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Die Gretchenfrage: Stimmt die Produktionsplanung einschließlich Investitionsvolumen?

So wie die Liquidität eines Unternehmens dessen Lebenselixier ist, gehört eine regelmäßige Produktionsplanung zur Erhaltung eines Betriebes zwingend dazu. Wer Technologiesprünge und neue Kundenwünsche verpasst, ist schnell abgeschlagen und läuft Trends hinterher. Dies führt auf Dauer zu Umsatzeinbrüchen und Frustration.

5. Problematische Liquidität

Wenn des Öfteren Zahlungsverpflichtungen nicht rechtzeitig eingehalten werden können, oder gar kein Geld für unvorhergesehene Steuernachzahlungen zurückgelegt ist, kann dies schnell in eine Insolvenz münden. Um es nicht soweit kommen zu lassen, ist vorausschauende Planung gefragt.

5. Lösungsansatz

Wer bereits mit Zahlungsschwierigkeiten zu tun hat, sollte sich professionelle Hilfe holen, je eher, umso besser. Insolvenzverwalter weisen immer wieder darauf hin, dass bei rechzeitiger Meldung wesentlich mehr Betriebe gerettet werden könnten. Doch auch im Vorfeld kann viel getan werden, um eine Insolvenz zu vermeiden.

So sollte ein Dreimonatsdepot angelegt werden, der „Cash Flow“ – er misst den Umsatzüberschuss – muss bekannt sein, und ein Unternehmen sollte ausreichend über Eigenkapital verfügen. Weitere Aspekte müssen im Auge behalten werden:

  • Zahlen Kunden zuverlässig?
  • Gibt es eine Kreditversicherung?
  • Arbeitet das Debitorenmanagement zuverlässig und wird ein regelmäßiger Bericht an die Führungsetage weitergeleitet?
  • Können Kosten durch eine Just-in-Time-Produktion, Zusammenlegung von Filialen oder Beschaffung von anderen Rohstoffen verringert werden?

6. Produktionsaspekte

Nur eine reibungslose Produktion bringt Gewinn und sorgt für ein gutes Arbeitsklima. Wenn angelieferte Rohstoffe fehleranfällig sind oder gar ein Zulieferungsproblem besteht, schnellen die Kosten rapide in die Höhe. Auch veraltete Maschinen im eigenen Betrieb lassen den Produktionsablauf ins Stocken geraten.

6. Lösungsansätze

Produktionsanlagen sollten genauestens im Auge behalten und gegebenenfalls nach und nach ausgetauscht werden. Wer in seine Anlagen regelmäßig investiert, muss nach mehreren Jahren nicht mit einer Kostenfalle rechnen.

Eventuell lassen sich einzelne fehlerbehaftete Rohstoffe austauschen oder der Zulieferer muss nachbessern. Eine schnelle Reaktion auf Unvorhergesehenes sollte durch adäquate Mitarbeiter gesichert sein.

Planung – gerade in Fragen der Liquidität und der Produktion – gehört zur Existenzsicherung. Mehr wie ein Blick sollte auf Kontobewegungen verwendet werden und eine professionelle Maschinenwartung mit einer Übersicht der Kapazitätsauslastung garantiert eine Bestandssicherung des Betriebes.

Die gefürchtete Frage: Gibt es interne Personalprobleme?

Hier geht es nicht um die Bürokratie im Arbeits- und Sozialrecht, diese zählt eher zu den externen Faktoren. Nein, hier geht es um Personalkosten, Sympathien, Angst vor Kündigungen und Sorge vor Diskussionen.

7. Personalkosten zu hoch

Dass das Personal zu teuer ist, gesteht sich niemand gerne ein. Oft tritt dieses Wissen erst nach erfolgter betriebswirtschaftlicher Optimierung zutage.

7. Lösungsansätze

Hier hilft nur Ehrlichkeit, den Mitarbeitern und der Firma gegenüber. Wer ein gutes Betriebsklima (Kommunikation) pflegt, kann mit den einzelnen Mitarbeitern eine Lohnkürzung vereinbaren, wenn gewährleistet wird, dass die Angestellten im Betrieb bleiben können. Auch Kündigungen können erforderlich werden, um die Firma zu retten. Welche Angestellten werden wirklich gebraucht? Wer ist noch nicht lange im Betrieb? Kann mit Zeitarbeit der Betrieb umstrukturiert werden?

8. Ungenaue Personalführung

Wer in seiner Firma keine Hierarchien einhält – Mitarbeiter zu duzen kann in Krisen emotional ein echtes Problem werden – wird es bei klaren Ansagen schwer haben. Angestellte werden vor ihrem Vorgesetzten nicht den nötigen Respekt haben, um Anweisungen zeitnah und mit dem nötigen Ernst umzusetzen. Und in der Führungsetage wird es fast unmöglich, angebrachte Kritik zu üben oder gar eine Kündigung souverän auszusprechen.

8. Lösungsansätze

Eine konkrete Zielsetzung muss fundiert kommuniziert und dann umgesetzt werden. Erforderliche Konsequenzen bei Nichtumsetzung müssen ebenfalls klar formuliert werden. Ein Mitarbeiter, der innerhalb klar strukturierter Firmengrenzen agieren kann, arbeitet mit Engagement und Freude.

Mitarbeiter haben klare Vorstellungen von ihrem Führungspersonal, wie eine Studie von Rundstedt HR Partners belegt. Führung bedeutet jedoch harte Maßstäbe an sich selber, dies wusste schon Peter F. Drucker, Begründer der modernen Managementlehre: „Nur wenige Menschen sehen ein, dass sie letztendlich nur eine einzige Person führen können und auch müssen. Diese Person sind sie selbst.“

Arbeitnehmer - Erwartungen an Chef, Führungspersonal in der Krise

Weitblick

Firmeninterne Krisen, die über kurz oder lang zu Umsatzeinbrüchen führen, sind lösbar. Manchmal mag der Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen sein, doch besser ist es, eine Lichtung zu schlagen, als sich zu verirren. Das kann bedeuten, dass ein guter Analytiker mit ins Boot geholt wird. Diese Investition wird sich jedoch sehr schnell buchstäblich rechnen.

Auf den erste Blick leichter zu lösen, aber letztlich deutlich unkalkulierbarer sind externe Krisen wie Probleme mit Auslandsprojekten, Dominoinsolvenzen oder nicht erkannte Marktlücken. Hierzu mehr im zweiten Teil, der demnächst veröffentlicht wird.

(Statistik:  © www.statista.de)

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Karoline Berke

Arbeitet als selbstständige Journalistin und Texterin. Über einen Umweg, der sie ins Marketing und in den Bereich der Kundenakquise führte, wandte sie sich wieder ihrer Leidenschaft – dem Jonglieren mit Worten – zu. Sie textet hauptsächlich für Online-Portale und Webseiten, zusätzlich verfasst sie Anekdoten zum Schmunzeln. Ihre Schwerpunkte sind Kommunikation und soziale Werte, Firmenpolitik und Wirtschaft, ihr Hobby Klettern und Reisen, sowie ein kritischer Blick hinter Offensichtliches.

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3 Comments

  • Brema sagt:

    Sehr gut auf den Punkt gebracht! Ich selbst habe damals zur Zeit meiner Ausbildung schon erlebt wie oben genannte Probleme ein Unternehmen ruinieren können. Für meine Begriffe hapert es in der Praxis meistens an der Umsetzung – häufig werden die Probleme zwar noch erkannt aber nicht richtig angegangen. Als einfacher Mitarbeiter kann man da leider oft nur hilflos zuschauen…

    • Karoline Berke Karoline Berke sagt:

      Leider trauen sich viele Mitarbeiter nicht, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen; manchmal ist diese Sorge nicht unbegründet. Allerdings gibt es viele Unternehmer, die Verbesserungsvorschläge erst einmal verdauen müssen und – nach reiflicher Überlegung – doch das ein oder andere umsetzen. Bei jedem Gespräch macht der Ton die Musik; Respekt muss einfach sein. Hierzu gehört auch, den richtigen Zeitpunkt zu einem Gespräch zu wählen. Und dann heißt es, nicht einfach Kritik zu üben, sondern sachlich Verbesserungsmöglichkeiten zu nennen.

  • Erik Dita sagt:

    Klare Fakten! Problematiken und Lösungen auf den Punkt gebracht! Ich bin gespannt auf den nächsten Teil.

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