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Im ersten Teil des Artikels haben Sie erfahren, wie Sie Ihre Aufgaben organisieren und herausfinden können, welche Sie zuerst erledigen. Hierfür können Sie ein Tableau nutzen, wie es im Tennis verwendet wird. Damit kann man das Thema „Aufschieberitis“ ein für alle mal zu besiegen.

Mit der leichtesten Aufgabe in Bewegung kommen

Was ist bis hierher passiert? In der ersten Runde sind sämtliche Aufgaben aus dem Turnier gefallen, die im Vergleich schwerer waren. Warum? Ganz einfach: Ich weiß, dass viele selbsternannte Zeitmanagement-Päbste das genaue Gegenteil predigen: “Suchen Sie sich die eine, alles entscheidende, wichtigste, dringendste und schwierigste Aufgabe. Starten Sie nur mit dieser Aufgabe und machen Sie nichts anderes, bevor sie vollständig erledigt ist.“ Wunderbares Prinzip. Aber wenn Sie dazu tendieren, Dinge aufzuschieben – und wir wissen, jeder von uns tut dies von Zeit zu Zeit – dann werden Sie es nicht konsequent fertig bringen, mit dieser Aufgabe zu starten, geschweige denn, sie zu Ende zu bringen.

Was ist hingegen unser Konzept? Wir wählen ganz bewusst die jeweils leichteste Aufgabe aus und beginnen einfach mit ihr. Wenn wir mal gestartet sind, wird es uns – getreu Herrn Newton – leichter fallen, uns weiter zu bewegen und so auch andere Aufgabe anzugehen und zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.

In der Trostrunde zur schwierigsten Ausgabe finden

Damit hören wir natürlich nicht auf! Denn jetzt gibt es, wie bei einer Clubmeisterschaft unter Hobbyspielern, die so genannte „Trostrunde“. Dabei passiert folgendes: All diejenigen, die bereits in der ersten Runde ausgeschieden sind, haben die Chance, noch einmal in einer Art B-Runde gegeneinander zu spielen und sich über diesen Umweg weiter zu qualifizieren. Genau das tun Sie jetzt auch mit Ihren Erstrunden-Verlierern. Zuvor haben Sie in Ihrer A-Runde das Finale ausgespielt, bei dem die einfachste Aufgabe gewonnen hat und von Ihnen sofort mit Leichtigkeit erledigt wurde. Das Auto, das wir anschieben wollten, rollt bereits.

In der B-Runde wählen Sie jetzt unter den schwierigeren Aufgaben – ebenfalls mit einer Klammer um 1/2, 3/4, 5/6 und 7/8 – erneut den jeweiligen Sieger aus. Aber dieses Mal, richtig, nehmen Sie natürlich die schwerere Aufgabe. Das heißt, Sie wählen nun ganz bewusst zwischen den schwierigen Aufgaben die jeweils schwierigere aus. Dann gibt es das Halbfinale, die letzten vier unangenehmen, komplexen oder dringenden Aufgaben, die zu erledigen sind. Auch hier spielen Sie so lange, bis irgendwann im Finale die zwei letzten schwierigsten Kontrahenten aufeinander treffen. Jetzt wählen Sie aus: Welche eine Aufgabe bringt Sie Ihrem wichtigsten Ziel am nächsten? Welche Aufgabe ist am schwierigsten bzw. welche sollten Sie unmittelbar erledigen, um diese Runde erfolgreich zu absolvieren?

In Schwung bleiben

Sobald wir mit der einfachsten Aufgabe beginnen und sei es auch nur, den Müll hinauszubringen oder die Schreibtischschublade aufzuräumen, sind wir in Bewegung. Jetzt müssen wir nur noch in Schwung bleiben. Setzen wir unsere Aktivität jetzt durch die Umsetzung der schwierigsten Aufgabe fort, gewinnen wir sogar an Fahrt. Jetzt können Sie – quasi als Belohnung – wieder in die A-Runde wechseln und sich dort die zweitplatzierte Aufgabe (also den unterlegenen Finalisten) vornehmen. Dann geht es wieder zurück in die Trostrunde und die zweitplatzierte Aufgabe dort wird erledigt.

Wir nutzen so ein Prinzip, ähnlich wie beim Auto, das wir anschieben: Auch hier lässt sich ein leichteres Auto (die einfache Aufgabe) leichter in Bewegung bringen als ein voll bepacktes, schweres Auto (die schwierige Aufgabe). Haben wir das Fahrzeug allerdings erst einmal ins Rollen gebracht, bewegt es sich nahezu von alleine weiter. Das ist der Weg, der funktioniert, um der Prokrastination ein für alle Mal „Lebewohl“ zu sagen. Also runter von der Couch. Tragen Sie Ihre persönliche Tennismeisterschaft aus. Und Ihre Aufschieberitis ist Geschichte. Viel Erfolg!

Weitere Artikel dieser Serie:

Die Tennis-Tableau-Strategie: So besiegen Sie Ihre Aufschieberitis! (Teil I)

Martin Geiger

Martin Geiger hat eine Mission: den Menschen dabei zu helfen, anders zu arbeiten und mehr zu leben. In seinen unterhaltsamen Vorträgen, Büchern und Coachings verrät der Vordenker in Sachen Produktivität, wie selbstbestimmte Zeitführung nach seiner Methode gelingt. In sieben einfachen Schritten steigert er sowohl die Leistung, als auch Lebensqualität seiner Kunden.

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