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Mitarbeiter als zentrale Erfolgsfaktoren im Social Enterprise 2.0Der globale Wettbewerb, Kosten- und Innovationsdruck, Fachkräftemangel etc. erfordern von Unternehmen neue Wege, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Dirk Hellmuth, Geschäftsführer von trends2move erklärt, wie das Social Enterprise 2.0 die versteckten Potenziale in Unternehmen nutzbar macht.

Solange es keine Maschine gibt, die Innovationen „produziert“, bleiben Mitarbeiter die zentralen Erfolgsfaktoren in der heutigen Wissensgesellschaft. Studien wie die von Gallup belegen indes, dass 86 Prozent der Mitarbeiter keine emotionale Bindung zum Unternehmen und 23 Prozent bereits innerlich gekündigt haben. Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten wollen, sollten sich dieses Potenzial erschließen – mit Social Enterprise 2.0.

Kernidee ist dabei, dass die Betriebe mehr als bislang die Mitarbeiterbedürfnisse und deren Motivationsfaktoren berücksichtigen. Menschen bringen nun mal eindeutig bessere Leistungen, wenn sie in einem Umfeld arbeiten, in dem sie Vertrauen spüren, Anerkennung finden und in dem sie Privat- und Berufsleben besser koordinieren können.

Wer sich in Unternehmen umschaut, stellt schnell fest: Der Änderungsbedarf ist enorm. Noch setzen viele Unternehmen auf strenge Hierarchie, prozess- und kontrollbasierende Organisationen. Informationen werden vorenthalten. Es mangelt an Vertrauen. Die Folgen sind bekannt, wie die bereits erwähnte Gallup-Studie belegt.

Das Social Enterprise 2.0 stellt daher die Mitarbeiter in den Fokus der Unternehmensorganisation. Kernelemente sind

  • der Aufbau einer Unternehmenskultur des Vertrauens, der Transparenz und Mitwirkung,
  • Abläufe, die den Mitarbeitern mehr Freiheit und Flexibilität gewähren,
  • eine technologische Basis, welche die Informationstransparenz, den direkten Austausch und die Flexibilität der Arbeitsweisen unterstützt (Enterprise Collaboration Systeme).

Der Weg zum Social Enterprise 2.0

Hintergrund ist der Wandel unserer Gesellschaft. Auch durch das Social Web getrieben werden wir immer mehr zu einer „Transparenzgesellschaft“, die nicht mehr von einem hierarchisch gesteuerten Informationsfluss abhängig ist. Vertraut wird denen, die Transparenz herstellen. Die begehrten Fachkräfte achten deshalb genau darauf, welches Maß an Transparenz, Vertrauen und Flexibilität in der Arbeitsgestaltung ein Arbeitgeber gewährt. Unternehmen sind gut beraten, dies zur Kenntnis zu nehmen. Denn sie sind immer stärker vom Wissen, von der Kreativität und auch von der Motivation ihrer Mitarbeiter abhängig. Das Social Enterprise 2.0 ist somit eine moderne Unternehmensform, die diese Trends für die Unternehmen nutzbar macht und ihnen eine erfolgreiche Zukunft ermöglicht.

Social Enterprise 2.0 wirkt auf drei Ebenen:

  • der Ebene der Unternehmenskultur, die Vertrauen und Transparenz lebt,
  • Prozesse, die den schnellen transparenten Austausch zwischen den Menschen fördern, und es dadurch ermöglichen, schneller, effektiver und intelligenter (durch Verknüpfung vorhandenen Wissens) zu agieren,
  • Technologien, die den Austausch fördern und Flexibilität unterstützen.

Dabei ist zu berücksichtigen, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist, wie die Verteilung der Wertschöpfung zwischen Massenabläufen, zum Beispiel in der Produktion, sowie Wissens- und Kreativarbeit erfolgt, und wie reif die Kultur des Unternehmens, der Prozesse und Organisation ist.

Diese strategische Entwicklung sollte vom Management geführt und vorgelebt werden. Dazu gehört auch die Bereitschaft, klassische Strukturen und Abläufe, mit denen das Unternehmen groß geworden ist, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Dies gilt insbesondere für die Art der Mitarbeiterführung. Künftig ist Moderation wichtiger als Kontrolle.

Unternehmen, die sich für diesen Weg entscheiden, sollten kleine Schritte machen und alle Beteiligten mitnehmen. Quickwins bei der Umsetzung erleichtern es, Social Enterprise 2.0 zu realisieren. Sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter sollten erkennen, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und sich aktiv an den Entwicklungsprozess beteiligen, um die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens zu erhalten.

Der Lohn für das Unternehmen: engagierte, leistungsbereite, kreative, bindungswillige Mitarbeiter. Genau solche also, die sie immer häufiger suchen. Der Schlüssel zum Unternehmenserfolg lautet daher: Transparenz gewähren, Informationen bereit stellen, Arbeitszeiten flexibilisieren, Freiräume ermöglichen. Dadurch entsteht Vertrauen, das Bewusstsein, alle sitzen in einem Boot, und der Wille, sich zum Wohle des Unternehmens zu engagieren. Letztlich harmonisiert Social Enterprise 2.0 die betrieblichen und die Mitarbeiterinteressen. Wenn die Mitarbeiter spüren, dass ihr Arbeitgeber ihren Bedürfnissen gerecht wird, „danken“ sie es ihm durch Bestleistungen und Loyalität.

Die 10 Kernpunkte des Social Enterprise 2.0 im Überblick

  1. Der Mitarbeiter rückt ins Zentrum der Unternehmenskultur und –organisation.
  2. Unternehmen gewähren mehr Transparenz und drücken so ihr Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern aus.
  3. Die Mitwirkung der Mitarbeiter wird aktiv eingefordert und gefördert.
  4. Information und Kommunikation finden im direkten Austausch ohne „Hierarchie-Filter“ statt.
  5. Der Austausch verknüpft das Wissen der Mitarbeiter und lässt Innovationen entstehen.
  6. Die Mitarbeiter können im Unternehmen zeigen, dass sie gut sind. Wichtig für deren Anerkennung und Bindungsbereitschaft.
  7. Eine Flexibilisierung und mehr Gestaltungsfreiheiten hinsichtlich Arbeitszeit und -ort richten den Fokus auf Ergebnisorientierung.
  8. Die Führung setzt lediglich Rahmenbedingungen und moderiert das Team auf dem Weg zum Ergebnis, ohne diesen vorzugeben.
  9. Die Mitarbeiter arbeiten eigenverantwortlicher und richten ihr Handeln stärker an den Unternehmensinteressen aus.
  10. Die IT des Unternehmens unterstützt den offenen Austausch (Enterprise Collaboration) und flexibles Arbeiten (mobile Worker).

(Bild: © iQoncept – Fotolia.de)

Dirk Hellmuth

Dirk Hellmuth ist Inhaber und Geschäftsführer von beyond email GmbH und überzeugter Vertreter der Idee des Social Enterprise 2.0, da er es in verschiedenen Unternehmen bereits umgesetzt und die positive Wirkung für die Unternehmen erlebt hat.

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