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Wer ein Unternehmen gründen möchte, steht zunächst vor einer wahren Herkules-Aufgabe:

  • Intensive Planung
  • umfassende Recherche
  • Suche nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten

Das sind nur einige der vielen Schritte auf dem weiten Weg zur Umsetzung der Firmen-Idee. Auch wenn der eigene Optimismus nur Gutes verheißt, sollte man die Realität nicht aus den Augen verlieren und folgende entscheidende Tipps beachten, um Steine und Hürden sicher zu umgehen.

Was steht dem Traum von Gründung im Weg? Die rosarote Brille!

In der Ideal-Vorstellung des zukünftigen Jung-Unternehmers verläuft in der Regel alles reibungslos. Er geht vom Optimum in allen erdenklichen Bereichen aus und ist sich sicher, dies auch zu erreichen. Die innovative Idee steht und ist höchst erfolgversprechend. Es haben sich bereits mehrere Investoren gemeldet, die das zukünftige Unternehmen finanziell unterstützen möchten.

Alle Beteiligten arbeiten zügig Hand in Hand, um die Pläne so schnell wie möglich zu realisieren. Sollten doch einmal Schwierigkeiten auftauchen, werden diese als Herausforderungen verstanden und mit hoher Motivation schnell und einfach aus dem Weg geräumt. Auch ein „Nein“ oder „Geht nicht“ sind keine Gründe zur Besorgnis, denn es gibt immer noch eine andere, am Ende vielleicht sogar bessere, Abzweigung auf dem Weg ans Ziel.

Dabei ist der Existenzgründer ganz auf sich selbst und seine Vision konzentriert und schaut nicht unentwegt darauf, was andere sagen oder machen. Der eigene Antrieb ist das Entscheidende! Selbst, wenn von allen Seiten Zweifel und Kritik aufkommen, lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern bleibt seiner Idee treu und meidet diese pessimistischen Einflüsse so gut es geht. Er will sich nicht beirren lassen, sondern mit schnellen Schritten sein Unternehmen erfolgreich aus der Taufe heben. Wenn der Startschuss schließlich fällt, stehen die Kunden innerhalb kürzester Zeit Schlange und aus der ehemaligen Idee ist ein starker Umsatzgenerator geworden …

Die Realität der Gründer ist hart: Niederlagen oder sogar Misserfolg

Soweit die Idealvorstellung, die Realität sieht jedoch anders aus. Dort warten viele Kurven, Kreuzungen und Steigungen auf dem Weg zum Erfolg.

Lediglich 4,5 Prozent der Neugründungen in Deutschland liegt eine Idee mit Neuheitswert zugrunde – weltweit handelt es sich sogar nur um 3,5 Prozent.

Hinzu kommt, dass nur rund die Hälfte der deutschen Gründungen überhaupt auf einer expliziten Idee basieren. Der Rest entsteht aufgrund fehlender Erwerbsalternativen oder aus anderen Motivationen heraus.

Diese Voraussetzungen machen den Einstieg in den Markt nicht leichter, daher ist es nur mit minutiöser Planung und einem Plan B in der Hinterhand möglich, das gewünschte Ziel zu erreichen. Die folgenden Tipps sollen helfen, alle nötigen Vorkehrungen im Auge zu behalten.

EXTRA: Quellen für neue Produktideen: Die ultimative Liste

Nichts überstürzen: Ausführliche Recherche ist das A & O

Manch einem kommt die Idee für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung im Schlaf, für den weiteren Verlauf und die finale Umsetzung ist dann aber ein wacher Geist gefragt.

Der erste Schritt ist eine tiefgreifende und ausgiebige Recherche, um die Idee auf ihre tatsächliche Umsetzbarkeit zu prüfen. Wichtige Fragen dabei sind:

  • Welche Mitbewerber gibt es und was setzen sie für Schwerpunkte?
  • Bietet der Markt genug Platz für einen weiteren Player?
  • Was unterscheidet mich von den Mitbewerbern?
  • Kann ich einen Mehrwert bieten, den sie nicht aufweisen?

Wenn man bedenkt, dass es hierzulande 2013 schon 302.529 Unternehmensgründungen im gab, wird die Notwendigkeit eines echten Mehrwerts besonders deutlich. Darüber hinaus ist entscheidend, ob sich das Geschäftsmodell zur Sicherung der Existenz eignet – sprich, ist es monetarisierbar?

Beantworten lassen sich diese Fragen letztendlich nur mit einem hohen Grad an Objektivität und Professionalität. Daher ist es essenziell das Gespräch mit anderen erfahrenen Gründern zu suchen und auch kritische Stimmen aus dem eigenen Umfeld zu Wort kommen zu lassen. Nur so wird man auf mögliche Ungereimtheiten stoßen, die einem sonst verborgen blieben.

Den Businessplan sinnvoll strukturieren: So geht’s

War die Recherche erfolgreich und hat die Idee eine konkrete Form angenommen, steht als nächstes der Businessplan auf dem Programm. Dieser ist absolut unumgänglich – egal, ob man die Finanzierung aus eigener Kraft stemmt oder auf der Suche nach Investoren ist.

Denn ein Businessplan verlangt, sich dezidiert mit dem Vorhaben auseinanderzusetzen und alle Eventualitäten, die mit der Gründung zusammenhängen, niederzuschreiben. Dabei zeigen sich mitunter Möglichkeiten, aber auch Hürden, die bislang noch gar kein Thema waren.

Vordergründig dient der Businessplan dazu, Investoren, zum Beispiel Banken, Business Angels oder Risikokapitalgeber, von sich und seiner Idee zu überzeugen. Generell stellt er auch einen hervorragenden Leitfaden für die Zukunft des Unternehmens dar.

EXTRA: 8 entscheidende Faktoren für profitable Geschäftsmodelle

1. Die Idee

Im ersten Schritt wird die Grundidee vorgestellt – mit all ihren Stärken und Schwächen. Themen sind hier vor allem:

  • der USP (Unique Selling Proposition/Alleinstellungsmerkmal) der Firma
  • die Eignung und Kenntnisse des Gründers und weiterer Beteiligter

2. Nähere Beschreibung, Ziele & Maßnahmen

Als Nächstes folgt eine detaillierte Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung. Darüber hinaus sollten enthalten sein:

  • die individuellen Besonderheiten
  • die kurz- und langfristigen Ziele
  • die infrage kommenden Maßnahmen

3. Zielgruppe & Konkurrenz

Die aktuelle Marktsituation ist ebenfalls von großer Bedeutung. Fragen, die hier geklärt werden, sind:

  • Wie sieht die Zielgruppe aus?
  • Welche Eigenschaften haben die Kunden der Mitbewerber?
  • Was haben sie für Bedürfnisse und Vorlieben?

Darüber hinaus ist an dieser Stelle eine Konkurrenzanalyse unverzichtbar, um diese Punkte zu klären:

  • die neuesten Entwicklungen
  • die Preisgestaltung am Markt

4. Der Standort

Sind diese Punkte geklärt, sollte dargelegt werden, warum der gewählte Gewerbestandort der Richtige für das Vorhaben ist.

  • Welche Vor- und Nachteile bringt die anvisierte Lage mit sich?

Besonderes Augenmerk sollte dabei auf einer passenden, gut ausgebauten Infrastruktur liegen, mit der die Ortswahl begründet werden kann.

5. Ein qualifiziertes Team

Auch, wenn der Gründer seine Geschäftsidee alleine verwirklichen will, empfiehlt es sich, mögliches zusätzliches Personal zu berücksichtigen. Dafür sollte die aktuelle Arbeitsmarktsituation immer im Blick behalten werden, um im Zweifelsfall nicht am Mangel qualifizierter Fachkräfte zu scheitern.

6. Die Rechtsform des Unternehmens

Ebenfalls im Vorhinein sollte man sich über die Rechtsform des Unternehmens im Klaren sein.

  • Soll es eine GbR werden?
  • Oder doch eine GmbH & Co. KG?
  • Auch eine OHG oder Ltd. sind möglich.

Jede Form hat ihre eigenen Besonderheiten und Voraussetzungen, über die man umfassend informiert sein muss, um die richtige Entscheidung zu treffen.

EXTRA: Sei dein eigener Boss! In 6 Schritten [+Infografik]

7. Die Finanzierung des Unternehmens

Neben den zahlreichen Möglichkeiten und Chancen der neuen Geschäftsidee darf aber auch die Auseinandersetzung mit den einhergehenden Risiken nicht fehlen. Eine große Hürde ist die Finanzierung des Unternehmens. Daher ist es essenziell, sich mit dem Kapitalbedarf zu beschäftigen und einen zukunftsgerichteten Investitionsplan für die nächsten drei Jahre zu erstellen.

Infografik: Businessplan erstellen

Tipps zur Existenzgründung: So geht ein Businessplan!

Orlando Mittmann

Orlando Mittmann ist Online Marketing Fachmann und spezialisiert auf Immobilien-, Versicherungs- und Finanzthemen. Als Immobilienexperte schreibt er u.a. auf kautionsfrei.de regelmäßig über News und Trends aus der Branche und gibt seiner Leserschaft stets wertvolle Tipps und Hilfestellungen zu allen Angelegenheiten rund um das Thema Immobilien, Wohnung, Haus, Grundstück, Mietrecht, Vermieterrecht, Mietkaution u.a. Seine Beiträge sind stets aktuell, kritisch hinterfragt und nah am Puls der Zeit.

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2 Comments

  • Ulrike sagt:

    Ich denke auch, dass ein Businessplan unumgänglich ist, wenn man die Existenzgründung einer eigenen Firma plant. Außerdem gibt es heute schon Spezialisten, die einem eine Beratung anbieten. Mit ihnen kann man folglich besprechen, ob der Plan gut aussieht, ob die Kosten ausreichen und ob sich die Idee umsetzen lässt!

  • Stephanie sagt:

    Ein sehr umfangreiches Thema. Eigentlich, wenn man sich genug Zeit nimmt vielleicht auch alleine stemmbar. Aber je nach Gründungsidee sollte man vielleicht doch Profis ranlassen. Man muss teilweise auf soviel achten, dass man dort nichts falsch machen sollte. Hilfe kann man sich ja auch von außen holen – ich zb. von http://ecommerce-beratung.de/e-commerce/ Beratung kostet zwar manchmal, aber erspart einem auch oft eine Menge Zeit und Ärger.

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