Skip to main content

Duplicate content vs. unique contentSuchmaschinenoptimierung hat so viele Stellschrauben, dass man eigentlich gar nicht weiß, wo man anfangen soll zu optimieren oder sich zu informieren. In Zeiten von „Content is king!“ sollte sich jeder Blogger und Gastautor aber auf jeden Fall mit den Begriffen „Unique Content“ und „Unique Value“ auseinandersetzen. Denn eigentlich heißt es schon lange nicht mehr „Content is king!“, sondern vielmehr „Unique content is king!“.

Wir erhalten immer wieder Anfragen und Textangebote von Gastautoren, die ihre Artikel exakt in derselben Form auf zig Seiten im Internet veröffentlichen. Die meisten sind der Meinung, dass sie so die größtmögliche Verbreitung und Aufmerksamkeit erhalten. Verbreitung: ja. Aufmerksamkeit: nein. Aus diesem Grund möchte ich diesen Artikel dazu nutzen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und zu erklären, was es mit den beiden Begriffen auf sich hat und warum es sich lohnt einzigartige Inhalte zu veröffentlichen.

Was bedeutet Unique Content?

Übersetzt man den Begriff Unique Content ins Deutsche, so lässt sich von „einzigartigen Inhalten“ sprechen. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich hier um den Widerpart zum „Duplicate Content“, also Inhalten, die bereits an einer anderen Stelle existieren. Einzigartig bedeutet, dass der Text nicht an anderer Stelle veröffentlicht wurde oder wird. Dies schließt auch einzelne Abschnitte, den Vorspann oder Textteile mit ein (sofern sie nicht als Zitat gekennzeichnet sind und auch als solches fungieren sollen!)

Gegen-Beispiel: Das Gießkannenprinzip „Gastartikel“

  1. Manch Blogger/PR-Agentur/Gastautor veröffentlicht einen Text A auf Webseite A und einen völlig anderen Text B auf Webseite B.
  2. Nun kombiniert er Text A und Text B zu Text C und bietet diesen Webseite C als Unique Content an.
  3. Der Gedanke dahinter: Der Text ist ja in dieser Form bzw. Kombination noch nirgends erschienen.
  4. Dies ist so nicht ganz richtig. Google erkennt, dass die Hälfte des Textes kopiert wurde und dass der Artikel vom selben Autor stammt. Da Text C auch zeitlich nach Text A und Text B veröffentlicht wurde und nicht als Zitat gekennzeichnet ist, ist es gewissermaßen einfach eine Kopie – Duplicate Content.

Was ist an Duplicate Content so gefährlich?

Ein einfaches Beispiel ist die simple Übernahme von Inhalten aus Seiten wie Wikipedia oder gar von den Mitbewerbern. Wer sich nicht die Mühe macht, eigene Texte bzw. Unique Content zu produzieren, wird von Google weitestgehend ignoriert. Die Folgen sind eine schlechte Platzierung der Artikelseite und damit einhergehend eine schlechtere Sichtbarkeit für diesen Artikel. Was nutzt es einen Artikel auf 20 Seiten zu veröffentlichen, wovon wahrscheinlich 19 nicht gefunden werden, weil offensichtlich Duplicate Content veröffentlicht wurde?

Duplicate Content betrifft also nicht die gesamte Website, sondern nur die jeweilige Artikelseite. Es findet auch keine Abstrafung statt o.ä. Die Artikelseite wird nur einfach schlechter gefunden. Google möchte nämlich nur eines: Antworten auf Fragen liefern – mit dem besten verfügbaren Content. Gibt es nun mehrere gleiche Artikel zu einem Thema wird Google die Seite weiter oben anzeigen, die den Artikel zuerst veröffentlicht hat oder aus einem anderen Grund bevorzugt wird.

Auf der Support-Seite der Google Webmaster Tools wird erklärt, was Duplicate Content ist und wie dieser durch Zufall entstehen kann. Google zeigt hier Möglichkeiten, wie sich doppelte Inhalte negativ auf die Webseite auswirken können und wie man Abhilfe schafft.

Auch Matt Cutts, Head of Google’s Webspam Team, hat sich in diesem Video zum Thema Unique Content geäußert:

Der Blog searchenginewatch fasst zusammen: „Next, Cutts tackles the issue of where duplicate content is spam, such as websites that have scraped content off the original websites or website owner suggests republish a lot of “free articles” that are republished on masses of other websites. These types of sites have the biggest problem with duplicate content because they merely copy content created on other websites.“

Um es nun auf Gastartikel zu übertragen: Alle Seiten die nur breit gestreute Gastartikel veröffentlichen, werden davon keinerlei Vorteil ziehen. Sie erhalten zwar kostenfreien Content, der aber in den Suchergebnissen schlecht ranked, da es Hunderte von anderen Seiten mit exakt demselben Inhalt gibt. Dies kann weder im Sinne des Gastautors, noch im Sinne des Blogs sein.

Wie erkenne ich, ob ein Text bereits woanders veröffentlicht wurde?

Um garantiert Unique Content zu veröffentlichen, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  1. einzelne Sätze stichprobenartig mit Anführungszeichen in die Google-Suche eingegeben und auf mögliche Dubletten untersuchen
  2. spezielle Tools – wie z.B. den Plagiatefinder – nutzen (hier kann der gesamte Text in das Tool kopiert werden, dieses durchsucht dann das Web nach identischen (Teil-)Sätzen und listet sie als Links/Suchergebnisse auf, so dass man direkt vergleichen kann, ob es sich um ein und denselben Text handelt)

Was ist Unique Value?

Mit Unique Value wird der Unique Content gewissermaßen auf ein noch höheres Level gehoben. Es ist nicht nur der Text einzigartig, sondern es muss auch ein einzigartiger Nutzen vorliegen.

Auch hier lässt sich wieder das Beispiel Wikipedia nennen. Wer die dortigen Inhalte umschreibt oder umschreiben lässt, kann schnell Unique Content erzielen. Der Unique Value, also der einzigartige Kundennutzen, existiert aber erst dann, wenn ein Mehrwert geboten wird, den Wikipedia nicht hat. Dieser kann beispielsweise in der Verknüpfung vorhandener Informationen bestehen oder durch

  • Beisteuern eigener Erfahrungen
  • Forschungsergebnisse oder durch
  • usergenerated content.

Wichtig ist, dass Besucher einer Webseite mit Informationen versorgt werden, die in dieser Form nirgends sonst zu finden sind. Die Seite wird dadurch für Google wertvoller, weil sie sich von Wettbewerbern abhebt und dem Suchenden etwas Neues bietet. Und das ist schließlich das was Google will: Seinem Kunden – also dem Suchenden – eine Antwort liefern … und zwar die bestmögliche Antwort unter allen Antworten auf allen Seiten.

Sie sollten sich daher folgende Fragen stellen:

  • Kann Ihre Seite einen einzigartigen Mehrwert für den Nutzer aufweisen?
  • Gibt es die Informationen nur bei Ihnen?
  • Beantwortet Ihre Seite Fragen?

In der Suchmaschinenoptimierung sind Unique Content und Unique Value derzeit die beiden wichtigsten Kategorien. Aber: Der Google-Algorithmus ändert sich ständig und wird um weitere Faktoren ergänzt während andere ihre Wichtigkeit verlieren. Valide Aussagen sind daher immer mit einem „Verfallsdatum“ versehen. Trotzdem kann man zusammenfassen: Wer viel (Hilfreiches und Sinnvolles!) zu sagen hat, ist in punkto SEO also derzeit im Vorteil.

Mehr als nur SEO

Abseits des reinen SEO-Aspekts ermöglicht das Arbeiten mit Unique Content und Unique Value aber auf jeden Fall eine größere Kundenbindung und Beliebtheit der eigenen Internetpräsenz. Wer regelmäßig mit wichtigen Informationen versorgt wird, kommt gerne wieder und empfiehlt eine Webseite weiter. So lässt sich ein Mehrwert generieren, der die manchmal kurzlebigen SEO-Trends überlebt und auch dann noch besteht, wenn die Bewertungskriterien von Google und Co. sich verändern. Tut also nicht nur Google etwas Gutes, sondern vor allem euren Lesern und schreibt einzigartige, hilfreiche Texte, die begeistern. Wie man schon mit der Headline Leser in den Bann zieht, haben wir beispielsweise im Artikel 9 Tipps für klickstarke Social Media Überschriften! zusammengefasst.

Patricia Schwarm

Patricia Schwarm ist seit 2021 Projektleitung bei vorlagen.de. Davor war sie 8 Jahre Projektleitung bei unternehmer.de und leitete von 2016 bis 2018 das projektübergreifende Content-Kompetenzteam der united vertical media GmbH. Vorher hat sie Medienwissenschaft studiert, beim Fraunhofer Institut, im Funkhaus Nürnberg und bei einem Radiosender in Sydney/Australien gearbeitet. 2020 hat sie sich außerdem mit ihrem Label und Onlineshop Tinki & Mau selbständig gemacht.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

3 Comments

Leave a Reply