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Die Gehirnforschung beweist, was wir schon immer ahnten: Emotionen sind die wahren Entscheider und Lenker unseres Denkens und Handelns. Nur Botschaften, die zu einer starken Ausschüttung von Neurotransmittern führen, haben eine Chance uns zu erreichen, zu berühren und zu bewegen.

Emotionale Rhetorik auf den Punkt gebracht bedeutet: Lass mit Deiner Botschaft Botenstoffe sprudeln! Kurble mit Deinen Worten die Produktion von Antriebs- und Glückshormonen an! Die rhetorischen Mittel, mit denen Sie diese Wirkung erzeugen, heißen Highlights. Wir verraten Ihnen hier 10 Wirkfiguren, mit denen Sie Ihren Vortrag auf Hochglanz polieren können.

1. Anapher

Steigern Sie die Durchschlagkraft Ihrer Worte, indem Sie den Satzanfang wiederholen. Statt: „Danke für Ihre großartige Leistung!“ sagen Sie lieber: „Danke für Ihre Leistung! Danke für Ihre engagierte Leistung! Danke für Ihre großartige Leistung!“ Die Anapher wurde hier noch mit einem Dreierschritt und einer Klimax (Steigerung) kombiniert. So berührt Ihr Dank gewiss die Herzen Ihrer Zuhörer.

2. Alliteration

Erhöhen Sie die Einprägsamkeit Ihrer Kernbotschaften, indem Sie die Anfangsbuchstaben wiederholen. Sagen Sie nicht: „Dieses Konzept ist fundiert, erfolgreich und lukrativ“. Sagen Sie besser: „Unser Konzept: wissenschaftlich, wirtschaftlich, wirkungsvoll!“ So punkten Sie vor wichtigen Runden, und Ihre Botschaft prägt sich in die Köpfe der Entscheider ein.

3. Narratio (Storytelling)

Bewegen und faszinieren Sie die Zuhörer mit einer Geschichte. Nutzen Sie dabei immer die Hollywood-Struktur: Erzählen Sie von scheinbar unüberbrückbaren Hindernissen, von Ihrem zähen Kampfgeist auf dem Weg zur erfolgreichen Lösung. Lassen Sie dabei böse Widersacher, Goliaths und Entmutiger auftreten. Zeigen Sie, wie pfiffig Sie diese ausgetrickst haben. Das ist spannend und beeindruckend zugleich und lässt Sie als intelligenten Problemlöser glänzen.

4. Rankings

Menschen lieben Rangfolgen. Ordnen Sie einfach Ihre Kernbotschaften in eine Reihenfolge von unwichtig bis wichtig, von schwach bis stark, von zehn bis eins. Suchen Sie sich dazu eine passende Anzahl wie drei, sieben oder zehn, und schon haben Sie in kürzester Zeit nicht nur eine Gliederung für die Rede, sondern auch ein wirkungsvolles Stilmittel untergebracht.

Beispiele: „Die drei besten Varianten, um Ihre Firma wieder erfolgreich aus der Krise zu führen“ oder „Die 7 Irrtümer des Change-Management“ oder „Die 5 Geheimnisse einer langen und aufregenden Ehe“. Sehr wirkungsvoll ist auch die ironische Hitparade: „Die 10 besten Wege, wie nie wieder eine Innovation unser Unternehmen verlässt!“ Hochspannung garantiert!

5. Concessio (Verzicht)

Sagen Sie explizit, worüber Sie heute nicht sprechen werden, um es gerade so hervorzuheben. Sagen Sie nie: „Das Konzept des Wettbewerbers hat Schwächen“. Sagen Sie diplomatischer: „Ich möchte an dieser Stelle nicht über die Schwächen unserer Wettbewerber sprechen, auch nicht über die immensen Kosten, die seine Lösung verursacht. Nein, lassen Sie uns heute …“ Präsentieren Sie nach diesem genialen Schachzug mit leuchtenden Augen Ihre eigene Lösung – natürlich mit weiteren Rhetorik-Highlights garniert. Dieser Auftrag ist Ihnen gewiss!

6. Slogan und Imperativ

Demonstrieren Sie Leadership durch klare Appelle und knackige Slogans. Sagen Sie nicht: „Nur wenn wir unsere Kunden glücklich machen, geht es unserem Unternehmen gut.“ Motivieren Sie stattdessen mit einem Slogan: „Wer belohnt, wird belohnt!“ und zählen Sie dann Ihren Zuhörern auf, womit sie belohnt werden, wenn Sie kundenorientiert vorgehen. Klare Ansagen motivieren zu klarem Verhalten – probieren Sie es einfach aus.

7. Ironie und Paradoxien

Prangern Sie Missstände an, ohne griesgrämig und oberlehrerhaft zu wirken, mit Ironie und paradoxen Interventionen. Wenn Sie einen Vortrag über moderne Lernmethoden halten, dann fragen Sie Ihr Publikum: „Welche ultimativen Tipps kennen Sie, wie man möglichst jede Lernmotivation vernichtet?“ Schreiben Sie die Antworten am Flipchart mit. Ich garantiere Ihnen, das wird nicht nur sehr lustig, das motiviert Ihre Zuhörer mehr, sich zu verändern, als jeder erhobene Zeigefinger.

8. Beeindruckende Zahlen

Nichts überzeugt heutzutage mehr als eine aufsehenerregende Zahl, ein Zahlenranking. Inszenieren Sie diese Zahlen: rechnen Sie hoch und lassen Sie das Publikum diese Zahl raten. Schreiben Sie Verluste auf das Flipchart und streichen Sie sie groß durch. Betonen Sie Ihre Zahlen richtig, machen Sie Wirkpausen. Konzentrieren Sie sich auf wenige, aber wichtige Zahlen. Wiederholen Sie beeindruckende Zahlen, verraten Sie Zahlen nicht sofort. Präsentieren Sie auch Zahlen spannend und faszinierend. Sagen Sie also nicht: „Mit dieser Methode sparen Sie 30%.“ Sagen Sie lieben „Schätzen Sie mal, wie viel Euro Sie mit dieser Methode sparen können?“

9. Analogie und Metapher

Erzeugen Sie Bilder im Kopf Ihrer Zuhörer und malen Sie mit Worten. Sagen Sie nicht: „Diese Methode ist schneller als die alte.“ Sagen Sie lieber: „Stellen Sie sich einen Golf und einen Jaguar vor. Der Golf, das ist die alte Methode. Die neue Methode, das ist der Jaguar.“ Oder „Wer von Ihnen ist schon den Golf der ersten Generation gefahren? Hand hoch… (Abwarten bis alle strecken) Und wer von Ihnen fährt jetzt einen Golf der neuen Generation? Hand hoch… Und wer von Ihnen möchte wieder tauschen? Hand hoch…. Sehen Sie, genauso wird es Ihnen gehen, sobald Sie die neue Methode ausprobiert haben. Sie möchten nie wieder tauschen!“

10. Interaktion und Demonstration

Ein Vortag ist keine Einbahnstraße. Ein lebendiger Vortrag lebt vom Dialog, vom Austausch der Energie zwischen Redner und Publikum. Zeigen Sie Ihrem Publikum viel, fragen Sie es, lassen Sie es etwas tun, lassen Sie 2-3 Sitznachbarn sich zu einer These kurz austauschen, bewegen Sie Ihre Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes. Nehmen Sie Objekte, Modelle, Prototypen mit. Begeistern Sie mit Quizfragen, Tests zum Ausfüllen und anderen Erfolgserlebnissen. Materialisieren Sie Ihre Worte.

Sagen Sie also nicht nur: „Wir leben in einer Zeit mit riesigen Veränderungen“ – zeigen Sie lieber ein klobiges altes Handy (keine 10 Jahre alt) und ein schmales Smartphone; oder eine ‚gigantische‘ 10 MB Festplatte (10 Jahre alt) und einen winzigen 32 GB USB-Stick. So motivieren Sie eindrucksvoll uns einfach zugleich für Ihre Lösungen und Ziele.

(Bild: © Albert Ziganshin – Fotolia.com)

Anita Hermann-Ruess

Anita Hermann-Ruess, aus Ravensburg, ist Kommunikationstrainerin. Sie ist unter anderem Autorin der Bücher „Speak Limbic - Das Ideenbuch für wirkungsvolle Präsentationen“ und "Sell Limbic - Einfach verkaufen!".

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3 Comments

  • Nelly Michael sagt:

    Hallo,
    dieser Artikel wäre ohne die vielen (peinlichen) Rechtschreibfehler durchaus interessant. So wirkt er ein wenig stümperhaft & oberflächlich recherchiert! Muss das sein? Danke.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Wir finden diesen Beitrag absolut “ Klasse „! Genau so muss man heute verkaufen. Viele kapieren dies leider nicht und es wird in den Unternehmen immer noch falsch geschult.
    Der Allrounder – richtiger Name Gerd Bewersdorff – wendet diese „Techniken“ im täglichen Tagesgeschäft, Kundengewinnung, Kundenservice und Motivation an und erzielt damit tolle Umsätze.
    Ich habe mir erlaubt diesen Beitrag auf meinem Blog 4allrounder.blogspot.com – selbstverständlich mit Quellenhinweis – zu veröffentlichen.
    Grüße aus dem zur Zeit sonnigen Braunschweig

    • Patricia Schwarm Patricia Scholz sagt:

      Guten Tag Herr Bewersdorff,

      vielen Dank für das Lob. Wir freuen uns immer über solch positives Feedback! Leider können Sie diesen Artikel jedoch nicht auf Ihrem Blog veröffentlichen, da viele Artikel exklusiv für uns geschrieben werden und dies auch so bleiben soll. Wir bitten Sie daher unseren Text schnellstmöglich aus Ihrem Blog wieder zu entfernen. Ich bin mir sicher, Sie verstehen das.

      Beste Grüße aus der Unternehmer.de-Redaktion
      Patricia Scholz

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