Skip to main content

Vieles lässt sich bekanntlich im Team besser erledigen als allein. Doch nicht immer funktioniert Teamarbeit.

Ein Blick auf den Mannschaftsport zeigt, dass die Teams mit den besten Einzelspielern nicht zwangsläufig die besten Gesamtleistungen zeigen. Gerade im Team schöpft oft nicht jeder sein Potenzial voll aus. Woran liegt das?

Der Ringelmann-Effekt

Der französische Agraringenieur Maximilian Ringelmann fand schon im 19. Jahrhundert heraus: Wenn zwei Pferde eine Kutsche ziehen, ist die Zugleistung nicht doppelt so hoch wie bei nur einem Pferd. Weitere Versuche, bei denen auch Menschen Lasten bewegen mussten, zeigten, dass mit zunehmender Gruppengröße die durchschnittlichen Leistungen des Einzelnen sanken. Der Ringelmann-Effekt bezeichnet daher die Tatsache, dass Menschen in der Gruppe eine geringere Leistung erbringen, als aufgrund der summierten Einzelleistungen zu erwarten wäre.

Grund für die Leistungsminderung von Einzelpersonen in Gruppen ist der individuelle Eindruck, dass die eigene Leistung in der Gruppe nur wenig zum Gesamterfolg beiträgt. Der Einzelne glaubt zudem, dass es nicht auffällt, welchen Beitrag er persönlich zum Gruppenerfolg leistet. Dieser Eindruck ist umso stärker, je größer die Gruppe ist. Die einzelnen Gruppenmitglieder bezweifeln auch, dass es etwas bringt, wenn man sich besonders ins Zeug legt.

Der Ringelmann-Effekt lässt sich auch in der Wirtschaft beobachten und gilt als Effizienzkiller in großen Organisationen. Umgekehrt kann man  für kleine und mittelständische Unternehmen eine Stärke ableiten. In kleinen Teams ist es kaum möglich, sich hinter den Kollegen zu verstecken. Als Führungskraft eines KMU kann man sich diese Stärke zusätzlich zunutze machen. Achten Sie darauf, dass der Ringelmann-Effekt bei Ihnen keine Chance hat, indem Sie folgende Richtlinien beherzigen:

So formen Sie ein starkes Team, in dem jeder das Beste aus sich herausholt:

  • Individuelle Leistungen müssen sich lohnen. Die Mitarbeiter müssen spüren, dass der Chef besonderes Engagement registriert und anerkennt.
  • Einer für alle, alle für einen! Fördern Sie bewusst den Teamgeist, indem Sie herausheben, dass jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis leistet. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, ist das Ziel erreichbar. Jeder Mitarbeiter ist wichtig für den Gesamterfolg.
  • Das Ziel im Visier! Ein gemeinsames Ziel ist ein starker Motivator. Schaffen Sie Leitbilder und Visionen, die Mitarbeiter motivieren, sich in Ihrem Unternehmen zu engagieren. Legen Sie Ziele fest, die Ansporn für alle sind!
  • Rütteln Sie wach! Stören Sie hin und wieder festgefahrene Routinen oder kürzen Sie Ressourcen. Neue Aufgaben und Strukturen bringen Schwung in die Abläufe und zwingen die Gruppe, sich neu zu ordnen und die Arbeit noch effizienter zu organisieren.

(Bild: © Akhilesh Sharma – Fotolia.com)

Andreas C. Fürsattel

Der Dipl. Betriebswirt Andreas C. Fürsattel unterstützt und begleitet seit nunmehr 20 Jahren eine Vielzahl von KMU und Franchisesysteme bei deren Unternehmens- und Mitarbeiterentwicklung. Nach beruflichen Stationen als Vertriebsleiter in der Finanzdienstleistungsbranche und kaufmännischer Geschäftsführer einer regionalen Linienfluggesellschaft, ist er seit 2002 Geschäftsführender Gesellschafter von BEITRAINING® International. Im Dezember 2016 erschien sein erstes Buch mit dem Titel "Mitarbeiter im Fokus".

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

One Comment

  • Conny sagt:

    Hallo,
    ich bin zufällig auf den obigen Beitrag gestoßen. Dabei fiel mir auf, dass
    der obige Titel „So formen Sie ein starkes Team, in dem jeder das Beste aus sich herausholt“ genau mit meinen Überlegungen übereinstimmt. Na ja, vielleicht nicht in den Nuancen, aber weitestgehend. Ich hätte das LOB noch mehr herausgestrichen.

    Gruß
    Conny

Leave a Reply