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Vom übertriebenen Hype um neue technische ErrungenschaftenWie der Hype um das goldene Kalb der neuen Version eines iPhones jeweils zeigt, sammelt sich immer wieder die große Koalition der Willigen um die stets neuesten technischen Errungenschaften der Moderne. Dabei geht es durchaus nicht in jedem Fall darum, dass im Vorfeld kritisch untersucht wird, ob der postulierte, neue Nutzen denn auch wirklich zweckmäßig und gewinnbringend ist, ja durchaus noch nicht einmal, OB es denn überhaupt einen neuen Nutzen gibt. Hauptsache, eine neue Versionsnummer befindet sich auf dem Gerät oder auf der Startseite der neuen Software – damit kann bekanntlich immer auch etwas angegeben werden.

Die Gier nach Neuem

Danach befragt, geben die Aktualitäts-Hochgeschwindigkeits-Hype-Nerds interessanterweise an, dass die “Gier” (auch die Neugier) nach der neuesten Entwicklung eben diese neuen Entwicklungen nicht nur fördern, sondern geradezu erst ermöglichen, frei nach dem Motto “durch die frühe Investition in neue Technik, ermögliche ich die Finanzierung neuer Entwicklungen und fördere damit Innovation”. So weit, so gut. Das erfreut die Entwickler sicher sehr.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Bekanntgabe von Windows 95 (dessen Folgeerscheinungen vermutlich erst ab Windows 8 abgelöst werden). Eine “neue Zeit“ sei angebrochen, der Startbildschirm verkündetet gar “Sie starten Windows 95 zum ersten Mal” (zumindest beim ersten Mal). Ein bemerkenswerter Run auf dieses Betriebssystem führte zu langen Schlangen vor den Ausgabestellen, ähnlich wie heute auf die öffentlichen Ausgabestellen von modernen Mobilfunkgeräteeinheiten.

Bei technischen Neuheiten lieber erst mal abwarten

Ein mittleres Replikat der Apple-OS ließ den geneigten Benutzer jedoch recht bald zur Ernüchterung kommen. User (besonders im unternehmerischen Bereich) sind heute deutlich vorsichtiger, wenn es um Update/Änderung eines Systems geht. Windows Vista hat das zum Beispiel gezeigt. Viele Unternehmen haben diese Version einfach übersprungen und erst mal abgewartet.

Diese Entwicklung finde ich durchaus sehr erfreulich, denn im Gegensatz zu den o.g. Versionsjägern frage ich mich, ob der enorme Hype nicht im Einzelfall zu früh in Erscheinung tritt und eine ausgereifte (!!) Software oder eben auch Hardware (oder auch beides) zuweilen eher verhindert, da entweder die herstellenden Unternehmen unter einem enormen Zeitdruck stehen, ihre Produkte zu einem bestimmten Zeitpunkt (und dabei gilt: früher als die Konkurrenz) auf den Markt zu drücken, oder da Projekte ebenfalls in einem zu engen zeitlichen Rahmen laufen und dabei noch vor der ausführlichen Testphase (und dadurch vor der eigentlichen Produktreife) abgeschlossen werden – was dann wiederum in nicht wenigen Fällen dazu führt, dass dann eben “nachgebessert” werden muss.

Manche Unternehmen leisten sich hingegen sogar eine ausgereifte Testumgebung, in der nach definierten Intervallen Produktionsdaten eingespielt und anhand dieser Testdaten ausprobiert werden können. Wirklich lobenswert.

Thorsten Lieder

Thorsten Lieder ist seit 1990 als IT-Experte aktiv. Er arbeitet als IT-Trainer für Unternehmen unterschiedlichster Branchen, als Berater im Bereich Daten-Organisation. Er erstellt und betreut Datenbanken (zumeist SQL-Server-Backend, Access-Frontend). Überdies betreibt er eine e-Learning-Plattform (seminarclip.de), einen Fach-Blog und twittert über Data-Analysis & Business-Intelligence, SQL, Excel & Powerpivot, e-Learning & IT-Training, Fotografie & Film, Regionales & Soziales aus dem Bereich Hannover.

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