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Eine Shop-App in den Stores muss nicht immer der Königsweg für die mobile Shop-Lösung sein.  Um die eigene e-Commerce Strategie aufzustellen, reicht es jedoch nicht aus, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen.

Mit den vier folgenden Schritten werden aus einer subjektiven Einschätzung verlässliche Zahlen und aus Kundentypen die passende Anwendungen.

Statistik hin oder her –  Auf die eigenen Zahlen kommt es an

Der gesellschaftliche Wandel der mobilen Internetnutzung hat auch den Bereich des e-Commerce erreicht. Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts ist die Informationssuche zu Waren und Dienstleistungen mit 90 % der wichtigste Grund für die Internetnutzung.

Darüber hinaus bringt eine Befragung der G+J Gruppe ans Licht, dass knapp 70 % aller Smartphone-Besitzer bereits online gekauft haben.

Die Zahlen beweisen, dass Shop-Betreiber die mobilen Internetnutzer bei einer ausgewogenen Vertriebsstrategie berücksichtigen sollten.

Neben den allgemeinen Zahlen erfahren Online-Händler vor allem über ihre eigenen Shop-Zugriffe, ob oder wie zwingend notwendig eine mobile Shop-Lösung für sie ist.

Schritt 1: Die eigenen Shop-Zugriffe analysieren

Mobiler E-Commerce: App oder nicht App - das ist hier die Frage! Shop-Zugriffe analysierenÜber Google Analytics lässt sich dies überprüfen. Die Daten des kostenlosen Google Tools ermöglichen viele individuelle Analysen und Interpretationen, wie beispielsweise die Zugriffszahlen einzelner Gerätearten.

Diesen Wert zeigt das Analyse-Programm sowohl in absoluten Zahlen als auch in Prozentwerten an. Je nach Ausrichtung des Shop-Sortiments von B2B- oder B2C-Gütern können sich diese Angaben stark unterscheiden.

Schritt 2: Potenzielle Verluste berechnen

Diese für Shop-Betreiber wichtigen Zahlen ermöglichen die Berechnung möglicher Verluste, die aufgrund einer fehlenden mobilen Lösung entstanden sein können:

Die Überlegungen, den eignen Shop mobil zu machen, obliegt also nicht dem Bauchgefühl. Anhand von soliden Zahlen und Auswertungen kann jeder Online-Händler mit wenigen Klicks seine individuelle Notwendigkeit evaluieren.

Die eigene mobile Shopping-Strategie – Womit fange ich an?

Die Auswertungen zeigen jetzt bei dem einen oder anderen Händler, dass eine mobile Shop-Version sinnvoll wäre. Wie geht er dieses Projekt am besten an? Indem er sich seine eigenen Ziele und vor allem seine Kundentypen genauer unter die Lupe nimmt.

Kein Kunde ist wie der andere

Natürlich kann jeder Online-Händler entweder eine responsive oder mobile Seite oder gar eine eigene Shop-App umsetzen. Doch ist das der richtige Weg?

Jeder Shop ist anders – genau wie jeder Kunde individuelle Anforderungen an Online-Shops stellt. Die Kunst ist, diese Perspektiven zusammenzubringen.

Die folgende Tabelle ordnet verschiedene Kundentypen der Kundengewinnung bzw. -bindung zu und beschreibt sie darüber hinaus anhand ihres Kaufverhaltens.

Schritt 3: Definition der eigenen Kundentypen

Produkt- und preisgetriebene Kunden recherchieren vor dem Kauf im Internet mit jeweils unterschiedlichen Motiven:

  1. nach dem passenden Artikel bzw.
  2. nach dem günstigsten Preis

Mobiler E-Commerce: App oder nicht App - das ist hier die Frage! Kundentypen definierenDa die Informationssuche zu Waren und Dienstleistungen mit 90 % ein äußerst wichtiger Internet-Nutzungsgrund ist, sollten diese Kundentypen keinesfalls unterschätzt werden. Diese zwei Charaktere bergen gerade im Bereich der Kundengewinnung großes Potenzial.

Eine wichtige Zielgruppe besteht außerdem aus potenziellen Käufern, die an bestimmten Produkten interessiert sind, jedoch nicht aktiv suchen.

Sie sind eine besondere Herausforderung: Die mobile Shop-Lösung muss diese passive Zielgruppe erst überzeugen und zum Kauf motivieren.

Loyale oder häufig wiederkehrende treue Online-Kunden suchen weniger in “fremden” Online-Shops als direkt bei ihren Favoriten zu bestellen. Für diese Kunden müssen spezielle Mehrwerte geboten werden, um sie langfristig an den Shop zu binden.

Vom Kundentyp zur passenden Anwendung

Um nun zu evaluieren, welche mobile Shop-Lösung die passende ist, sollten Händler aus Kundensicht evaluieren – und nicht anderes herum.

Schritt 4: Welche App passt zu welchen Kundentypen

1. Eine sogenannte Web-App eignet sich vor allem für die Kundengewinnung und somit für die produkt- und preis-getriebenen Interessenten.

Sie suchen aktiv nach bestimmten Artikeln oder günstigen Preisen mit mobilen Endgeräten und finden die Shop-Web-App in der Ergebnisliste. Der größte Vorteil einer Web-App ist also das Auffinden über die Google-Suche. Mobiler E-Commerce: App oder nicht App - das ist hier die Frage! Kundentypen zuordnen

Darüber hinaus lassen sie sich über den mobilen Browser aufrufen. Zusätzliche Erweiterungen, wie eine Hybrid-App in den Stores, können außerdem durch die Programmierung mit Webtechnologien effizient umgesetzt und integriert werden.

2. Shop-Apps, die über die App-Stores herunter geladen werden, ordnen sich vor allem der Kundenbindung unter.

Loyale oder häufig wiederkehrende Käufer installieren sich die Anwendungen auf ihrem mobilen Endgerät, wodurch für den Händler ein zusätzlicher Vertriebskanal entsteht. Durch den bequemen und schnellen Zugriff auf den Shop über den eignen Homescreen, wird dieser Zielgruppe ein Mehrwert geboten. Das schafft eine engere Kundenbindung sowie höhere Kundenzufriedenheit.

3. Die Königsdisziplin mobiler Shop-Lösungen sind Apps mit zusätzlichen Mehrwertfunktionen. Verschiedene Features können sein:

  • QR-Code-Scanner oder Kamera-Anbindung als Schnittstelle zwischen Waren und digitaler Welt,
  • Augmented Reality für virtuelle Anproben,
  • Push-Notifications und In-App-Nachrichten für zielgerichtetes Marketing oder
  • Produktkonfiguratoren – um nur einige Beispiele zu nennen.

Auch diese Apps mit Zusatznutzen ordnen sich der Kundenbindung unter. Für loyale und häufig wiederkehrende Kunden sind sie also besonders gut geeignet.

Mithilfe der durchdachten Tools erhalten Händler einen wertvollen Wettbewerbsvorteil und verstärken die Kundenbindung und -zufriedenheit zusätzlich. Darüber hinaus sinkt durch die ergänzenden Werkzeuge die Retourenquote, da sich die Käufer im Voraus ein besseres Bild von den Artikeln machen können.

Wichtig sind solche Mehrwerte jedoch auch für die passiven produktorientierten Kunden. Durch Anzeigen oder Facebook-Posts beispielsweise werden sie aufmerksam auf eine Produktkonfigurator-App oder Ähnliches. Die Möglichkeit, den Wunschartikel eigenständig zusammenzustellen, motiviert sie schließlich zum Kauf.

Auch für Händler selbst bringen Mehrwert-Funktionalitäten gewinnbringende Vorteile: Durch die zusätzlichen Werkzeuge, mit denen sich Kunden ihre Artikel selbst zusammenstellen oder konfigurieren, verringert sich die Quote der Rücksendungen, was ihm logistischen Aufwand erspart.

Obendrein erhält er kostbare Kundendaten, da die Käufer für Konfiguratoren oder ähnliche Tools Informationen über sich preisgeben.

Sie erlauben dem Shop-Betreiber zielgerichtetes und effektiveres Marketing entsprechend der Vorlieben ihrer Kunden.

Die folgende Grafik fasst die verschiedenen Kundentypen noch einmal zusammen und ordnet sie den passenden App-Formaten zu.

(Tabelle und Infografik: © FLYACTS GmbH)

Marcus Funk

Marcus Funk ist Gründer und Geschäftsführer der FLYACTS GmbH. Als Unternehmer gründete mit 22 sein eigenes Startup. Er scheiterte und ergriff seine Chance, daran zu wachsen. Mit seinen Erfahrungen baute er 2011 FLYACTS auf und unterstützt seitdem Unternehmen und Start-ups bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie. Über 200 digitale Produkte und Services hat FLYACTS bislang realisiert, davon über 30 Geschäftsmodelle.

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