vielleicht neigst du zu Widersprüchen oder bist geneigt, Angriff als beste Verteidigung zu sehen?

Egal wie das Feedback ausfällt:

Wenn du Veränderung gegenüber offen bleibst, dann wirst du gestärkt daraus hervorgehen.

Schriftliches Feedback: Vorsicht ist geboten

Feedback in schriftlicher Form ist immer mit Tücken verbunden, da man dabei nicht aus Mimik, Gestik oder Intonation Rückschlüsse auf das Geschriebene ziehen kann.

Die Frage, wie man damit umgehen soll, hängt daher auch ganz eng mit der Frage zusammen, woher das schriftliche Feedback stammt. Kommt es aus dem beruflichen Arbeitsumfeld oder dem Bekanntenkreis, suchst du am besten das persönliche Gespräch und beginnst einen konstruktiven Dialog.

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Im Internet hingegen ist dies schwieriger. Hinter der Anonymität des Internets versteckt, vergessen viele Menschen ihre Erziehung und geben sich verletzenden Kommentaren hin. Auf der anderen Seite kann das Feedback in Form von Bewertungen oder Kommentaren einem Unternehmen helfen, nicht am Kunden vorbei zu agieren.

Deshalb solltest du beim schriftlichen Feedback genau reflektieren und die Spreu vom Weizen trennen. Auch hier gilt es ruhig zu bleiben und das Selbstbild mit dem Bild der Kommentatoren zu vergleichen.

Checkliste: Aus Feedback Vorteile ziehen

Wenn alle Regeln eingehalten werden und du die destruktive von der konstruktiven Kritik trennen kannst, dann ziehst du viele Vorteile aus dem Feedback deiner Umgebung:

  • Mach dir ehrliche Gedanken über das Gesagte oder Geschriebene und zähme dein Ego.
  • Bedenke, dass Feedback nicht dafür gedacht ist, dich als Person zu diffamieren, sondern um dich in deiner Weiterentwicklung zu unterstützen.
  • Bevor du also wütend oder hitzig wirst, nimm dir lieber Zeit für eine durchdachte Antwort – auch im persönlichen Gespräch.

Dort hast du darüber hinaus den Vorteil, in der Körpersprache des Feedback-Gebers lesen und Mimik sowie Gestik interpretieren zu können. So kann Feedback schnell eingeordnet werden und man kann entsprechend schnell darauf reagieren.

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  • Lass dich auf keinen Fall dazu herab, „zickig“ zu werden. Das wirkt deinem Vorhaben eher entgegen. Immerhin gehen wir davon aus, dass der Feedback-Geber die oben beschriebenen Regeln eingehalten hat.
  • Bleib ruhig und professionell und bewerte das Feedback immer positiv. Immerhin weißt du dann um einen Fehler oder einen Mangel und kannst diesen beheben. Ohne Feedback würde dir das so vermutlich nicht gelingen.

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Steve Mattuschka

Steve Mattuschka ist zusammen mit Simon Stücher Gründer von Billomat.com, dem einfachen Online-Dienst für Angebote, Rechnungen, Mahnungen und Kundenverwaltung.

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