Skip to main content

Wie kannst du deine Gewohnheiten ändern? Der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“. Ein Großteil unseres Verhaltens wird unbewusst durch unsere Gewohnheiten gesteuert – ob gut oder schlecht. Da Erfolg letztendlich das Ergebnis positiver Gewohnheiten ist, stellt sich die Frage: Wie können wir uns diese am leichtesten aneignen?

Innere Widerstände sinken lassen …

Das Entwickeln neuer Gewohnheiten – vor allem in der Anfangsphase – ist gar nicht so einfach. Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Neuerung stellen sich besonders in den ersten Tagen ein. Daher gilt es, diese Zeit zu überstehen. Wissenschaftler haben die Dauer für eine metakognitive Verankerung, mit der sich eine neue Gewohnheit etablieren lässt, mit 21 Tagen beziffert. Genau so lange dauert es, bis wir unser Unterbewusstsein entsprechend „beeindruckt“ und uns ein neues Verhalten angeeignet haben.

Erst nach 21 Tagen sinken die inneren Widerstände so stark, dass die neue Gewohnheit etabliert ist. Wenn du also etwas über diesen Zeitraum hintereinander täglich durchführst, stehen die Chancen gut, dass du dies auch langfristig so fortsetzen wirst. Du benötigst für die Tätigkeit nun deutlich weniger Energie.

… neue Gewohnheit etablieren

Probiere es aus: Ob du dir nun beispielsweise vornimmst, künftig gesünder zu leben, indem du täglich Sport treibst oder jeden Tag einen Apfel isst. Wenn du es 21 Tage lang schaffst, ist es in deinem Unterbewusstsein gelandet und du wirst es höchstwahrscheinlich Zeitlebens fortsetzen, weil du es durch eine neue Gewohnheit automatisiert hast. Es ist wie beim Zähneputzen: Du musst nicht mehr darüber nachdenken.

Oder du nimmst beispielsweise das Autofahren: Jeder, der seinen Führerschein bereits seit einiger Zeit hat, wird kaum noch darüber nachdenken, was zu tun ist, wenn er die Spur wechselt: Rückspiegel, Blinker setzen, Schulterblick usw. Wie kompliziert war das alles während der ersten Fahrstunden. Heute ist dieser Prozess automatisiert und läuft unbewusst ab. Wichtig dabei ist, dass es wirklich 21 Tage am Stück sind. Wenn es also innerhalb der ersten drei Wochen zu Fehlschlägen oder Rückschritten kommt, beginnt der Zeitraum von vorne.

EXTRA: Schlechte Angewohnheiten: 3 Tipps, um sie zu verändern

Positive Angewohnheiten säen

Kürzlich habe ich das Buch „Einwand-frei“ von Will Bowen, einem amerikanischen Prediger, gelesen. Bowen hat darüber nachgedacht, wie er das Säen einer positiven Angewohnheit unterstützen könnte und ließ sich eine Art visuellen Anker einfallen. Er hat in seiner Gemeinde in Amerika ein lilafarbenes Gummiarmband mit der Auflage verteilt:

„Die Herausforderung lautet, sich 21 Tage am Stück nicht mehr zu beschweren. Wenn du es vier Tage geschafft hast und am fünften Tag sagst „So ein Mistwetter, ich hab heute überhaupt keine Lust zu joggen!“, dann musst du das Armband auf die andere Seite wechseln und wieder bei Tag Eins anfangen.“

Und dieser Wechsel ist häufiger erforderlich, als man denkt. Im Schnitt dauert es mehr als drei Monate, bis man 21 Tage am Stück erfolgreich meistert.

Auch mich hat die Idee mit dem Armband nicht mehr losgelassen. Also habe ich mir die Frage gestellt: Wie würde es uns und unsere Unternehmen ändern, wenn wir unser wichtigstes Ziel so ernst nehmen, dass wir jeden Tag einen Schritt darauf zu machen, egal wie klein er auch sein mag? Völlig egal, wie du diesen Anker nutzt, er lässt sich für fast alles einsetzen.

Niemals aufgeben

Und wenn du dein Ziel innerhalb der 21 Tage nicht erreichst? Das ist gar nicht so wichtig. Fange einfach wieder von vorne an. Vielleicht reißt das Armband irgendwann, weil du es zu oft von rechts nach links und wieder zurück gewechselt hast. Du wirst auf sich selbst wütend sein. Und manchmal wird es dir schwer fallen, wieder von vorne anzufangen. Mach es trotzdem! Nur so kannst du deine Gewohnheiten ändern. Vielleicht gelingt dir das erste Mal nur ein Tag; das nächste Mal sind schon fünf Tage geschafft, dann wieder nur zwei und irgendwann vielleicht 17… Fange immer wieder an und gestehe dir diese „Probezeiten“ (und auch das Scheitern) ruhig zu.

Gib nicht auf! Bleibe am Ball! Da du unmittelbar reagierst und das Armband auf das andere Handgelenk wechselst, hilft es dir, dich zu disziplinieren. Vor allem aber wirst du deinem Ziel in dieser Zeit zumindest wesentlich näher kommen. Und weißt du, was sich durch diese Herausforderung vor allem verändern wird? Dein Denken und deine Einstellung. Du wirst keine Woche mehr leben, in der du sagst:

„Ich hab diese Woche nichts getan, was mich meinem persönlichen Ziel näher bringt.“

Und dabei spielt es keine Rolle, was du dir vornimmst. Wichtig ist nur, dass du es wirklich umsetzt. Genau dazu möchte ich dich anregen.

Das ist alles! Klingt einfach? Und doch wird es möglicherweise eines der schwierigsten und lohnendsten Unterfangen in deinem Leben, deine Gewohnheiten zu ändern. Du wirst feststellen: Dieses 21 Tage-Übungsprogramm verändert dein Leben. Du wirst vielleicht einige Monate brauchen, bis du diese 21 Tage in Folge schaffst. Stelle dich dieser Herausforderung. Die alles entscheidende Botschaft lautet: Tu es! Viel Erfolg beim Erreichen deines Zieles.

Martin Geiger

Martin Geiger hat eine Mission: den Menschen dabei zu helfen, anders zu arbeiten und mehr zu leben. In seinen unterhaltsamen Vorträgen, Büchern und Coachings verrät der Vordenker in Sachen Produktivität, wie selbstbestimmte Zeitführung nach seiner Methode gelingt. In sieben einfachen Schritten steigert er sowohl die Leistung, als auch Lebensqualität seiner Kunden.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply