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Flexibler Vortrag – das Tablet als nützliche Hilfe bei Präsentationen2013 wird es mehr mobile Internetzugriffe über Tablets geben als per Smartphone. Im Beruf unterstützen die flachen Rechner auch Vorträge, Präsentationen und Gespräche. Verstecken sollte man sich hinter seiner Technik aber nicht, sondern diese neue Flexibilität sinnvoll einsetzen.

Als Rhetoriktrainer lege ich allen ans Herz, vor dem Einsatz im Vortragsraum nützliche Anwendungen der flachen Multitalente einzuüben. Hektisches Wechseln gezeigter Inhalte oder ratloses Herumtippen kommen auch beim Tablet nicht gut.

Flexibilität bei der Präsentation

Gekonnt bedient, ermöglichen die Rechner im Magazin-Format den spielerischen Umgang mit vorbereiteten Präsentationen. Man muss nicht eine Folie nach der anderen zeigen oder bei Zeitnot vor den Augen des Publikums hektisch durchklicken. Rückfragen der Zuhörer bringen die geplante Präsentation nicht mehr durcheinander. Im Vorfeld zusammengestellte Hintergrundinformationen – auch Internet-Links – unterstreichen die Antworten.

Weniger wichtige Folien ruft der Redner stattdessen einfach nicht auf. Die Zuhörer merken nicht, dass ursprünglich eine andere Reihenfolge vorgesehen war. Denn die verschiedenen Inhalte sind ausgebreitet auf dem handlichen Flatscreen – das Publikum sieht nur, was der Vortragende per Fingertipp zum Beamer schickt.

Multimedia ohne Verzögerung

Präsentationskonzepte für iPads wie beispielsweise Grid binden Videos, Musik, Bilder oder Texte und Tabellen problemlos in den Vortrag ein. Die Multimediadateien werden beim Abrufen direkt eingespielt – ohne vorherige Fummelei, unterschiedliche Datenformate wie bei Powerpoint mühsam zu integrieren. Der Charme dabei ist, dass es keine Zeitverzögerungen mehr gibt bei großen Datenmengen wie etwa Videos oder Musik.

Bei meinen Präsentationen mag ich nicht mehr auf das Tablet verzichten. Zuhörer schätzen es, dass der Redner nicht mehr zum Laptop läuft oder ihnen gar den Rücken zuwendet, um zu sehen, was gerade für alle sichtbar ist. Der Redner muss seinen Kontakt zum Publikum nicht mehr unterbrechen, sondern hat es sozusagen stets im Auge.

Zudem ist es wichtig, dass der Vortragende vor dem Wechsel des projizierten Inhalts weiß, was als nächstes kommt: Ein Blick auf den Bildschirm in der Hand zeigt die nächste Folie, meine Notizen und optionale Begleitinformationen.

Apps machen das Tablet zum Alleskönner

Mit den entsprechenden Anwendungen – kurz Apps – bestückt, können die handlichen Computer noch mehr: Teleprompt+ beispielsweise verwandelt sie in Teleprompter. Die vorbereitete Rede läuft in großer Schrift und frei wählbarem Tempo über den Bildschirm. Ein Verfahren, das seit langem in Fernsehstudios eingesetzt wird, wo Moderatoren und Nachrichtensprecher ihre Texte auf einem Bildschirm verfolgen. Mit Teleprompt+ haben auch Redner ihren Spickzettel, die verbliebene Redezeit und das Publikum gleichzeitig im Blick.

Es ist jedoch davon abzuraten, die App ohne Übung einzusetzen. Denn man muss ausprobiert haben, welche Schriftgröße die richtige ist, oder welches Tempo dem eigenen Redefluss entspricht. Und der Teleprompter sei immer die zweite Wahl hinter dem freien Vortrag.

Wer sich schon x-fach über ausgetrocknete Filzstifte geärgert hat, kann entspannen. Die App Jot! Whiteboard macht handschriftliche Notizen in unterschiedlichen Farben auch dem Publikum sichtbar. Sie spart Flipchart oder Tafel, weil sie Geschriebenes direkt per Beamer an die Wand wirft. Die Freude über das Ende eingetrockneter Stifte enthält jedoch einen Wermutstropfen: Die beschreibbare Fläche eines Tablets ist kleiner als beim Flipchart.

Auch zum Aufzeichnungsgerät taugen die flachen Alleskönner, etwa um Schulungen zu dokumentieren. Allerdings ersetzen sämtliche technischen Helferlein es nicht, eine Präsentation gut vorzubereiten. Auch nicht, den Kontakt zum Publikum zu schaffen. Alle Medien, die mit dem Tablet präsentiert werden, müssen zum Ziel des Vortrags passen. Das legt der Redner im Vorfeld fest und damit auch den roten Faden, über den er seine Botschaft transportiert und dem die vorgesehenen Informationen zugeordnet werden.

Für die Anbindung des Tablet an den Beamer braucht man hingegen keinen „Faden“ mehr. Bluetooth oder W-LAN ermöglichen es, sich ungebunden von lästiger Kabelei frei zu bewegen.

Fazit

Bei aller Begeisterung für die mobilen Screen-Rechner dürfen ihre technischen Möglichkeiten nicht überstrapaziert werden: Wenn die Tatsache, wie der Redner sein iPad handhabt, mehr fasziniert als der Vortrag selbst, dann läuft etwas falsch. Und zu viele Medieneinspielungen ermüden. Ihr sparsames, gezieltes Aufrufen hingegen lockert die Präsentation auf.

Auf keinen Fall seien die elektronischen Alleskönner Ersatz für fehlenden sprachlichen und körpersprachlichen Ausdruck beim Vortrag. Wer sein Publikum begeistert, obwohl er nur ein paar Karteikarten während der Darbietung in der Hand hält, könne ruhig dabei bleiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Richtig eingesetzt bereichern und erleichtern Tablets die Präsentation komplexer Inhalte.

(Bild: © blue67sign – fotolia.de)

Peter Flume

In nunmehr beinahe 30 Jahren Trainertätigkeit entwickelte Rhetoriktrainer Peter Flume immer wieder neue Formen der Präsentations- und Vortragstechnik. Auch mit seinem Buch „Die Kunst der Kommunikation“ in der die derzeitigen Möglichkeiten der Agumented Reality (AR) voll ausgeschöpft werden beschreitet er neue Wege in der Wissensvermittlung. Peter Flume als Hologramm auf Ihrem Schreibtisch, steht Ihnen unterstützend bei der Vorbereitung anspruchsvoller Kommunikationsformen zur Seite.

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