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E-Learning & Disruption: Der Sog der digitalen Revolution

Digital Natives sind die neue Mitarbeitergeneration. Google, Facebook und Amazon haben ihre Nutzer durch kostenlose, bequeme und intuitiv zu bedienende Angebote an neue Standards gewöhnt. Nicht nur für die Kunden müssen die meisten Unternehmen sich dem digitalen Wandel stellen, um relevant zu bleiben. Auch Mitarbeiter haben etwa an die Weiterbildung ungleich höhere Ansprüche.

Digitaler Wandel: Disruption als unentrinnbarer Sog

In den nächsten fünf Jahren sollen vier von zehn etablierten Top-Firmen, gemessen am Marktanteil, von ihren Spitzenpositionen verdrängt werden. So schätzen Manager von international führenden Unternehmen laut einer Umfrage von Cisco und der IMD Business School die Entwicklung der nächsten Jahre ein.

Ursache: die digitale Revolution.

Sie hat das Potenzial, schneller als jede andere historische Entwicklung etablierte Unternehmen zu stürzen und Märkte völlig neu zu definieren.

Die Konsequenzen des digitalen Wandels sind global und in jeder Branche spürbar. Auch den Bildungssektor hat der digitale Sog schon voll erfasst. Mehr Menschen erhalten Zugang zu höherer Bildung, die für sie bisher unerreichbar war – und das in hoher Qualität und häufig in Lerngemeinschaften, die Kontinente überspannen.

Dabei sind es vor allem die Nutzer, die den digitalen Wandel vorantreiben. Wer einmal erfahren hat, wie kostengünstig, individuell und vernetzt digitale Angebote sind, erwartet diesen Komfort überall. Nutzer von E-Learning-Angeboten beispielsweise halten

  • Autonomie,
  • universelle Abrufbarkeit,
  • fehlerlose Usability,
  • Zuschnitt auf eigene Bedürfnisse und
  • natürlich niedrigste Preise für selbstverständlich.

No Risk, No Success!

Alteingesessene Unternehmen stellen sich die Frage: Wie begegnen wir dem digitalen Wandel? Digitale, disruptive Startups drängen an den Markt und profilieren sich gegenüber ihrer Konkurrenz mit größerer Flexibilität, Risikobereitschaft und Experimentierfreude.

Sie bieten meist Produkte oder Services, die die Wünsche der Kunden auf völlig neue Weise antizipieren: Sie sind in der Lage, gigantische Netzwerke zu mobilisieren und von diesen Feedback über Kauf- und Serviceerfahrungen zu erhalten – eine der Grundlagen für eine neue Art von Kundenverständnis.

Durch die beispiellose Vernetzung von Menschen, Prozessen, Daten und Dingen können sich Firmen von teurem physischem Ballast befreien: Schon jetzt besitzen die größten Taxi-Unternehmen keine Taxis (Uber), die größten Telekommunikationsunternehmen keine entsprechende Infrastruktur (Whatsapp) und der größte Retailer keine Konsumgüter (Alibaba).

Digitales Lernen: Disruption in der Weiterbildung

Es geht um mehr als nur eine einfache Digitalisierung von Inhalten, auch beim E-Learning. Online-Weiterbildung bietet ganz eigene Vorteile, die es zu nutzen gilt:

Vernetzung und Interaktion der Lernenden einerseits

sowie

Fortschrittskontrolle, Flexibilität und Transparenz für den Arbeitgeber andererseits.

Trotzdem nutzten, laut einer Umfrage des MMB-Instituts für Medien- und Kompetenzforschung, im Jahr 2014 lediglich 66 % der Großunternehmen sowie 55 % der kleinen und mittelständischen Unternehmen E-Learning-Angebote. Vor allem jüngere Arbeitnehmer achten bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber verstärkt auf die Qualität der Weiterbildungsmöglichkeiten.

Jeder kennt die klassischen Probleme der Unternehmensweiterbildung:

  • Es fehlen der Bezug zum Arbeitsalltag,
  • das Budget,
  • die Motivation und
  • eigentlich passt der mehrtägige Präsenzkurs niemals in den Terminkalender.

Selbst wer hochmotiviert vom Seminar an den Arbeitsplatz zurückkehrt, vergisst einen Großteil des Erlernten in kürzester Zeit. Weniger als 40 % des im Rahmen von Weiterbildung erworbenen Wissens wird tatsächlich im Arbeitsalltag angewendet.

Übersicht: Vor- & Nachteile der versch. Weiterbildungsformen

Übersicht: Vor- & Nachteile der versch. Weiterbildungsformen (Quelle: Lecturio)

E-Learning-Lösungen sind nur dann erfolgreich, wenn sie sich an die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern optimal anpassen. Für die direkte Einbindung in den Arbeitsalltag ist Learning on Demand nicht nur praktisch, sondern unabdingbar:

Jeder Mitarbeiter kann auf relevante Informationen zugreifen und sie sofort anwenden, wenn er sie akut benötigt.

So prägen sich Inhalte besser ein. Beim Überangebot an Wissen hat Lernen auf Vorrat ausgedient.

Längere Kursangebote lassen sich vor allem durch spezielle Video-Kurse, eine interaktive Lernumgebung und Fortschrittskontrollen besser bewältigen. Die Nutzer können Inhalte und Lerntempo an ihre individuellen Vorstellungen anpassen und durch Quizfragen den eigenen Stand im Lernprozess testen. Mobiles Lernen per Smartphone oder Tablet bietet zudem vollkommene Autonomie.

Blended Learning & die Zunkunft der digitalen Wandlung

Laut MMB-Trendmonitor 2014 sind Unternehmen vor allem vom Blended Learning als Schulungskonzept überzeugt. In dieser Mischung aus Präsenztraining und E-Learning verbinden sich die Vorteile beider Lernformen:

  1. Im Flipped Classroom erarbeiten sich die Nutzer selbstständig und online die theoretischen Inhalte,
  2. um diese danach in Präsenzveranstaltungen zu vertiefen und zu diskutieren.

Die Teilnehmer profitieren einerseits von der sozialen Interaktion, können sich aber einen Großteil des Wissens flexibel über E-Learning-Formate aneignen. Nicht zuletzt ist das mit großen Kostenvorteilen verbunden.

Viele Unternehmen halten die Digitalisierung von Weiterbildung allerdings noch immer für aufwändig und teuer und schrecken vor diesem notwendigen Schritt zurück. Methoden und Arbeitsabläufe sind inzwischen jedoch so ausgereift, dass fertig produzierte Inhalte ebenso wie firmenspezifische Kurse schnell und kostengünstig erstellt bzw. integriert werden können.

Für manche mag die digitale Revolution wie eine Naturkatastrophe wirken:

übermächtig, bedrohlich, unberechenbar.

Doch zu allen Zeiten haben sich Unternehmer neuen Entwicklungen stellen müssen – der Wandel ist unaufhaltsam und die nötigen Schritte sind offensichtlich.

(Einzelbildnachweis: sog © shutterstock.com)

Martin Schlichte

Martin Schlichte gründete 2008 den E-Learning Anbieter Lecturio. Das in Leipzig ansässige Unternehmen steht für nachhaltige, einfache und kosteneffiziente Aus- und Weiterbildung für Unternehmen. Lecturio produziert Video-Trainings für alle relevanten Fachbereiche in Unternehmen. Der technologische Fokus liegt dabei auf Mobile Learning und Cloud Services.

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