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© SC-Photo #13874428Basierend auf einer aktuellen Exzellenz–Studie stellten die Strategie-Berater Michael E. Raynor und Mumtaz Ahmed 3 Regeln auf, nach denen erfolgreiche Unternehmen agieren:

  1. Besser vor billiger
  2. Umsatz vor Kosten
  3. Andere Regeln gibt es nicht

Was bedeutet das für inhabergeführte Agenturen?

Regel Nr. 1: Besser vor billiger

In Zeiten des wachsenden Budgetdrucks kommt eine Agentur leicht in Versuchung, über den Preis zu konkurrieren. In vielen Unternehmen nimmt Marketing nicht mehr den Stellenwert von einst ein, nur jeder fünfte CEO in deutschen Unternehmen hat Erfahrung im Bereich Marketing. Die knapper werdenden Budgets werden häufiger vom Einkauf mitbestimmt. Durch die Zunahme des Online-Werbemarktes teilen sie sich im Vergleich zu früher auf eine wachsende Anzahl von Marketingkanälen auf.

Unternehmen schätzen bei der Auswahl und Beurteilung einer Agentur neben kreativer Kompetenz auch Glaubwürdigkeit und Professionalität. Aber noch wichtiger ist ihnen, dass die Chemie zu den verantwortlichen Kundenbetreuern stimmt. Hier können inhabergeführte Agenturen im Vergleich zu den Agenturen namhafter internationaler Netzwerke punkten. Vorausgesetzt, den Inhabern gelingt es, eine Kultur des Kundenverstehens in der Agentur zu verankern.

Hierzu zählt selbstverständlich die aktive Pflege der Kundenbeziehungen auf der Kontaktseite. Aber auch andere Kriterien spielen mit hinein. Gute Werbeleistungen definieren sich nicht allein über die Kreativität, sondern auch über die verlässliche Zusammenarbeit mit den Kunden.

  • Werden Aufträge schnell und zuverlässig abgewickelt?
  • Entspricht die gelieferte Qualität den Kundenerwartungen?
  • Hält sich die Agentur an verbindliche Preiszusagen?
  • Werden erbrachte Leistungen transparent dargestellt?

Im Zeitalter von Online-Marketing ist Werbung komplexer geworden. Anspruchsvollere Kunden wünschen häufiger einen ganzheitlichen Lösungsansatz im Dschungel der Werbemedien.

  • Wie gut ist Ihre Agentur auf der Kompetenzseite aufgestellt?
  • Bietet sie die richtigen Rahmenbedingungen, um ein attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte Mitarbeiter zu sein?
  • Bleiben gute Leute in der Agentur oder ziehen sie weiter, weil zu wenig Wertschätzung und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind?

Kunden, die eine rundum zufriedenstellende Zusammenarbeit mit ihrer Agentur schätzen, sind auch bereit, höhere Honorare zu zahlen.

Regel Nr. 2: Umsatz vor Kosten

Diese Regel besagt keinesfalls, dass Sie ungünstige Kostenstrukturen außer Acht lassen sollen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass Personaleinsparungen nur kurzfristig helfen, bessere Ergebnisse zu erzielen. Zum Kundenversteher geschulte Mitarbeiter sind in der Lage, nicht nur als „Pain-Killer“ auf aktuelle Anfragen zu reagieren, sondern darüber hinaus durch eine proaktive Beratung Lösungsansätze aufzuzeigen, die eine Vielzahl von Anschlussaufträgen ermöglichen. Werden hier die Ressourcen in der Agentur zu knapp gehalten oder kann bei Engpässen nicht auf externe Kräfte zugegriffen werden, geht viel Geschäftspotenzial verloren.

Auch hier spielt die Agentur-Kultur eine Rolle: Fehlende Man-Power über Überstunden oder über Praktikanten wett zu machen, geht zu Lasten der Motivation der Mitarbeiter und wirkt sich früher oder später auf das Leistungspotenzial der Agentur aus. Hier lohnt sich ein kritischer Blick auf die Kapazitäten in der Agentur:

  • Sind genügend qualifizierte Mitarbeiter vorhanden, um die anfallenden Aufgaben exzellent und auf hohem Niveau zu bearbeiten?
  • Verfügen die Mitarbeiter über die nötigen Skills, um im Kundenkontakt einen Mehrwert an Leistungen zu realisieren?

Agenturen, die beim Ausbau ihrer Kompetenzen nicht nur auf die Kosten schauen, sind in der Lage mehr Gross Income zu generieren. Dies ist die beste Voraussetzung für mehr Profit.

Regel Nr. 3: Andere Regeln gibt es nicht

Auch wenn das Agenturgeschäft schwer planbar ist, ist die von vielen inhabergeführten Agenturen betriebene Strategie, ihre Ergebnisse über internen Kostendruck zu erhöhen, zu kurzsichtig gedacht. Agenturen, die das Spannungsfeld zwischen herausragender Kompetenz auf der einen Seite und die Fähigkeit, gekonnt auf Kundenbedürfnisse einzugehen auf der anderen Seite, beherrschen, sind langfristig erfolgreicher.

(© SC-Photo – Fotolia.de)

Christine Purnell

Christine Purnell, Diplom-Kauffrau, begleitet mittelständische Unternehmen und Start-ups bei der Geschäftsmodellentwicklung. Sie ist Inhaberin von RESULTING Ergebnisorientierte Beratung für visionäre Unternehmer (www.resulting-muenchen.de) und bewertet als Jurorin eines Businessplanwettbewerbs neue Geschäftsideen.

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