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Zeit für Familie und Unternehmen - geht das?„Er war mit seinem Unternehmen verheiratet und hatte kaum bis nie Zeit für uns.“ Dies ist eine typische Erinnerung von Unternehmersöhnen und -töchtern an ihre eigene Kindheit; und sie wollen es auf jeden Fall anders machen in ihrem Familienleben. Der Vater als Unternehmer wird geschätzt; der Vater als Vater war abwesend und ist kein Vorbild für die eigene Familienplanung. Doch wie lässt sich eine erfolgreiche Selbstständigkeit – „selbst“ und „ständig“ – mit Familie verbinden? Drei Tipps, die weiterhelfen:

Tipp 1: Folgen Sie Ihrem Willen

Vom „Heimchen am Herd“ bis hin zur hochschwangeren Vorstandsfrau ist alles möglich – Gott sei Dank! Nur, jetzt sind Sie selber gefordert, Ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Orientieren Sie sich nicht an den Erwartungen anderer, sondern an Ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Wenn Ihnen Ihre Firma ans Herz gewachsen ist und Sie am Wochenende dafür arbeiten wollen, dann tun Sie es. „Ich will heute arbeiten, da die Buchhaltung fertig werden muss“, ist eine klare und ehrliche Aussage. Sie übernehmen die Verantwortung für Ihr Tun. Kind und Partner werden es doof finden; sie wissen zugleich, woran sie sind. Kinder können sich auf authentische Eltern sehr gut einstellen. Wenn Sie am Abend sagen „Ich will Dir jetzt vorlesen“, dann weiß Ihr Kind, dass Sie es wirklich wollen. Jetzt ist das Handy aus, der iPad weg und Ihre Aufmerksamkeit beim Kind. Und das ist sehr viel wert – egal ob zehn Minuten oder zwei Stunden lang!

Tipp 2: Weichen Sie Konflikten nicht aus

Wenn Sie Ihrem Willen folgen, dann wird es eventuell in der Familie krachen; Ehekrisen sind vorprogrammiert. Das ist eine Chance! Jetzt kommt Bewegung rein; nutzen Sie diese Energie, um für alle Beteiligten ein tragfähiges Familienleben zu entwickeln. Voraussetzung ist ein gleichwertiger Umgang miteinander. Das bedeutet, jedes Familienmitglied, vom Kind bis zum Partner, wird in seinen Gefühlen und Bedürfnissen gesehen, gehört und anerkannt. Auf dieser Basis können Sie als Elternpaar sich auf die Suche nach Lösungen machen. Faustregel: Glückliche Eltern haben glückliche Kinder.

Tipp 3: Übernehmen Sie Verantwortung

Eltern haben die Verantwortung für die Qualität der Beziehungen innerhalb einer Familiengemeinschaft. Wenn Ihr Kind aggressiv auf Sie reagiert, dann helfen keine Tricks oder vermeintliche ADHS-Diagnosen. Was hilft, ist Selbstreflexion; wie muss ich mein Verhalten als Vater oder Mutter ändern, damit mein Kind sich anders entwickeln kann. Kinder spüren, wenn Eltern nicht authentisch sind (siehe Tipp 1); das ist für sie schwer zu ertragen und bringt sie in ein Gefühlschaos. Der Schlüssel für ein glückliches Familienleben liegt daher in authentischen Eltern. Sie haben es selber in der Hand und damit die besten Voraussetzungen für ein Gelingen, denn das selbständige Handeln kennen Sie als erfolgreicher Unternehmer aus dem Effeff.

(Bild: © victorpr – fotolia.com)

Sascha Schmidt

Sascha Schmidt ist Business Coach und Karriereberater in Schleswig-Holstein. Schwerpunkt sind Führungsfragen sowie die Vereinbarkeit von Karriere & Familie. Er ist mehrfacher Buch- und Fachartikelautor.

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