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Die Stimme gestaltet die Beziehung zwischen Menschen. Dies ist im beruflichen Kontext besonders wichtig, wenn es um gute Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen geht. Stimmtraining ist jedoch viel mehr als eine Verbesserung des Stimmklangs. Wer den Mut hat, an die Ursache zu gehen, entwickelt mit Stimmtraining viele Aspekte der eigenen Persönlichkeit.

Im Rhetorik-Seminar hören die Teilnehmer oft von ihren Trainern:

„Sprechen Sie langsamer, lauter und deutlicher!“ oder „Sie müssen tiefer sprechen, wenn Sie ernst genommen werden wollen.“

Tja, wenn das so einfach wäre, dann würden es die Kursteilnehmer ja tun. Eine Symptom-Behandlung führt jedoch selten zum Ziel, auch nicht im Stimmtraining.

Die Stimme ist ein höchst individuelles Instrument und so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Sie ist das hörbare Ergebnis des augenblicklichen Zusammenspiels von:

  • Atmung
  • Körperhaltung
  • Muskeltonus
  • Stimmung

Je natürlicher die Vorgänge zur Stimmgebung ineinandergreifen, umso sympathischer wird die sichtbare und hörbare Ausstrahlung der Persönlichkeit. Die Gestik und Mimik ist genauso beteiligt wie die Atmung, Körperhaltung und der Muskeltonus. Somit wirkt ein ganzheitliches Stimmtraining auch immer auf die Verbesserung einer natürlichen Körpersprache.

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Den ganzen Körper einbeziehen

Frauen mit einer „Kleinmädchenstimme“ traut man weniger zu. Sie haben dadurch weniger Karrierechancen. Der Rat, einfach tiefer zu sprechen, ist sogar gefährlich, da in der Regel der Kehlkopf in eine ungünstige Position gedrückt wird. Damit werden die Stimmbänder unnatürlich belastet. Kurzzeitiges Ausprobieren halten die Stimmbänder aus. Ein dauerhafter Druck führt zu Knötchenbildung oder anderen krankhaften Symptomen.

Wird jedoch der ganze Körper von Fuß bis Kopf in die Stimmgebung einbezogen, dann entwickelt sich auf natürliche Weise ein Körpertonus, der die tiefen Resonanzräume zum Klingen bringt.

Die Stimme wird voller, runder und dadurch tiefer – eben zur Persönlichkeit passend.

Atem ist alles

Wer zu schnell spricht, der atmet meist auch zu hektisch. Der Atem spielt natürlich im Stimmtraining eine besonders wichtige Rolle. Stimme ist ja hörbares Ausatmen. Da wird bei zu viel Lampenfieber auch schon mal empfohlen „Tief einatmen!“ Wer diesen Rat beherzigt, darf sich nicht wundern, wenn die Aufregung größer und das Sprechtempo schneller wird.

Wir verstärken mit dem tiefen Einatmen die Spannung, dabei wollen wir sie doch los werden.

Atmen ist schon richtig, aber bitte tief AUSATMEN, den Atem kommen lassen und ohne Pause tief ausatmen. Du wirst spüren, dass du viel mehr ausatmen kannst, wenn du vorher nicht so viel Atem geholt hast. Mit dem Ausatmen und einer anschließenden Atemruhe kommst du selbst zur Ruhe und strahlst diese sichtbar und hörbar aus.

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Stimme transportiert Stimmung

Die Stimme ist DAS Kommunikationsmittel. Sie transportiert nach außen was in uns ist – Gedanken, Gefühle, Stimmungen und alles, was uns persönlich bewegt. So kann ganzheitliches Stimmtraining auch eine Schulung zum Hören auf die innere Stimme sein, da diese einen wesentlichen Anteil an der Persönlichkeit hat.

Wer seine innere Stimme beständig überhört, wird auf Dauer auch mit der hörbaren Stimme „Unstimmigkeiten“ erfahren.

In diesem Sinne kann Stimmtraining auf jeden Fall ein wichtiger Faktor für deinen Erfolg sein. Die „Behandlung“ auf Ursachenbasis bringt den Menschen in eine tiefe innere Stimmigkeit. Dadurch wird die gesamte Persönlichkeit authentischer, glaubwürdiger und überzeugender.

Magdalena Unger

Magdalena Unger war lange Jahre Bereichsleiterin für Vertrieb, Werbung und Finanzdienstleistungen in einer Bank, bevor sie sich 1999 mit dem Studio UNGER DIALOG für Atem, Bewegung und Stimme selbständig machte. Bei ihrer früheren Banktätigkeit hat Magdalena Unger selbst erfahren, wie junge Führungskräfte in ihr neues Aufgabengebiet hineinwachsen. Sie hat häufig beobachtet, dass die persönliche Kompetenzentwicklung neben der fachlichen Schulung zu kurz kommt. Kontakt: E-Mail: info@unger-dialog.de

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