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Banken sind strenger bei der Kreditvergabe. Mit einem guten Investitionsmanagement lassen sich Investitionsprojekte dennoch realisieren.

Das Restrukturierungsgesetz wird die Kreditvergabe verschlechtern, das erwarten über 40 Prozent der deutschen Unternehmen (IW Consult, August 2010). Die Banken beurteilen Projekte strenger als zuvor und fordern höhere Sicherheiten. Wer aber jetzt nicht investiert, verpasst womöglich wichtige Entwicklungen im Aufschwung. Was können produzierende Unternehmer tun, um Investitionsprojekte zu finanzieren?

Systematisches Investitionsmanagement

Die Anforderungen der Banken sind gestiegen, aber sie sind nicht willkürlich. Und vieles, was die Bank nun wissen möchte, gehört ohnehin zum Tagesgeschäft: die Bilanz, Quartalsauswertungen, Summen- und Saldenlisten. Wer die entsprechenden Zahlen aktuell hält, ist bereits im Vorteil.

Zusätzlich ist eine konsequente Finanzplanung unausweichlich. Gerade der Mittelstand erwartet eine positive Entwicklung im nächsten Jahr: auf Basis dieser Annahme lässt sich eine höhere Auslastung mit den entsprechenden Umsätzen und Finanzen planen. Das Investitionsprogramm lässt sich in diesen Plan integrieren, mit Anschaffungsauszahlungen oder laufenden Leasingraten wie auch mit veränderten Kosten und Erlösen. Das Modell wird dann mit mehreren Finanzierungsalternativen durchgerechnet, bis der Plan stimmt und die Kapitalgeber überzeugt.

Genauso wichtig ist es, Risiken einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Plant ein Unternehmen zum Beispiel eine neue Fertigungsstraße, die nur von Aufträgen eines einzigen Kunden ausgelastet wird, ist das Risiko hoch, wenn der Kunde abspringt. Für diesen Fall braucht es ein Szenario mit Lösungen und einen Maßnahmenplan. Wer den der Bank vorweisen kann, überzeugt und kann im Ernstfall obendrein schnell handeln. Ist die neue Fertigungsstraße erst in Betrieb, kann der Unternehmer den Bankberater einladen und ihm die Anlagen vorführen. So bekommt er einen unmittelbaren Eindruck, was Vertrauen festigt und die Beziehung zur Bank bei zukünftigen Projekten vereinfacht.

Das Rating verbessern

Wer geschickt investiert, verbessert sein Rating: wird die Investition termingerecht und zu den geplanten Kosten umgesetzt, erhöht sie den Cashflow, weil so auch die Vorteile der Investition nach Plan eintreten. Das zeugt außerdem von gutem Management, das sich in der strategischen Komponente im Rating positiv auswirkt, genau wie Investitionen, die das Unternehmen im Wettbewerb stärken, einen Innovationsvorteil sichern und die Entwicklung voranbringen.

Checkliste: Kredite sichern

  • Ist Ihr Risiko auf viele Kunden in mehreren Branchen verteilt?
  • Haben Sie die Bilanz aktuell und griffbereit, genau wie wichtige Kennzahlen für die Bank (Eigenkapitalquote, Cashflow-Rate, dynamischen Verschuldungsgrad, Personalkostenquote, Gesamtkapitalverzinsung, Anlagendeckungsgrad)?
  • Lässt das Verhältnis Eigen- zu Fremdkapital die Aufnahme zusätzlicher Mittel zu?
  • Steht das Kapital dem Unternehmen auch langfristig zur Verfügung?
  • Sind die Investitionen ins Anlagevermögen durch Eigenkapital oder durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gedeckt?
  • Ist der Cashflow im Unternehmen ausreichend groß und positiv um den Kapitaldienst zu gewährleisten?
  • Kommunizieren Sie regelmäßig mit der Bank und stimmten die laufende Geschäftsentwicklung mit ihr ab?

(Bild: © BANNER – Fotolia.com)

Wolfgang Rasspe-Dahmann

Wolfgang Rasspe-Dahmann war viele Jahre für Investitionen in produzierenden Betrieben verantwortlich als Geschäftsführer und in verschiedenen Leitungsfunktionen. Heute begleitet der Diplom-Kaufmann mittelständische Betriebe bei ihren Investitionsprojekten.

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