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Nach dem Knallen der Sektkorken macht sich bei vielen aufstrebenden Führungsaspiranten Ernüchterung breit. Sie erkennen: Führen will gelernt sein. Führen aber heißt vor allem: Kommunizieren.

Aller Anfang ist schwer und oft mit Unsicherheit verbunden: Peter K, seit wenigen Wochen junger Teamleiter, bringt es auf den Punkt: „Plötzlich empfinde ich alles anders. Vor wenigen Tagen habe ich mich noch über die Beförderung gefreut. Heute weht mir ein eiskalter Wind entgegen. Warum? Bisherige Kollegen blockieren, verhalten sich nicht kooperativ. Mein Chef erwartet, dass ich mich durchsetze. Der neue Druck setzt mir zu. Fachlich bin ich doch Spitze – und ausgerechnet jetzt falle ich in ein Loch der Unsicherheit. Und dabei ist doch gerade der erste Eindruck entscheidend, wie die weitere Zusammenarbeit ablaufen wird.“

Chef zu sein ist weitaus schwieriger, als zunächst erwartet

So wie Peter K. empfinden viele junge Führungskräfte. Sie müssen sich mit zahlreichen Fragen auseinandersetzen: „Wie verhalte ich mich richtig gegenüber neuen Mitarbeitern und bisherigen Kollegen? Wie gelingt es mir, ihr Vertrauen zu gewinnen und mich gleichzeitig durchzusetzen? Wie meistere ich Krisensituationen?“ Mit ähnlichen Schwierigkeiten hatte einst auch Lee Iacocca, amerikanischer Automobilmanager, zu kämpfen. Doch dann fand er eine einfache Lösung: „Ich kenne viele Leute, die klüger sind als ich und viel mehr über Autos wissen. Trotzdem bin ich an allen vorbeigezogen. Warum? Man muss mit den Leuten reden können, ganz einfach.“

Effizient kommunizieren: Die Top Ten

  1. Führen Sie mit möglichst vielen Mitarbeitern möglichst bald ein Kennlerngespräch.
  2. Klären Sie die Erwartungen: Was erwarten Vorgesetzte, Mitarbeiter und Dritte von Ihnen?
  3. Bemühen Sie sich initiativ um eine gute Beziehung zu denen, auf deren Zusammenarbeit Sie angewiesen sind.
  4. Fördern Sie von Anfang an den Teamgedanken bei den Ihnen unmittelbar unterstellten Mitarbeitern.
  5. Achten Sie auf die Stärken Ihrer neuen Mitarbeiter und vor allem auf entsprechende Wertschätzung.
  6. Beachten Sie die informellen Einflussmöglichkeiten Ihrer Mitarbeiter und nutzen Sie diese.
  7. Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, wohin die Reise gehen soll, und machen Sie das deutlich.
  8. Vermeiden Sie jede Form von Rechthaberei. Fragen Sie mehr, reden Sie selbst weniger. Hören Sie gut zu.
  9. Gehen Sie notwendige Veränderungen, wo immer möglich, gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern an.
  10. Pflegen Sie, wo immer möglich, eine offene, auf Vertrauen basierende Informationskultur.

(Bild: © pressmaster – Fotolia.com)

Gerhard Reichel

Gerhard Reichel, Institut für Rhetorik, hat sich in mehr als 30 Jahren einen exzellenten Ruf als Rhetorik-Trainer erarbeitet. Unternehmer, Politiker und Führungskräfte schätzen das Know-how und die Persönlichkeit des mehrfachen Buchautors und gefragten Referenten. Sein 1975 gegründetes Institut für Rhetorik zählt mittlerweile zu den ersten Adressen Deutschlands. Seit 1997 ergänzt Oliver Reichel mit den Spezialgebieten Rhetorik und Mnemotechnik das Programm.

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