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Der Homo Oeconomicus ist ein Gewinn- und Nutzenmaximierer; rationales, auf seinen Vorteil bedachtes Handeln ist sein Wesen. Dieses Erfolgsbewusstsein suggeriert, man müsse kämpfen, sich durchsetzen, um Erfolg zu haben, Gewinner zu sein – um jeden Preis?

Wir brauchen nur auf der biologischen Ebene das Unternehmen „menschlicher Körper“ anzusehen, um zu verstehen, dass das bisherige Erfolgsbewusstsein großen Schaden anrichtet.

Stellen Sie sich vor, jede unserer Körperzellen würde wie der Homo Oeconomicus handeln. Dann wäre jede Körperzelle den jeweils anderen Körperzellen gegenüber ein Gegner, den es zu bekämpfen gilt. Die einzigen Zellen, die sich so im Körper verhalten, sind Krebszellen, d.h. kranke Zellen, die aus dem Zellverbund ausgestiegen sind und „egoistisch“ machen was sie wollen und sich weigern, dem Ganzen (dem Körper) zu dienen.

Doch wir wissen, der Krebs vernichtet seinen Wirt und damit sich selbst. Ist es nicht so, dass unser gegenwärtiges Erfolgsbewusstsein sich vergleichbar einer solchen Krebszelle verhält? Anderen Menschen gegenüber, der Natur, ja der gesamten Erde?

Eines der faszinierendsten Erfolgsgeheimnisse der Natur ist, wie sie mit sehr geringem Einsatz große Wirkung erzielt. Die Natur nutzt das ihr innewohnende Potential effizient und mühelos, wie wir es gerade jetzt im Frühling sehen können. Dieses Prinzip kann nur in Kooperation realisiert werden. Alles arbeitet zusammen und erwacht zu voller Blüte.

Heute erkennen immer mehr Biologen, dass Kooperation ein Grundprinzip der Natur ist und nicht das Kampf-Prinzip des Charles Darwin, wie wir es noch in der Schule gelernt haben.
Das Erfolgsdenken des Homo Oeconomicus ist eine Philosophie des Nehmens. Sein Keim ist Ausbeutung des anderen im eigenen Interesse. Das neuzeitliche Erfolgsbewusstsein basiert auf Geben, darauf, etwas beizutragen.

Ich behauptete eingangs, das gegenwärtige Erfolgsbewusstsein vernichte Ressourcen, weil es auf Kampf ausgerichtet ist. Ich behaupte auch, dass es ein alternatives und viel wirkungsvolleres Erfolgsbewusstsein gibt, da es Resultate mit viel geringerem Energieaufwand wie in der Natur erzeugt. Dieses Erfolgsbewusstsein ist nicht auf Kampf ausgerichtet, sondern darauf, dass sich alle Beteiligten in gegenseitiger Achtung und Anerkennung begegnen und durch Kooperation einen „Mehrwert“ für sich selbst, für die Gesellschaft, das Land, ja für alle Menschen schaffen.

Neuzeitliches Erfolgsbewusstsein

Es gibt geistige Gesetzmäßigkeiten, die uns allen aus dem Volkmund mehr oder weniger geläufig sind. Ich behaupte, sich den tieferen Gehalt dieser Sätze zu vergegenwärtigen, lohnt sich: Wir kennen mehr oder weniger alle die folgenden Sätze, die hier nur eine Auswahl darstellen sollen, es gibt noch viel mehr:

  1. „Wir ernten, was wir säen“
  2. „Jeder ist seines Glückes Schmied“
  3. „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“

Aus diesen Sätzen lässt sich folgern, dass Erfolge, die zum Beispiel „ohne Rücksicht auf Verluste“ oder nach der Devise „der Zweck heiligt die Mittel“ errungen werden, beizeiten negativ auf die Person zurückwirken, die sich dieser Mechanismen bedient.

Alles, was man aussendet, fällt auf den Verursacher zurück. Leider liegen Ursache und Wirkung zeitlich oft auseinander, so dass man die selbst gesetzte Ursache leider nicht mehr mit der Handlungskonsequenz in Verbindung bringen kann. Dann hört man häufig: „Warum muss gerade mir das passieren?“, und hält dies für einen Zufall.

Ich meine, es ist enorm wichtig, sich mit den geistigen Gesetzen vertraut zu machen, ihre Bedeutung für das praktische Leben zu erkennen und das eigene Handeln eben auch in der Geschäftswelt nach den geistigen Gesetzen auszurichten.

Die geistigen Gesetze sind Erfolgsgesetze und basieren auf zeitlosen Werten. Sie können sich fragen:

  • Wie kann ich mein Handeln gestalten, damit es im ethischen Sinne ein Erfolg ist?
  • Wie kann ich sicherstellen, dass mein eigener Erfolg andere nicht schädigt und auch den Erfolg des anderen ermöglicht?
  • Wie muss mein Handeln beschaffen sein, damit es einen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft, meines Landes und gar für die Menschheit leistet und nicht zu ihrer Vernichtung beiträgt?

So gelangt man zu einem Verhalten, das andere Menschen achtet und mit dem eigenen Gewissen im Einklang steht. Das neuzeitliche Erfolgsbewusstsein legt den Wert nicht auf äußeren Schein, sondern auf inneres Scheinen. Es geht darum, den inneren Diamanten, den jeder in sich trägt (unsere Talente, Originalität und Einzigartigkeit), auszugraben, zu schleifen und zum Strahlen zu bringen.

Erfolgshemmend ist alles, was wir unterdrücken und verdrängen und was deshalb ein „Schattendasein“ in unserem Unterbewusstsein fristet. Es raubt Lebensenergie und überlagert erfolgsfördernde Eigenschaften und schafft Disharmonien.

Wie funktioniert Erfolg?

Das geistige Gesetz der Resonanz ist für den Erfolg überaus bedeutsam: Erfolg zieht Erfolg an. Misserfolg zieht Misserfolg an. Kampf zieht Kampf an. Betrug zieht Betrug an. Macht zieht Macht an. Liebe zieht Liebe an. Reichtum zieht Reichtum an. Diese Reihe ist beliebig erweiterbar.

Es ist auch im Umgang mit anderen Menschen bedeutsam, ob sich Schwingungen gegenseitig verstärken oder tendenziell auslöschen. Wir sind in einem sich harmonisch ergänzenden Team besser, weil sich Erfolgsschwingungen über Synergie-Effekte im Team deutlich verstärken können.

Das erfolgreich zusammenarbeitende (synergetische) Team zieht jeden einzelnen hoch, erhöht seine individuelle Frequenz und Energie. Denken Sie an den Spruch: „pars pro toto“, was bedeutet, „das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Wir leben und arbeiten in einem bestimmten Lebensumfeld, das Kraftquelle sein kann oder das uns Energie entzieht. Alles sind uns umgebende Energie- und Schwingungsfelder, die Erfolg fördern oder uns ausbremsen, unsere eigene Kraft in Resonanzschwingung und Synergie potenzieren oder uns beschränken und begrenzen.

Es ist von Vorteil zu wissen, welche Schwingungsfelder wir selbst aussenden und welche wir analog per Resonanz dann anziehen. Es ist gut zu wissen, von welchen Schwingungsfeldern wir beeinflusst werden und bewusst hohe Resonanzschwingungen herbeizuführen. Das neuzeitliche Erfolgsbewusstsein sucht Kooperation, Synergie, Potenzierung der Potentiale, Effektivität und Effizienz, Mühelosigkeit, Achtsamkeit mit den Ressourcen, Akzeptanz, Verantwortungsbewusstsein, Widerstandslosigkeit und Gewaltfreiheit.

Perspektive ist das Wohlergehen aller und es erzeugt eine stark positive Resonanz. Das Erfolgsbewusstsein des Homo Oeconomicus erzeugt negative, sich auslöschende Energien und kann in seiner negativen Wirkung nicht dauerhaft kompensiert werden.

Jeder trägt in sich ein inneres Potential. Indem man diesen Reichtum, diese Talente und Fähigkeiten mit anderen Menschen teilt, in der Gemeinschaft austeilt, leistet man einen Beitrag für die Entwicklung des Ganzen. Das Ganze lebt und profitiert von der Entfaltung jedes einzelnen Potentials. Jeder kann die Gemeinschaft durch seine Fähigkeiten und Leistungen bereichern und erhält von der Gemeinschaft Wertvolles zurück.

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Was im Leben wirklich zählt: Quo vadis, Homo Oeconomicus? (Teil I)

(Bild: © Barmaliejus – Fotolia.de)

Dr. Sanita Schröer

Dr. Sanita Schröer ist Beraterin von mittelständischen Unternehmern und Führungskräftetrainerin. Als Beraterin, Führungskräftetrainerin und Referentin vermittelt sie ihren werteorientierten Führungsansatz, der auf zeitlosen menschlichen Werten basiert. Die von ihr bevorzugte Unternehmens- und Mitarbeiterführung ist gekennzeichnet durch eine Atmosphäre gegenseitiger Achtung und hierarchischer Anerkennung. Sie fördert die Mitarbeiterloyalität und die Optimierung von Leistungspotenzialen.

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