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Beim Klickbetrug handelt es sich um eine sehr schwer aufzuklärende Straftat. Der Kern des widerrechtlichen Handelns besteht darin, dass jemand einen Erfolg von Bannerwerbung oder Affiliate Links dadurch suggeriert, dass er Klicks auf die Ziel-Webseite erfindet.

Der Betrug geschieht dadurch, dass der Bezahlte einen anonymisierend ins Internet gehenden Server dazu beauftragt, auf die Ziel-Webseite zu klicken. Die durch dieses Vorgehen künstlich geschaffenen Besucher sind allerdings BOT-Programme oder Stapelverarbeitungsdateien, die die Webseite später wieder verlassen.

Es ist deshalb Betrug, weil schon bei der Ideenfindung und Programmierung das Erzielen von Einnahmen ohne Gegenleistung, also eine ungerechtfertigte Bereicherung, das Ziel ist. Erschreckend ist dabei die Kreativität der Täter, die unterschiedliche Varianten von Klickbetrug geschaffen haben.

Motivationen und Ziele des Klickbetrugs

Die direkteste und trotzdem schwer aufklärbare Form des Klickbetrugs zielt darauf ab, das Vergütungssystem von Banner-Werbung oder Affiliate-Systemen zu hintergehen. Eine vom Unternehmen selbst beauftragte Internet-Agentur oder ein Strohmann bestellen Tausende Klicks von unterschiedlichen IP-Adressen, um sofort Einnahmen zu generieren und das Werbebudget abzuschöpfen.

Zusätzlicher Nebeneffekt: Die mit der Optimierung der Webseite beauftragte Agentur wandert in der Bewertung des Auftraggebers nach vorne. Ehrliche Agenturen, die eine leichte Steigerung der Besucherzahlen erreicht haben, gelten plötzlich als ineffizient.

Oftmals stellt sich zudem erst nach längerer Zeit heraus, dass diese Besucher gar keine richtigen Besucher waren. Sind die Pay-per-Click Zahlungen erst einmal geleistet, wird es sehr schwierig, diese zurückzuholen.

Eine andere, gern verwendete Form ist die künstliche Manipulation von Kampagnen von Mitbewerbern. Ist man sich der eingeschränkten Finanzausstattung der Mitbewerber bewusst und sieht eine Bannerwerbung, so können künstliche Besucher die Werbeausgaben des Mitbewerbers sozusagen „auffressen“, ohne tatsächlich dort eingekauft und einen Gewinn ermöglicht zu haben.

Diese Strategie ist aber für den Besteller nahezu unkalkulierbar, da er meist den Etat des Mitbewerbers nicht kennt und für ihn erhebliche Kosten anfallen können.

Gegenmaßnahmen gegen den Klickbetrug

Wie auch im Bereich des klassischen Ladendiebstahls sollte es den per Klickbetrug arbeitenden Dieben möglichst schwer gemacht werden. Eine gründliche Protokollierung des Besuchs- und Besucherverhaltens sollte bei aufwendigeren Kampagnen selbstverständlich sein.

Bei der Analyse lässt sich sehr schnell feststellen, ob die Werbung die Aufmerksamkeit eines echten, menschlichen Besuchers gefunden hat.