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Was ist der Rosenthal-Effekt?

Der Rosenthal-Effekt ist ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt das Phänomen, dass das unbewusste Verhalten eines Versuchsleiters Auswirkungen auf seine Testpersonen hat. Oftmals spricht man auch von ungewollten Verfälschungen von Untersuchungsergebnissen. Der Entdecker des Rosenthal-Effekts ist Robert Rosenthal. Der Rosenthal-Effekt wird auch als Versuchsleiter(erwartungs)effekt bezeichnet.

Das ursprüngliche Experiment

Ursprung hat die Theorie in einem von Rosenthal und K. L. Fode durchgeführten Experiment. Hierbei handelte es sich um ein Laborexperiment, in welchem eine Gruppe von Studenten herangezogen wurde, die in zwei Hälften unterteilt wurde. Diese sollten einen Versuch durchführen, bei dem Ratten durch ein Labyrinth zu ihrem Futter finden sollten. Der einen Hälfte wurde gesagt, dass die Ratten zuchtbedingt besonders lernfähig sind. Gegenüber der anderen Gruppe wurde das Gegenteil behauptet.

Das Versuchsergebnis

Das Vorwissen der ersten Gruppe hatte die Auswirkung, dass ihre Ratten schneller zum Ziel fanden und bessere Ergebnisse erzielten, obwohl die Ratten vom selben Stamm sind. Aufgrund dieses Experiments schloss Rosenthal daraus, dass eine unbewusste, positive Erwartungshaltung Auswirkungen auf verschiedene Ausgangssituationen hat.

Der Rosenthal-Effekt im Alltag

Das Experiment wurde auch auf Schüler übertragen. Dem Lehrer wurden dabei zwei Klassen mit folgenden Eigenschaften zugeteilt:

  • Die einen Schüler seien hochbegabt
  • Die anderen Schüler haben eine schwierigere Auffassungsgabe

Mit diesem Vorwissen behandelte der Lehrer die Schüler unbewusst auf eine andere Weise. Am Ende des Schuljahres erzielten die vermeintlich hochbegabten Schüler weitaus bessere Ergebnisse als die vermeintlich unbegabten Schüler.

Als Begründung wurde beispielsweise angeführt, dass Vorurteile eines Lehrers, der die Schüler schon im Vorfeld gut kannte, den Rosenthal-Effekt mindern. Mit dem Rosenthal-Effekt bezeichnet man demnach die Einflussnahme auf das Ergebnis eines Experiments durch die experimentierende Person.