Skip to main content

Startup-Controlling – Für alle, die es ernst meinen!Du hast es geschafft. Dein Businessplan steht. Die ersten Kunden hast du auch schon gewonnen. Sogar die ersten Aufträge sind bereits ausgeliefert. Endlich lebst du deinen Traum.

Zur Realisierung deiner Idee hast du vielleicht einen Investor ins Boot geholt. Von diesem hast du nicht nur Geld erhalten, sondern du profitierst auch von seinen Erfahrungen und seinem Wissen. Es ist verabredet, dass ihr euch regelmäßig zusammensetzt und die Geschäftsentwicklung diskutieren werdet.

Hast du dich und dein Startup eigentlich auf solche Treffen vorbereitet?

Dein Investor wird Fragen stellen. Er wird ein gutes Gefühl entwickeln wollen, dass sein Geld in deinem Unternehmen gut investiert ist. Während für dich dein Startup auch die Erfüllung eines Lebenstraums ist, bleiben bei deinem Investor die ganzen Emotionen außen vor.

Natürlich ist dir längst klar, dass er dir das Geld nicht aus Nächstenliebe leiht. Nein, für deinen Investor ist es ein Geschäft. Ein Geschäft, mit dem er Geld verdienen möchte. Er meint es ernst und für ihn zählen nur die Zahlen.

Die entscheidende Frage ist nun: Meinst du es genauso ernst?

Dann liefere ihm die Zahlen und was genau so wichtig ist, die Geschichte hinter den Zahlen. Natürlich hast du gerade in der ersten Phase deines jungen Unternehmens viele Aufgaben abzuarbeiten. Vieles wird vielleicht auch reizvoller auf dich wirken als die Zahlenwelt. Wenn du es aber wirklich ernst meinst, dann nimm dir einmal im Monat auch die Zeit, um ein angemessenes Controlling für dein Unternehmen zu entwickeln.

Controlling klingt für viele immer so trocken und vielleicht hast du jetzt riesige Excel-Tabellen mit tausenden Zahlen vor deinem Auge. Allein bei dem Gedanken möchtest du deinen guten Vorsatz gerne sofort wieder vergessen.

Aber Startup-Controlling muss weder langweilig sein, noch muss es aus Zahlenkolonnen und Papiertigern bestehen.

Ein wirksames Startup-Controlling, ich nenne es gerne 5-Sterne-Controlling, darf begeistern und dir folgende Fragen beantworten:

  1. Wo steht mein Unternehmen im Vergleich zum Business-Plan?
  2. Wie wird sich mein Unternehmen in den nächsten 6 Monaten entwickeln?
  3. Wofür wird in meinem Unternehmen am meisten Geld ausgegeben?
  4. Warum geben wir das Geld in dieser Höhe aus?
  5. Wie viel Geld habe ich zur freien Verfügung?
  6. Wie lange reicht meine Liquidität aus, wenn jetzt kein Geld mehr hinzukommt?
  7. Mit welchen Produkten oder Dienstleistungen verdient mein Unternehmen das meiste Geld?
  8. Gibt es Produkte oder Dienstleistungen womit wir kein Geld verdienen oder vielleicht sogar welches verlieren?
  9. Mit welchen Kunden verdienen wir als Unternehmen das meiste Geld?
  10. Mit wieviel Prozent unserer Kunden erwirtschaften wir 80 Prozent unseres Umsatzes?

Das sind 10 einfache Fragen, die du dir einmal im Monat in schonungsloser Ehrlichkeit stellen und beantworten solltest. Nutze dazu die Arbeit und Kompetenz deines Steuerberaters, der dir zumindest die Basisdaten zur Verfügung stellen kann und baue dir ein Controlling auf, das aus vier Säulen besteht:

1. Kosten- und Ertragsreporting (Frage 1-4)

Ein Kosten- und Ertragsreporting kann auf Basis der Einzelbuchungen entstehen, die dein Steuerberater für die offiziellen Abschlüsse macht. Hier gilt es, eine einfache und übersichtliche Kostenarten- und Kostenstellenstruktur zu nutzen, um die Entwicklung der Kosten und Erträge im Vergleich zum Businessplan zu berichten und für die nächsten 6 Monate hochzurechnen (z.B. über Durchschnitts-Prozentsätze).

2. Liquiditätsreporting (Frage 5-6)

Dein Bankkonto ist immer nur die halbe Wahrheit. Steuerzahlungen zum Beispiel, aber auch andere Verbindlichkeiten werden oft etwas zeitversetzt gezahlt. Daher entspricht das Geld auf deinem Bankkonto nicht zwingend dem Geld, dass du zur freien Verfügung hast.

3. Vertriebsreporting (Frage 7-8)

In einem Vertriebsreporting schaust du dir den Umsatz und Rohertrag aus deiner BWA (Erfolgsrechnung deines Steuerberaters) genauer an. Hier siehst du, welche Produkte besonders gut oder schlecht bei deinen Kunden ankommen.

Stell dir vor, du möchtest über Werbung den Umsatz eines bestimmten Produktes ankurbeln, und weißt nicht, dass du mit jedem verkauften Stück deines Produktes, bei Berücksichtigung aller Kosten, einen Verlust realisierst.

4. Kundenreporting (Frage 9-10)

Kundenbeziehungen sind häufig auch sehr emotional. Aber nur weil es auf zwischenmenschlicher Ebene gut funktioniert, heißt es ja nicht, dass sich diese Kundenbeziehung „unterm Strich“ auch für dein Unternehmen rechnet. Außerdem solltest du wissen, wie stark der Erfolg deines gesamten Unternehmens von einer einzelnen Kundenbeziehung abhängt.

So ist es in vielen Fällen ratsam, dass rund 80% des Gesamtumsatzes mit mindestens 20% der Anzahl der Kunden realisiert wird. Dann ist die Abhängigkeit von großen Kunden in einem „vernünftigen“ Rahmen.

Controlling ist mehr als „nur“ Reporting!

Natürlich bedeutet Controlling mehr als „nur“ Reporting. Das Reporting ist aber gewissermaßen das Ergebnis deiner Controlling-Arbeit und darf entsprechend für dein Startup fast wie ein Synonym behandelt werden.

Erst wenn dein Unternehmen soweit gewachsen ist, dass du eine eigene Controlling-Abteilung installieren willst, darfst du Anforderungen an deine Controller richten, die weit über das Reporting hinausgehen. Sonst beschäftigst du am Ende noch Erbsenzähler und keine 5-Sterne-Controller.

Sicher, es ist nicht dein Ziel eine Controlling-Abteilung zu etablieren. Aber es ist ganz sicher dein Ziel

gemeinsam mit deinem Unternehmen zu wachsen.

Erst willst du vielleicht den deutschen Markt durchdringen. Später willst du aber auch international, vielleicht sogar weltweit operieren. Oder aus deinem Ein-Produkt-Unternehmen soll ein Unternehmen werden, das die Bedürfnisse deiner Zielkunden in der kompletten Breite abdeckt. Bist du nicht auch der Meinung, dass dann die richtigen Zahlen für deine Entscheidungen elementar wichtig sind?

Ja?

Dann leg los und nutze die Power eines wirksamen Controllings für deinen Wettbewerbsvorteil.

Jörg Roos

Jörg Roos zeigt Ihnen, wie Sie in mit einem leidenschaftlichen und kompetenten Controlling begeistern und somit einen Wettbewerbsvorteil erzielen. Dazu bietet er seine mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Controlling an, um ein maßgeschneidertes Reporting für KMU’s zu entwickeln und Ergebnisse wirkungsvoll zu präsentieren. Er ist der Auffassung, dass Controlling nicht nur Spaß machen darf, sondern auch in jedem KMU aktiv betrieben werden sollte.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply