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Pinterest für Ihr UnternehmenMichaela Jankowsky ist Marketing Managerin bei der Pinspire GmbH. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt, welche Erfahrungen sie bei der Gründung von Pinspire gemacht haben.

Unternehmer.de: Seit wann gibt es Euch und was ist Pinspire eigentlich?

Michaela Jankowsky: Pinspire wurde im November 2011 gegründet und ist somit jetzt rund 6 Monate alt. Pinspire stellt eine Verbindung von Photosharing- und Social Bookmarking-Plattform dar und gibt Nutzern die Möglichkeit, schöne Bilder, auf die sie im Internet stoßen, mit nur einem Klick an ihre Online-„Pinnwand“ zu pinnen und so zu speichern und gleichzeitig mit anderen zu teilen. Zusätzlich kann man beim Durchstöbern der Bilder anderer Nutzer jede Menge Inspirationen und Ideen sammeln – egal ob für ein neues Outfit oder eine ausgefallene Party-Dekoration.

Unternehmer.de: Was waren Eure größten Ängste und Bedenken vor dem Launch des Projekts?

Michaela Jankowsky: Das Konzept hinter Pinspire war zum Launch der Website global noch fast unbekannt, somit war es sehr schwer vorauszuplanen, ob und wie die Nutzer Pinspire annehmen werden. Wenn man ein solches Projekt global startet, muss man natürlich realistisch sein und damit rechnen, dass der Plan nicht immer so aufgeht, wie auf dem Papier. Aber: Je besser der Plan, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung.

Unternehmer.de: Welche finanziellen Quellen standen Euch bei der Gründung zur Verfügung? Wie habt Ihr insbesondere die ersten 6 Monate finanziert?

Michaela Jankowsky: Wir haben private Investoren, die uns für die Startphase mit ausreichend Sicherheit versorgt haben.

Unternehmer.de: Gab es auch Momente nach der Gründung, in denen existenzielle Unsicherheiten aufkamen?

Michaela Jankowsky ist Marketing Managerin bei Pinspire

Michaela Jankowsky: Wir waren uns der großen Herausforderungen bewusst, bei jedem Start-Up ist man vor allem in der Startphase fast immer einem hohen Risiko ausgesetzt. Wir hatten aber das Glück, auf unser hochqualifiziertes und erfahrenes Team und starke Investoren zählen zu können, sodass wir nie mit Angst an das Projekt herangegangen sind.

Unternehmer.de: Und wenn Ihr heute zurückblickt: Was waren die größten Fehler, die Ihr vor oder während der Gründung begangen habt?

Michaela Jankowsky: Es fällt mir schwer einen spezifischen Fehler herauszustreichen aber Fehler gehören bei einem Start-Up dazu und sind Teil des Lernprozesses. Rückblickend kann man natürlich immer sagen, dass man dieses oder jenes etwas anders oder vielleicht etwas strukturierter und durchdachter gemacht hätte, aber das geht nun mal nicht immer. Im Endeffekt zählt in einem so dynamischen Umfeld wie einem Start-Up vor allem Effizienz und Flexibilität und die Einstellung, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.

Unternehmer.de: Jetzt zum Positiven! Worauf seid Ihr im Rückblick besonders stolz, was waren Eure größten Erfolge?

Michaela Jankowsky: Zuerst einmal würde ich sagen, dass wir es geschafft haben, ein wirklich großartiges Team zusammenzustellen, sowohl hier in Berlin, als auch in Südamerika und Asien. Wo Pinspire heute steht, ist der Arbeit einer Gruppe besonders engagierter und qualifizierter Mitarbeiter zu verdanken. Stolz sind wir auch auf das Wachstum, das wir in einigen Schlüsselmärkten verzeichnen können. Selbst unsere optimistischsten Prognosen waren für manche Länder noch zu konservativ!

Unternehmer.de: Eine Webseite, die auf den Inhalt und das Engagement von Nutzern angewiesen ist, hat erst Erfolg, wenn es eine kritische Masse an Nutzern gibt, die sich dort aufhalten und aktiv sind. Wie habt Ihr es geschafft, diese kritische Masse zu erreichen?

Michaela Jankowsky: Das Prinzip hinter Pinspire macht schnell „süchtig“. Nutzer, die sich einmal bei Pinspire registrieren, kommen immer wieder, um zu sehen, was es neues gibt, interagieren viel mit der Website und laden häufig ihre Freunde ein, um ihnen ihre Inspirationen zu zeigen und diese mit ihnen zu teilen. Das hat es uns recht einfach gemacht, die kritische Masse zu erreichen.

Unternehmer.de: Welche Tipps würdet Ihr dann Menschen geben, die sich gerade mit dem Gedanken beschäftigen, ein Unternehmen zu gründen?

Michaela Jankowsky: Plane konservativ und bedächtig, aber sei darauf gefasst, dass in der Umsetzung Vieles anders kommt, als auf dem Papier berechnet und sei jederzeit bereit, Deine Pläne anzupassen. Aber solange Du an das glaubst, was Du tust und Du ein Team zusammenstellst, das das ebenfalls tut, hast Du die besten Chancen!

Unternehmer.de: Welche Charaktereigenschaften sind ein absolutes Muss, wenn man in einem Start-up arbeitet?

Michaela Jankowsky: Eine schnelle Auffassungsgabe, Kreativität und Flexibilität. In einem Start-Up passiert alles sehr schnell, Pläne und Aufgaben können sich jeden Tag ändern. Dann muss man sich schnell anpassen können und darf vor allem nicht in Panik geraten. Wenn man wirklich hinter dem Konzept und dem Team steht und gerne Verantwortung übernimmt, ist man in einem Start-Up genau richtig und wird jede Menge Spaß an der Arbeit haben.

Unternehmer.de: Eure Ähnlichkeit mit Pinterest ist ja nicht zu verleugnen. Wie geht ihr mit dem Vorwurf ein Klon zu sein um? Was macht euch besser als die Konkurrenz?

Michaela Jankowsky: Das Pinnwand-Konzept ist tatsächlich nicht vollkommen einzigartig. Pinterest ist in den USA sehr erfolgreich, aber eben auch sehr amerikanisch. Bei Pinspire versuchen wir uns spezifisch auf lokale Sprachen und lokale Inhalte für jedes Land zu konzentrieren. Nutzer aus unterschiedlichen Nationen und Kulturkreisen interessieren sich eben häufig auch für unterschiedliche Themen und Bilder und wir bemerken sehr große Unterschiede in den Inhalten von Land zu Land. Für mich persönlich macht es auch sehr viel mehr Sinn, ein Kleid zu entdecken, das ich auch wirklich in einem deutschen Online-Shop kaufen kann, oder mich von einem Rezept inspirieren lassen, dessen Zutaten ich im Supermarkt um die Ecke finde. Ich denke unsere stetig wachsende und aktive Community zeigt, dass genau das auch sehr gut ankommt.

Unternehmer.de: Zum Schluss eine sehr direkte Frage: Ein Klon wird normalerweise gegründet um einen schnellen Exit zu erzielen. Ist das bei Euch auch das Ziel oder soll Pinspire weiter bei Euch bleiben?

Michaela Jankowsky: Wir haben noch eine Menge Pläne mit Pinspire und ich denke, es gibt auch noch einige Ziele zu erreichen. Somit ist ein Exit momentan kein Thema.

Unternehmer.de: Vielen Dank für das Interview!

(Bild: © flucas – Fotolia.de)

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